Illegale Downloads, heimliches E-Mail-Mitlesen

Was IT-Admins nicht dürfen, aber trotzdem tun

28.11.2011 von Simon Hülsbömer
Drei von vier IT-Mitarbeitern in europäischen Unternehmen haben schon einmal die IT-Systeme ihres Arbeitgebers für private oder illegale Zwecke missbraucht.

Eine Studie von BalaBit IT Security, für die zwischen Juli und Oktober 2011 über 200 IT-Verantwortliche in mittel- und osteuropäischen Unternehmen interviewt wurden, zeichnet ein entsprechendes Bild. Demnach haben 54 Prozent der Befragten schon einmal illegalerweise Inhalte aus dem Netz heruntergeladen. 48 Prozent nutzten ihre Zugriffsrechte als IT-Mitarbeiter, um Sicherheitseinstellungen von Firewalls und anderen IT-Systemen abzuändern. Damit konnten sie sich beispielsweise per Remote Access Zugriff auf eigentlich für sie gesperrte IT-Ressourcen geben. 29 Prozent der IT-Mitarbeiter haben mindestens einmal firmeninterne Informationen "abgesaugt", 25 Prozent haben bereits einmal vertrauliche Dokumente wie Gehaltslisten oder Personalunterlagen gelesen. Immerhin noch 16 Prozent der Interviewten haben heimlich E-Mails von Kollegen mitgelesen, 15 Prozent haben Logdateien gelöscht oder manipuliert, um Spuren ihres illegalen Handelns zu verwischen.

Lesen Sie in unserer Bilderstrecke noch einmal ausführlich nach, was in europäischen IT-Abteilung täglich so alles Unerlaubtes geschieht:

Platz 6: Logfiles manipulieren
15 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen haben schon einmal die Spuren ihrer verbotenen Aktionen beseitigt.
Platz 5: E-Mails von Kollegen lesen
Was hat der Mitarbeiter XY denn so im Posteingang? Das Briefgeheimnis gilt zwar auch für E-Mail, dennoch konnten 16 Prozent der über 200 Interviewten der Versuchung, in fremden Mailkonten zu stöbern, nicht widerstehen.
Platz 4: Vertrauliche Dokumente lesen
Gehaltslisten, Personalunterlagen oder kritische Geschäftsunterlagen - 25 Prozent der Befragten hatten ihre Augen schonmal in Akten, die nicht für sie bestimmt waren.
Platz 3: Interne Infos "absaugen"
Dass vertrauliche und allgemein firmeninterne Dokumente und Informationen in der Firma bleiben, ist Usus. Dennoch missachteten 29 Prozent der befragten IT-Mitarbeiter diese Regelung (die meist sogar mit dem Arbeitsvertrag oder zumindest per Betriebsvereinbarung/Policy geregelt ist) mindestens einmal in ihrem beruflichen Alltag.
Platz 2: Sich selbst zuviele Rechte zuweisen
Firewall-Einstellungen abändern oder sich selbst Zugriffsrechte einräumen, die einem nicht zustehen: 48 Prozent der befragten europäischen IT-Mitarbeiter nutzten ihren Status aus, um mehr zu können, als sie eigentlich gedurft hätten.
Platz 1: Content illegal herunterladen
Musik, Filme, Software: Was auch privat selten gestattet ist, wird über die Unternehmensleitung nicht legaler. 54 Prozent der Befragten gaben an, den Internetzugang der Firma schonmal für den unerlaubten Download von Inhalten aus dem Web missbraucht zu haben.