1994 vs. 2014

Was aus den IT-Prognosen von einst wurde

17.12.2014 von Simon Hülsbömer
Die COMPUTERWOCHE wird 40 Jahre alt. Grund für uns, die einst "weisen" Vorhersagen zum IT-Markt von vor 20 Jahren einmal auf den Prüfstand zu stellen.

Mit einer über 500 Seiten dicken Print-Sonderausgabe feierte die COMPUTERWOCHE 1994 ihr 20-jähriges Bestehen. Die Redaktion blickte auch damals schon in die Zukunft - zum 40-jährigen Geburtstag in diesem Jahr haben wir die interessantesten Prognosen noch einmal hervorgekramt und unterziehen sie einem Realitätstest. Was ist aus dem papierlosen Büro geworden, wo bleibt der globale Satellitenfunk? Und was ist überhaupt mit der einst groß angekündigten globalen Virtual-Reality-Revolution?

Seien Sie auf die knackigsten Vorhersagen von damals gespannt - die CW-Redakteure von heute, die teilweise auch die von damals sind, geben punktgenau ihren Kommentar dazu ab. In der folgenden Bilderstrecke zunächst die Aussagen von damals, danach dann das aktuelle Statement eines CW-Redakteurs. Viel Vergnügen! Noch mehr spannende Themen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der COMPUTERWOCHE erwarten Sie übrigens in unserem großen Geburtstags-Special!

CW-Prognosen 1994 im Reality-Check 2014 -
Vor 20 Jahren
Mit einer über 500 Seiten dicken Print-Sonderausgabe feierte die COMPUTERWOCHE 1994 ihr 20-jähriges Bestehen. Die Redaktion blickte auch damals schon in die Zukunft - wir haben die interessantesten Prognosen noch einmal hervorgekramt und unterziehen sie 20 Jahre später einem Realitätstest. Dazu finden Sie zunächst die Aussagen von damals, danach dann das aktuelle Statement eines CW-Redakteurs dazu.
Der "intime" Computer
CW-Prognose von 1994: "Dem persönlichen könnte ein intimer Computer folgen, ein unscheinbarer, aber leistungsfähiger elektronischer Begleiter, der uns ständig drahtlos mit dem Rest der Welt verbindet."
Jürgen Hill kommentiert:
"Diesen 'intimen' Computer sagte vor zwanzig Jahren Alan Kay, Mitbegründer des Xerox Palo Alto Research Centers, voraus. Zwar spricht heute niemand mehr von einem Computer, betrachtet man aber das Leistungspotenzial aktueller Tablets und Smartphones in Kombination mit ihren Apps, dann tragen wir längst diese digitalen Begleiter täglich mit uns mit.<br /><br />Via Social Networks und Messaging-Plattformen sind wir dabei ständig mit der Welt verbunden. Eine Kommunikationsrevolution, deren Ende noch nicht absehbar ist, wie die jüngsten Entwicklungen in Sachen Wearables zeigen. Und mit der weiteren Vernetzung im Zuge des Internet of Things dürfte die Bedeutung unserer digitalen Begleiter noch weiter steigen, wenn über sie etwa das Smart Home gesteuert wird oder sie als User Interface für das Connected Car der nahen Zukunft dienen."
Next als Microsoft-Konkurrent
Next-Chef Steve Jobs 1994 im CW-Interview: "Wir wollen bei den Unternehmen die anerkannte Alternative zu Microsoft werden. Irgend jemand muss diese Aufgabe schließlich übernehmen."
