Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch

28.11.2000
Den ersten Schritt haben Sie geschafft: Ihre Bewerbungsunterlagen waren aussagekräftig und Ihr Anschreiben ansprechend. Sie haben die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten!

Klopfen Sie sich ruhig erst einmal selbst auf die Schulter, im Normalfall werden nicht mehr als 10 Prozent aller Bewerber zum Gespräch eingeladen. Sie gehören zu den wenigen Gewinnern dieser ersten Runde.

Aber nun wird es ernst. Das Vorstellungsgespräch ist der wichtigste Teil Ihrer Bewerbung, und der Eindruck, den Sie hier machen, ist letztlich entscheidend für Ihre Chancen.
Trotzdem besteht kein Grund zur Panik: Mit einer gründlichen Vorbereitung werden Sie in dem Gespräch garantiert keine schlechte Figur machen!

Dass Sie in Ihrem Fachgebiet kompetent sind, ist eine Selbstverständlichkeit. Ein „Muss“ ist aber auch, über das Unternehmen, bei dem Sie sich vorstellen, hinlänglich Bescheid zu wissen. „Was machen Sie eigentlich genau...?“, darf nur fragen, wer sich auf eine Stelle als Aushilfskraft bewirbt.
Auch der Wirtschaftsteil Ihrer Tageszeitung wird spätestens in Ihrer Bewerbungsphase zur Pflichtlektüre.
Ein guter Eindruck entsteht auch, wenn Sie tiefer gehende Fragen zum Unternehmen haben. Legen Sie sich ruhig vorher eine Liste solcher Fragen an.

Sie sollten das Vorstellungsgespräch auch als Chance erkennen, mehr über die Firma und das Betriebsklima zu erfahren. Sie müssen sich nicht nur selbst verkaufen, auch das Unternehmen will eine gute Arbeitskraft gewinnen! Beurteilen Sie also das Gespräch und Ihre Interviewer danach, ob sie Ihnen überhaupt zusagen. Fragen Sie sich, ob Sie in dieser Firma anfangen wollen.

Das beste Training ist die Realität. Bewerben Sie sich nicht nur bei Ihrem Traumunternehmen, sondern auch - und zwar vorher! - auf Stellen, die Ihnen nicht hundertprozentig zusagen. So haben Sie die Chance, die Situation ohne Angst vorm Scheitern zu erleben. In späteren Gesprächen werden Sie durch diese Erfahrung deutlich gelöster sein.

Legen Sie sich vorher Antworten auf die Standardfragen zurecht. Sie können besser auf Ihren Gesprächspartner und die Besonderheiten des Interviews reagieren, wenn Sie bereits eine Antwort parat haben. Natürlich dürfen Sie nicht bloß auswendig Gelerntes abspulen. Schauspielern Sie ruhig ein wenig!

Bei Ihrer gesamten Vorbereitung sollten Sie jedoch nie vergessen, dass es nicht darum geht, eine „Prüfung zu bestehen“. Vielmehr wollen bei dem Interview zwei Seiten heraus finden, ob sie zu einander passen.
Leichte Übertreibungen Ihrer Stärken schaden nicht, genau so wenig müssen Sie den potenziellen Arbeitgeber mit der Nase auf Ihre Schwächen stoßen.
Bedenken Sie dabei aber, dass Sie mit Ihrem Gegenüber später zusammen arbeiten müssen. In Bereichen, die zu den Grundlagen Ihrer späteren Arbeit gehören, sollten Sie deshalb unbedingt offen und ehrlich sein. Sie werden mit Ihrer Stelle nicht froh, wenn Sie später ständig mangelhafte Kenntnisse vertuschen müssen.