Voiceobjects entlockt Kapitalgebern mit moderner Call-Center-Software Millionen

19.07.2006
Eine Finanzspritze von 10,8 Millionen Dollar erhielt Voiceobjects, ein Anbieter von Softwarelösungen für sprachgesteuerte Telefondienste, von Risikokapitalgebern.

Mit der jüngsten Finanzierungsrunde erhält Voiceobjects weitere Mittel, um Vertrieb und Marketing in den USA zu stärken und die weitere Produktentwicklung, insbesondere des "Phone Application Servers", voranzutreiben. Insgesamt haben die bisherigen Investoren Telesoft Partners, Wellington Partners, SAP Ventures, T-Venture und Enjoyventure rund 35 Millionen Dollar in das in Bergisch Gladbach und San Mateo ansässige Softwareunternehmen gesteckt.

Das 2001 gegründete Startup hat sich auf Softwarelösungen für sprachgesteuerte Telefondienste spezialisiert. Wichtigstes Produkt ist der "Voiceobjects Server", der die Telefonanwendungen von über fünfzig führenden Netzbetreibern und Unternehmen wie Adobe, Postbank, T-Mobile und Volkswagen Financial Services unterstützt. Wie das Unternehmen bekannt gab, nutzt ab sofort auch T-Com, die Breitband- und Festnetzsparte der Deutschen Telekom, den Voiceobjects Server als Grundlage eines neuen Endkunden-Sprachportals, mit der sie in der Spitze 800 gleichzeitige Anrufer bedienen kann. Basierend auf benutzerfreundlichen, sprachgesteuerten Dialogen identifiziert das Portal das Anliegen der Anrufer und stellt sie zum geeigneten Call-Center-Agenten durch. Zudem bietet das Portal zusätzliche Self-Services für die Kunden - im Fall T-Com zum Beispiel eine sprachgesteuerte Auskunft zur DSL-Verfügbarkeit in bestimmten Regionen. Derzeit nutzen bis zu 200.000 Anrufer täglich das Portal. Die Telekom-Tochter arbeitet nach der erfolgreichen Einführung bereits an einer Erweiterung des Systems auf bis zu 1.500 gleichzeitige Anrufe, womit zirka 300.000 Anrufe am Tag bearbeitet werden könnten.

Sogenannte Phone Application Server (PAS), wie sie Voiceobjects anbietet, generieren dynamisch VoiceXML und ermöglichen dadurch personalisierte Dialoge während des Anrufs. Um auf den Anrufer möglichst individuell zugeschnittene "Gespräche" zu ermöglichen, lassen sich Informationen aus CRM- oder anderen Datenbanksystemen einbinden.

In der ab sofort verfügbaren Version 6 des Phone Application Servers von Voiceobjects werden laut Anbieter erstmals auch Web-Services und Service-orientierte Architekturen (SOA) unterstützt. Zudem soll es sich um den weltweit ersten Phone Application Server für Sprachanwendungen handeln, der auch die Steuerung visueller Elemente wie Video und Text unterstützt. Die Enterprise- wie auch die Network-Edition des Phone Application Server sind ab sofort ab 500 Euro pro Port erhältlich.

Gleichzeitig gab Voiceobjects die Berufung von zwei ausgewiesenen Branchenexpertinnen in die Führungsspitze bekannt: Bonnie Crater, die zuvor bei Unternehmen wie Oracle, Compaq, Netscape, Network Computer und Stratify führende Vertriebspositionen besetzt hatte, übt ab sofort die Funktion des Senior Vice President Marketing aus, während Kendra Borrega, zuletzt Finanzchefin bei Impac Medical Systems, das Amt des Chief Financial Officers (CFO) übernommen hat. Die beiden Top-Managerinnen verstärken das Senior Management-Team um Beatriz Infante, die im März zum Chief Executice Officer (CEO) von Voiceobjects ernannt wurde. (mb)