Jan Bernd Meyer kommentiert:
"Apple ist heute dank Hardware (iPhones und iPads) in der Tat eine anerkannte Alternative. Es ist sogar vielmehr als das: Apple hat es verstanden, seinen Ruf als innovatives Unternehmen der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts – anders als Microsoft – zu erneuern.<br /><br />Geschafft hat es das, weil es eine neue Hard- und Softwareplattform verbunden hat mit einem neuen Geschäfts-/Vertriebsmodell, das wiederum die Hardware-Plattform stärkt. Geschafft hat Apple das vor allem durch einen Zukauf im Jahr 1996: Damals akquirierte Apple die Next Inc. Damit auch holte Apple Steve Jobs wieder an Bord – zunächst als Berater, schnell aber wieder als Alleinregent. Jobs war nach einem verlorenen Machtkampf mit John Sculley 1985 bei Apple rausgeflogen. Er gründete daraufhin ein Jahr später mit einigen getreuen Apple-Vasallen Next. Jobs bezeichnete die Jahre bei Next als seine kreativste Phase.<br /><br />Mit der Übernahme von Next durch Apple 1996 fanden auch viele der innovativen Technikkonzepte Eingang in Apple-Hard- und Software. So gründet etwa das Mac OS X auf dem Nextstep-Betriebssystem. Diese plattformunabhängige Software lief auf Intel-, Motorola-, PA-RISC-, Sun-Sparc- und IBM-PowerPC-Rechnern. Innovativ und Microsoft um Längen voraus war auch die Next-Entwicklung von WebObjects, einer objektorientierten Entwicklungsumgebung für dynamische Webseiten. WebObjects war übrigens später bei Apple die technische Basis für die Entwicklung von iTunes, was wiederum die Grundlage für Apples digitales Vertriebskonzept von Musik, Videos, Podcasts und Apps darstellte.<br /><br />Andere Next-Entwicklungen wie Display Postscript machten ein echtes WYSIWYG-Konzept erst möglich. Die Ergebnisse von fünf fruchtbaren Jahren der Next Inc. verhalfen also à la longue auch Apple wieder zu dem Status als Innovationsschmiede. Damit war Apple viel mehr als eine Alternative zu Microsoft. Apple stand synonym für Innovation. Ein Status, den Microsoft lange verloren hatte."
Dezentralisierung
CW-Prognose von 1994: "Die Verteilung der Großrechnerfunktionen ist aber nur der Anfang. Wenn billige CMOS-Mikroprozessoren aus jedem Telefon einen PC oder ein Terminal machen und Breitbandverbindungen Daten, Bilder, Filme und Stimmen ebenso schnell über lange Strecken wie in einem Raum übertragen, wird man dann noch zentrale Büros benötigen? Können die meisten kaufmännischen Angestellten nicht ebenso leicht, aber viel angenehmer von zu Hause aus arbeiten, oder zumindest in kleineren Büros, die sich unmittelbar in ihrem Wohnbereich befinden."
Jan Bernd Meyer kommentiert:
"Sowohl der Club of Rome (Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts) als auch das Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben derlei Veränderungen schon lange prognostiziert. Technisch sind alle Voraussetzungen geschaffen, um die meisten Menschen losgelöst von Raum und Zeit arbeiten zu lassen. Ausgenommen sind natürlich alle Tätigkeiten, die zwingend eine Teamarbeit an einem bestimmten Ort voraussetzen.<br /><br />An diesem Zitat zeigt sich wunderbar, dass die Entwicklung der Technik der des Menschen weit vorauseilt. Der Mensch ist in den meisten Fällen noch nicht willens, diesen Always-Everywhere-Gedanken zu goutieren."
Mit allen Sinnen
CW-Prognose von 1994: "An Systemen, die im Kontakt mit der menschlichen Zunge den Eindruck von Geschmack vermitteln, wird bereits entwickelt. Ebenso gibt es ernsthafte Überlegungen, Gerüche per Rechnersteuerung zu erzeugen. Ob dies über elektrische Impulse oder über chemische Substanzen geschehen wird, ist zur Zeit noch nicht klar.“
Manfred Bremmer kommentiert:
"Wie diverse Vorstöße von wissenschaftlichen Einrichtungen in den Bereichen zeigen, wären virtuelles Schmecken oder digitalisierte Düfte trotz ihrer enormen Komplexität technisch sicher machbar. Gerade bei der Erzeugung von Gerüchen ergibt sich aber ein neues Problem, das erst gelöst werden muss, nämlich, wie ein möglicherweise unangenehmer Duft wieder entfernt werden kann…"
Papierstau?
