Was sind Decision-Support-Systeme?

16.11.2022 von Thor Olavsrud
Decision Support Systems sind eine Grundzutat beim Data-driven Decision Making. Das sollten Sie über Entscheidungsunterstützungssysteme wissen.
Decision-Support-Systeme helfen weiter, wenn es darum geht, spezifische, datengetriebene Business-Entscheidungen zu treffen.
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Decision Support Systems (DSS) oder Entscheidungsunterstützungssysteme bilden einen Teilbereich der Business Intelligence. Sie sollen Unternehmen dabei unterstützen, fundierte Business-Entscheidungen auf der Grundlage fundierter Datenanalysen zu treffen.

Decision Support System - Definition

Ein Decision Support System ist ein interaktives System, das große Datenmengen analysiert, um fundierte Geschäftsentscheidungen zu unterstützen. Ein DSS unterstützt die Management-, Betriebs- und Planungsebenen eines Unternehmens dabei, bessere Entscheidungen zu treffen, indem es die Bedeutung von Unwägbarkeiten und die Kompromisse, die mit einer Entscheidung gegenüber einer anderen verbunden sind, bewertet.

Um das zu bewerkstelligen, nutzt ein Entscheidungsunterstützungssystem eine Kombination aus Rohdaten, Dokumenten, persönlichem Wissen und/oder Geschäftsmodellen. Zu den Datenquellen eines DSS können unter anderem gehören:

Das Konzept der Decision-Support-Systeme fußt auf Forschungen des Carnegie Institute of Technology aus den 1950er und 1960er Jahren. Durchsetzen konnte sich der Ansatz im Unternehmensumfeld allerdings erst in den 1980er Jahren in Form von Executive Information Systems (EIS), Group Decision Support Systems (GDSS) und Organizational Decision Support Systems (ODSS).

Da sich Unternehmen inzwischen zunehmend auf Data-driven Decision Making fokussieren, ist die Entscheidungswissenschaft (Decision Science oder Decision Intelligence) im Kommen. Decision Scientists könnten künftig der Schlüssel dazu sein, das volle Potenzial von Entscheidungsunterstützungssystemen zu erschließen.

Decision Science verbindet angewandte Daten-, Sozial- und Managementwissenschaft und fokussiert darauf, eine Entscheidung zwischen verschiedenen Optionen zu fällen, um den Aufwand für qualitativ bessere Entscheidungen zu verringern.

Entscheidungsunterstützungssysteme - Beispiele

Decision Support Systems kommen in einer Vielzahl von Branchen zum Einsatz. Einige Anwendungsbeispiele sind:

DSS vs. BI und Decision Intelligence

DSS und Business Intelligence (BI) werden oft miteinander vermengt - einige Experten betrachten BI auch als Nachfolger von DSS. Entscheidungsunterstützungssysteme werden im Allgemeinen jedoch als eine Kategorie von Business-Intelligence-Systemen angesehen, ähnlich wie Data Warehousing und Data Mining.

Während Business Intelligence eine breite Kategorie von Anwendungen, Diensten und Technologien darstellt, um Daten für die Entscheidungsfindung zu sammeln, zu speichern, zu analysieren und abzurufen, sind DSS-Anwendungen in der Regel zweckmäßiger konzipiert, um spezifische Entscheidungen zu unterstützen. Ein Business-DSS kann beispielsweise dabei helfen, den Umsatz eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum zu prognostizieren, indem es historische Verkaufsdaten und aktuelle Variablen analysiert.

Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat Decision Intelligence zu einem der wichtigsten, strategischen Technologietrends für das Jahr 2022 erklärt. Sie zielt darauf ab, das Decision-Support-Konzept neu zu erfinden, indem es die Entscheidungsfindung mit künstlicher Intelligenz automatisiert. Laut den Marktforschern besteht das Ziel dabei darin, "Entscheidungsmodelle und -prozesse zu entwerfen, zu modellieren, auszurichten, auszuführen, zu überwachen und abzustimmen."

Decision-Support-Systeme - Typen

Daniel J. Power, Professor für Management-Informationssysteme an der University of Northern Iowa, unterteilt in seinem Buch "Decision Support Systems: Concepts and Resources for Managers" Entscheidungsunterstützungssysteme in fünf Kategorien, die auf ihren primären Informationsquellen basieren:

Decision Support Systems - Komponenten

Laut "Management Study HQ" bestehen Decision-Support-Systeme aus drei wesentlichen Komponenten:

1. DSS-Datenbank

Die Datenbank stützt sich auf eine Vielzahl von Quellen, einschließlich unternehmensinterner Daten, von Anwendungen generierten Daten und externer Daten, die von Dritten erworben wurden oder aus dem Internet stammen. Die Größe der DSS-Datenbank variiert je nach Bedarf, von einem kleinen, eigenständigen System bis hin zu einem großen Data Warehouse.

2. DSS-Softwaresystem

Das Softwaresystem basiert auf einem Modell (einschließlich Entscheidungskontext und Benutzerkriterien). Die Anzahl und Art der Modelle hängt vom Zweck des DSS ab. Üblicherweise verwendete Modelle sind:

3. DSS User Interface

Dashboards und andere Benutzeroberflächen, die es den Benutzern ermöglichen, die Ergebnisse zu betrachten und mit diesen zu interagieren.

Decision Support System - Software

Das Gartner-Tochterunternehmen Capterra bietet einen Überblick über besonders beliebte Softwarelösungen im Bereich der Entscheidungsunterstützungssysteme, den sie nach ihren Wünschen filtern dürfen. Zu den Lösungen mit den besten Kundenbewertungen gehören demnach:

(fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.