Time to say goodbye

Wann es Zeit zum Jobwechsel ist

01.12.2012 von Andrea König
Die amerikanische Schwesterpublikation CIO nennt neun Gründe, wann es Zeit ist, sich nach einem neuen Job umzuschauen.

1. Zahlungsschwierigkeiten des Arbeitgebers

Zeit, den Arbeitgeber zu wechseln? Dafür gibt ein paar untrügliche Anzeichen.
Foto: B. Wylezich - Fotolia.com

Wenn einem auffällt, dass die Firma ihren Dienstleistern das Geld nicht mehr pünktlich überweist oder die Aktie schwächelt, könnte der eigene Job wackeln. Besonders, wenn das Gehalt nicht mehr pünktlich auf dem Konto eintrifft. Spätestens dann sollten Mitarbeiter ihren Lebenslauf aktualisieren und sich auf das Schlimmste gefasst machen.

2. Kein Weiterbildungsangebot

Um ihre Talente zu halten, fördern viele Unternehmen ihre Mitarbeiter mit Personalentwicklungsprogrammen. Stellt sich ein Arbeitgeber nun bei Fortbildungskursen quer und kürzt drastisch das Weiterbildungsbudget, scheint das Interesse an der Mitarbeiterentwicklung gering zu sein.

3. Leidenschaft fehlt

Fehlt das Feuer für den Beruf und quält sich jeden Morgen ins Büro, sollte man über einen Wechsel nachdenken. Am ungeliebten Job festzuhalten, hilft weder dem eigenen Wohlbefinden noch der Karriere. Ernst sollte man zum Beispiel die Hinweise nehmen, wenn die Gedanken an den Job einem den Schlaf rauben.

4. Arbeitgeber nicht wettbewerbsfähig

Anzeichen für einen notwendigen Aufbruch können auch sein, wenn das Management zu wichtigen Fragen keine Stellung nimmt, die Produktpalette nicht mehr zeitgemäß ist oder die Wettbewerber deutlich bessere Leistungen anbieten. All dies sollte man als Hinweise nehmen, dass es Zeit für eine neue Aufgabe wird.

5. Kommunikation nimmt ab

Besonders in wirtschaftlich durchwachsenen Zeiten neigen viele Unternehmen dazu, weniger Informationen preiszugeben. Anstatt schlechte Nachrichten transparent mitzuteilen, sagen einige Arbeitgeber dann lieber gar nichts. Finden viele Sitzungen hinter verschlossenen Türen statt und schweigt der eigene Vorgesetzte zu den Entwicklungen, sollte man sich ebenfalls über einen Jobwechsel Gedanken machen.

6. Talente verlassen das Unternehmen

Beunruhigend kann auch sein, wenn Leistungsträger die Firma verlassen. Dass Talente weiterziehen, ist normal. Doch wenn sich dies häuft, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass ein Unternehmen nicht mehr so stark und wettbewerbsfähig ist, wie es einmal war.

7. Umstrukturierungen drohen

Restrukturierungen können ein Zeichen dafür sein, dass der Arbeitgeber wirtschaftlich schwächelt. Bemerkbar macht sich so was, wenn zum Beispiel der Vorgesetzte plötzlich ausgetauscht wird oder Kollegen beziehungsweise ganze Teams ohne nachvollziehbare Erklärung versetzt werden.

8. Arbeitgeber verordnet Einstellungsstopp

Beobachtet man, dass freie Stellen vom Arbeitgeber nicht neu besetzt werden, kann diese Entwicklung ein Zeichen für mögliche finanzielle Probleme des Arbeitgebers sein, so die Analyse der amerikanischen Schwesterpublikation. Schwierig gestaltet sich dies für die verbliebenen Mitarbeiter vor allem dann, wenn sie deshalb zusätzliche Aufgaben übernehmen müssen. Auch in einem solchen Fall könnte es an der Zeit sein, sich nach etwas Neuem umzusehen.