CW-Prognose von 1994: "Das papierlose Büro: Erfolg im zweiten Anlauf? [...] Es stellt sich die Frage, ob der Ruf nach dem papierlosen Büro nicht eher das Symptom und weniger die Ursache bekämpft wird. Denn eigentlich schafft in den Unternehmen nicht das Papier, sondern die Informationsflut ein Problem."
Joachim Hackmann kommentiert:
"Papierlos sind die Büros auch heute noch nicht. Das liegt vor allem daran, dass sich an der Informationsflut nur insofern etwas geändert hat, dass sie auf die damals kaum präsente E-Mail umgelenkt wurde. Galt früher das papierlose Büro als Verheißung, ist es heute der E-Mail-freie Arbeitsplatz. So wird weiter an den Symptomen, nicht aber an den Ursachen gearbeitet."
Groupware
CW-Prognose von 1994: "Groupware, wie wir sie heute kennen, wird es zum Ende des Jahrzehnts nicht mehr geben. Sie wird zumindest nicht mehr Software im eigentlichen Sinn sein, sondern Teil der Organisation, mit der das Unternehmen sein Selbstverständnis definiert."
Martin Bayer kommentiert:
"Groupware ist nach wie vor ein wichtiges Thema für die Unternehmen, auch wenn der Begriff zugegebenermaßen etwas antiquiert klingt und heute die damit verbundenen Techniken in aller Regel unter dem Dachbegriff Collaboration zusammengefasst werden.<br /><br /> Die Anforderungen an Groupware/Collaboration haben sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. So gesehen stimmt die damalige Aussage, 'Groupware, wie wir sie heute kennen, wird es Ende des Jahrzehnts nicht mehr geben'. <br /><br />Aktuell geht es für die Anwenderunternehmen darum, Daten, Informationen und Wissen möglichst effizient und zielgerichtet zu verteilen. Sämtliche Mitarbeiter sollen zu jedem Zeitpunkt an jedem beliebigen Ort an die Informationen kommen, die sie für ihre Arbeit und die damit verbundenen Entscheidungen benötigen. Das heißt Groupware-Lösungen beziehungsweise Collaboration-Tools müssen unterschiedlichste Datentöpfe anzapfen können und heutzutage auch mobile Plattformen unterstützen.<br /><br /> Dazu kommt noch die um sich greifende Nutzung sozialer Medien, die ebenfalls immer stärker dazu genutzt werden, Kontakte zu pflegen und Informationen auszutauschen Im Idealfall unterstützen moderne Collaboration-Lösungen auch diese neuen Kanäle. Das alles hat aber auch heute noch viel mit Software zu tun – zumindest für die IT-Verantwortlichen, die entsprechende Plattformen zur Verfügung stellen müssen. Für die Endanwender zählt dagegen vor allem eine möglichst einfache Nutzung der Werkzeuge. Allerdings lässt sich hier, wie auch in vielen anderen Segmenten, derzeit ein Wandel beobachten. Im Zuge des Cloud Computing denken immer mehr Unternehmen darüber nach, Collaboration aus der Cloud zu nutzen – gerade weil Kommunikation und Informationsaustausch stärker ins Netz abwandern. Von daher könnte die Prognose, 'Groupware wird nicht mehr Software im eigentlichen Sinn sein', bald Wirklichkeit werden – wenn auch ein wenig verspätet."
Millenium-Bug
CW-Prognose von 1994: "Wir können das Datum vorhersagen, an dem die frühere Firma IBM – IBM der Großrechnergigant – tot sein wird. [...] Um Mitternacht, am 31. Dezember 1999, wenn der Himmel Funken sprüht und sich alle am Time Square in New York abküssen, dann ist es soweit. Die Großrechner-Ära wird in dieser Nacht sterben, weil viele Leute vor langer Zeit einen einfachen Fehler gemacht haben."
