Social Networks

Was CIOs von Digital Natives lernen können

12.07.2010 von Hans Königes
Mal eben unterwegs in Facebook posten, die E-Mails checken oder die Reise planen: Für junge Mitarbeiter verschwimmen die Grenzen zwischen Büro- und Privatwelt. CIOs sollten sich damit beschäftigen.

Die neue Generation von Konsumenten, Arbeitnehmern und Managern wird höhere Ansprüche an die Technik in Unternehmen haben als je eine zuvor. Für sie gibt es keine Unterschiede zwischen Techniken für den Privatgebrauch oder im Unternehmen. Die zunehmende "Consumerisierung der IT" sorgt jetzt schon für Spannungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

CIOs sitzen nun ziemlich in der Zwickmühle: Der Aufbau der IT-Abteilungen fand in einer statischen, kontrollierten Umgebung statt, in der Einheitlichkeit als Schlüssel zum Erfolg galt. In der heutigen Zeit von Social Networks und internationaler Verknüpfung gilt Uniformität jedoch als veraltet.

Die Erwartungen der kommenden Generation können CIOs helfen, Richtlinien für eine moderne IT-Umgebung zu schaffen. Was genau aber sollten CIOs berücksichtigen?

1. Die Erfahrungen der Anwender sind der Schlüssel zum Erfolg.

Touchscreen-Handys, 3D-Filme und HD-Fernsehen waren vor fünf Jahren kaum bekannt. Sie zeigen, in welche Richtung sich IT entwickeln wird. Der Umgang mit IT wird sich verändern: "Smartphone-Apps" sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis wir PCs haben, die mit Handschuhen anstelle von Maus und Tastatur gesteuert werden und die über 3D-Displays anstelle von herkömmlichen Monitoren verfügen. Außerdem sieht es so aus, als ob Touchscreen-Smartphones sich zu einem vorrangigen Mittel der Kommunikation entwickeln: Anwendungen müssen sowohl auf Handys als auch auf PCs funktionieren.

Weiterhin sollten die Unternehmen an der Modernisierung ihrer Applikationen für mobilen Zugang, Web-Zugang und Touchscreen-Funktionalität arbeiten: Diese neuen Ansprüche werden in jedem Fall große Anforderungen an die IT-Infrastruktur stellen. Benötigt werden keine großen Server- und Storage-Lösungen, es bedarf jedoch einer zunehmenden Modernisierung, beispielsweise der Virtualisierung.

2. Geräte dürfen keine Barrieren darstellen.

Die Ansprüche der Anwender, ihre eigenen Laptops, Smartphones und andere Geräte für die Arbeit benutzen zu können, steigen. Einfach nur mit Verboten dagegen anzugehen ist sinnlos - CIOs sollten einplanen, dass Mitarbeiter eigene Geräte zu Arbeitszwecken verwenden wollen und werden. Für Unternehmen wirft das Sicherheitsfragen auf.

3. Bessere interne Zusammenarbeit für den Erfolg

Die Effektivität von Social Networks als Motor von Kreativität und für bessere Zusammenarbeit lässt sich nicht abstreiten. Um einen Vorteil aus diesem Potenzial zu ziehen, sollten Unternehmen ihren Umgang mit Kunden, Partnern, Lieferanten und potenziellen Arbeitnehmern von Grund auf ändern. Die letzten drei Jahre, in denen der Gebrauch von Social Media so rapide gewachsen ist, haben die Grenzen zwischen "dem Unternehmen" und "der Außenwelt" verwischt. Wichtige Fragen über den Umgang von Unternehmen mit ihren Beschäftigten und für die Personalsuche sind aufgekommen. Die Idee zum nächsten Produkt kann heute auch auf dem Boden von Social Networks entstehen.

CIOs sollten darüber nachdenken, wie sich eine unternehmensinterne Social-Network-Umgebung schaffen lässt, in der sich ihre Mitarbeiter austauschen und zusammenarbeiten können. Die Beziehungen zu Kunden ließen sich dadurch ebenfalls erleichtern. Früher haben Unternehmen den Zugang zu Social Sites oftmals verboten. Jetzt besteht die Möglichkeit, aus ihnen Kräfte zu schöpfen.

Der CIO hat bei dieser Umgestaltung die entscheidende Rolle, indem er ein IT-Umfeld für den allgemeinen Austausch erlaubt und vorantreibt und es so dem Unternehmen ermöglicht, die Online-Zusammenarbeit auf einem niedrigen Risikoniveau umzusetzen. Der Unisys-CIO ist momentan dabei, den Wissensaustausch auf die nächste Ebene zu bringen, indem interne und externe Social-Media-Kanäle in ein Hybridmodell innerhalb der unternehmenseigenen Firewall integriert werden.