Der erfolgreiche Jobwechsel
Mehr Mobilität?
Überdenken Sie Ihre Flexibilität. Längere Anfahrtswege oder geringeres Gehalt können trotzdem zielführend sein.
Keine Katastrophe
Ist die Kündigung bereits ausgesprochen, bewahren Sie die Ruhe.
Der Flurfunk
Reagieren Sie möglichst frühzeitig auf die Zeichen des Marktes. Nehmen Sie die Gerüchteküche ernst. Agieren Sie selbst.
Absichern?
Verlassen Sie sich nicht auf vermeintliche Sicherheiten. Manch einer steht schneller auf der Straße, als er meint.
Haltung bewahren
Hängen Sie Ihren Frust nicht an die große Glocke – weder vor noch nach einer Kündigung.
Außen vor
Informieren Sie Kollegen oder gar den Vorgesetzten auf keinen Fall zu früh, denn von da an sind Sie von allen wichtigen Informationen abgeschnitten.
Präsenz zeigen
Stellen Sie Ihr Profil in die relevanten Online-Portale ein. Tun Sie dies frühzeitig. Erste Erfolge zeigen sich frühestens nach vier bis sechs Monaten.
Externe Unterstützung
Nehmen Sie Kontakt mit ausgewählten Personalberatern Ihrer Branche auf. Signalisieren Sie Ihr Interesse an neuen Herausforderungen in allen relevanten Netzwerken, aber werden Sie nicht zu deutlich, ehe die Kündigung tatsächlich ausgesprochen ist.
Profilieren Sie sich
Wenn noch nicht absehbar ist, ob und wann Sie wechseln werden, nutzen Sie bereits die Zeit, um sich zunächst im eigenen Haus zu profilieren. Beteiligen Sie sich an Projekten, die für die Zukunft relevant sind, schlagen Sie sinnvolle Sparmöglichkeiten vor. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Engagement auch extern publik wird. Netzwerke und Arbeitskreise bieten dafür gute Möglichkeiten.
Eine gute Bewerbung
... ist immer noch sehr wichtig. Überarbeiten und vervollständigen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen.
Eigenwerbung stinkt?
Das war einmal. Kümmern Sie sich um Ihr Selbstmarketing. Erarbeiten Sie Ihr eigenes Stärkenprofil. Besonders in der Krise geht es um Effizienz. Im Bewerbungsgespräch müssen Sie kurz und knapp darlegen können, worin Ihre Stärken liegen. Unterstützung bieten Karriereberater.
Bereit sein
Besorgen Sie sich ein Zwischenzeugnis.
Ups, zu spät ...
Wenn Sie selbst gehen, bereiten Sie die Trennung sorgfältig vor. Beachten Sie die Fristen.
Viele Wege führen zum neuen Job
Nutzen Sie alle Bewerbungswege: Print, online, persönlich.
Hilfreich: ein langer Atem
Befassen Sie sich mit der Psychologie des Vorstellungsgespräches, und zwar nicht nur in der ersten Runde.
Falsche Kompromisse?
Bei potenziellen Stellenangeboten: Bleiben Sie kritisch, sich selbst und Ihrem Können gegenüber – aber auch dem suchenden Unternehmen.
Im Guten trennen
Ist die Entscheidung zum Wechsel gefallen, nutzen Sie auch Ihren Abgang zur Profilierung.
Es ist soweit
Wenn Sie dann tatsächlich gehen: Hinterlassen Sie einen bestellten Acker.
Neu ankommen
Agieren Sie im neuen Unternehmen besonnen. Lernen Sie, hören Sie gut zu.
Los gehts!
Nehmen Sie die eigenen Gefühle ernst – auch wenn sie negativ sind. Bei Zweifeln: Starten Sie neu!

9. Keine Beförderung in Sicht

Wer in seiner derzeitigen Tätigkeit sein Bestes gibt, aber nicht vorankommt und bei Beförderungen wiederholt übersehen wurde, sollte über einen Wechsel nachdenken. Besonders wenn der eigene Chef die Aufstiegswünsche kennt, aber anderen Mitarbeitern den Vorzug gibt, sollte man das als Zeichen für eine Veränderung sehen. (hk)