Heinrich Vaske kommentiert:
"Schon 1994 hat die COMPUTERWOCHE vor dem Millennium-Bug gewarnt. Bei diesem Zitat handelt es sich um einen Auszug aus dem damals aktuellen Buch von Robert Cringley („Wie die Jungs vom Silicon Valley die Milliarden scheffeln, die Konkurrenz bekriegen und trotzdem keine Frau bekommen“). Der Übergang ins Jahr 2000 verlief dann weltweit so problemlos, dass sich viele Medien des Vorwurfs der Panikmache ausgesetzt sahen. Andererseits: Hätten sich die Unternehmen ohne all die Aufregung so gut vorbereitet? Eines ist jedenfalls sicher: Die IBM lebt, und mit ihr das Mainframe-Geschäft!"
Satellitenfunk
CW-Prognose von 1994: "Wenn sich in den kommenden Jahren eines der im Aufbau befindlichen globalen Satellitenfunksysteme Inmarsat, Iridium oder Locstar-Geostar durchsetzt, wird das Handy auch darauf umschaltbar und weltweite Kommunikation mit ein und demselben Mobilfunkgerät problemlos möglich sein."
Joachim Hackmann kommentiert:
"In den 90iger Jahren wurden Unsummen in den Aufbau von satellitengestützten Mobilfunk-Netzen gesteckt, um Geschäftsreisenden die nahtlose Kommunikation zu ermöglichen. Die damals nicht absehbare rasante technische Entwicklung der terrestrischen Handy-Netze etwa hinsichtlich Bandbreite und Roaming, hat die Milliarden-Investitionen pulverisiert und nur Iridium die Nische überlassen, Kommunikationsdienste in entlegenen Regionen anzubieten."
Virtual Reality
CW-Prognose von 1994: "Virtual Reality beflügelt Künstler und lässt die Kassen der Unterhaltungsindustrie klingeln."
Simon Hülsbömer kommentiert:
"Auch wenn wir heute noch immer nicht mit monströsen VR-Brillen herumlaufen, ist das Thema virtuelle Realität(en) in etwas anderer Form längst in unser aller Alltag angekommen. Smartphones und Tablets begleiten uns vom Frühstück bis ins Bett; ohne das Internet mit seinen zahlreichen virtuellen Welten namens Youtube oder Facebook geht nichts mehr – schon gar nicht für Künstler, die nach Inspiration, Aufmerksamkeit und Absatzmärkten streben.<br /><br />Mit Google Glass kommt die interaktive Brille zurück, Smart-TVs und Augmented-Reality-Projekte nehmen Fahrt auf. Gerade für Virtual Reality gilt der alte Spruch aus dem Silicon Valley: Die kurzfristigen Folgen eines Hypes werden zumeist über-, seine langfristigen Auswirkungen hingegen fast immer unterschätzt."
Technik, wohin man schaut
CW-Prognose von 1994: "Computer können menschliche Kommunikation nicht ersetzen. [...] Technisierung von Kommunikation bedeutet nicht automatisch Effizienzsteigerung."
Karen Funk kommentiert:
"E-Mail, SMS, Social Media Plattformen, Collaboration Tools etc. - die Technik ermöglicht uns heute viele neue Formen der Kommunikation. Diese sind teilweise effizient. Aber sie müssen auch bedient und verwaltet werden. Das kostet viel Zeit und Energie. Wie hilflos und überfordert wir von der auf allen Kanälen stattfindenden Kommunikation sind, zeigen die unzähligen Ratgeber zum Thema E-Mail-Flut-Bewältigung. Den effizienten und gesunden Umgang mit den neuen Kommunikationstechniken müssen wir erst noch lernen. <p> Ansonsten gilt gestern, heute und morgen: Nichts kann die menschliche Kommunikation ersetzen. Und schon gleich dreimal nicht Computer. Oder bekommen Sie lieber elektronische Glückwunschkarten zum Geburtstag?"
Konvergenzen
CW-Prognose von 1994: "Zu erwarten ist eine Konvergenz von PCs, offenen, Midrange- sowie Mainframe-Systemen."
Jan Bernd Meyer kommentiert:
"Als die Mondfähre im Juli 1969 erstmals auf dem Erdtrabanten landete, betrug die Rechenkapazität, um dieses Manöver zu steuern, der eines Commodore-Computers (noch bekannt?). Heutige Smartphones weisen eine extrem höhere Leistungsfähigkeit auf. Die Prognose könnte also zutreffen, insbesondere weil viele Anwendungen in die Cloud ausgelagert, aber von Smartphones genutzt werden können. Einerseits.<br /><br />Andererseits sind heutzutage und natürlich in Zukunft Anwendungen Realität, die extreme Rechenleistungen erfordern. Es wird also eine Aufsplittung geben: Hier die individuell genutzten Privatgeräte, dort die Monsterrechner, die Gen-Analysen, Crash-Simulationen etc. vollführen. Dazwischen wird es eng."
Lebenswichtige IT
CW-Prognose von 1994: "Es genügt nicht mehr, lediglich gute Anwendungssysteme zu erstellen und zu betreiben, sondern man muss perspektivisch erkennen, welche Informationsversorgung und IV-Unterstützung für das Unternehmen lebenswichtig sind."
Karin Quack kommentiert:
"Dieses Zitat von Hartmut Skubch, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Plenum, klingt heute wie eine Binsenweisheit. Um seinen visionären Gehalt zu erkennen, muss man sich klarmachen, dass der Zusammenhang zwischen IT und Business Mitte der 90er noch kein Gemeingut war. Den Begriff des „CIO“ gab es allenfalls in den USA; hierzulande zeichneten häufig noch „Org./DV-Leiter“ für die Informationstechnik verantwortlich. Der erste COMPUTERWOCHE-Kongress „IT meets Business“ war ein Meilenstein auf dem Weg der Erkenntnis; er datiert aus dem Jahr 1997. Heute würde niemand mehr behaupten wollen, dass die Informationstechnik für sich selbst stünde. Im ungünstigsten Fall begreift sie sich als Serviceeinheit, im günstigsten als Berater und Partner der Fachbereiche und Unternehmensleitung."
Social Skills für Softwareprofis
CW-Prognose von 1994: "Softwareprofis brauchen Sozialkompetenz"
Hans Königes kommentiert:
"So schnell und dynamisch und atemberaubend die technischen Entwicklungen auch sein mögen, in einem Punkt hat sich nichts, aber auch gar nichts geändert. Diese Überschrift könnte heute eins zu eins in der aktuellen CW stehen. Am Menschen lässt sich doch (noch) nicht so viel herumschrauben, wie einige Futurologen meinen. An der Hardware ja, aber an der Software kaum."
Die CD der Zukunft
CW-Prognose von 1994: "Die CD-ROM: Ein neues Produkt für Verlage und Softwarehäuser. [...] 'In fünf Jahren wird die CD-ROM tot sein!' Dieses Zitat von Borland-Chef Philippe Kahn aus dem Jahr 1987 bedarf angesichts der unglaublichen Vielfalt von Anwendungen heute keines weiteren Kommentars. Die junge Speichertechnologie hat [...] nun endlich ihren Markt gefunden. [...] Mit CD-ROMs setzt man auf künftige Entwicklungen."
Simon Hülsbömer kommentiert:
"Was war ich stolz wie Oskar, als ich als 12-jähriger Bub meine erste PC-Spielezeitschrift mit CD-ROM in den Händen hielt. Ja, auch das war 1994. Dank des nagelneuen Double-Speed-Laufwerks des Familien-PCs konnte ich nun gleich mehrere Games hintereinander weg ausprobieren – teilweise sogar mit Sprachausgabe (!), den 'unbegrenzten' Speichermöglichkeiten sei Dank.<br /><br />Aus der CD wurde irgendwann die DVD (das Kahn-Zitat kam eben etwas früh), dann recht bald der USB-Stick, die Gigabyte-Festplatte und schließlich das Internet. Letzteres hat den physikalischen Datenträgern aus heutiger Sicht die Zukunft versaut. Auch Verlage, später Medienhäuser genannt, erkannten irgendwann die Ausweglosigkeit, sich gegen das Internet als digitalen Vertriebskanal Nummer Eins – zumindest für nachrichtliche Inhalte - zu wehren.<br /><br />Nur als passionierter Sammler habe ich auch heute noch lieber Musik-CD, Film-DVD oder –Blu-ray im Schrank, als alles nur 'auf Abruf'."