Bewertungssystem

Vodafone führt Eco-Rating-System für Handys und Smartphones ein

01.05.2013
Auch der Mobilfunkanbieter Vodafone führt ein sogenanntes Eco-Rating für die in den eigenen Shops angebotenen Handy- und Smartphone-Modelle ein. Das Bewertungsssystem soll Kunden zeigen, wie umweltfreundlich die angebotenen Geräte sind.

Nach Angaben von Vodafone berechnet sich der Eco-Wert für das jeweilige Handy oder Smartphone aus mehr als 200 Einzelaspekten, wie beispielsweise dem CO2-Fußabdruck, dem Verbrauch von Rohstoffen im Herstellungsprozess sowie soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen in den Fabriken der Auftragsfertiger oder das Befolgen von Anti-Korruptionsregeln durch die Hersteller der Geräte. Diese Informationen werden laut Vodafone direkt bei den Handy-Herstellern abgefragt. Die Fragen an die Hersteller basieren auf der Forschung zum Lebenszyklus von Mobiltelefonen, dem Feedback von Kunden und anderer Interessengruppen, auf internationalen Nachhaltigkeitsinitiativen der Elektronikindustrie und auf Richtlinien von Umweltorganisationen, heißt es.

Die Umweltfreundlichkeit eines Geräts wird mit einem Wert zwischen eins und fünf angegeben.
Foto: Vodafone

Unabhängige Experten werten dann laut dem Mobilfunkbetreiber die gesammelten Daten aus und ermitteln einen Abschlusswert zwischen eins und fünf. Mit fünf Punkten kann ein Mobiltelefon den höchsten Wert auf der Nachhaltigkeitsskala erreichen. Das von den beiden internationalen Prüfungsgesellschaften Bureau Veritas und SKM Enviros entwickelte Vodafone Eco-Rating wurde ursprünglich von Vodafone Niederlande im Dezember 2011 eingeführt. Auch die Mobilfunkbetreiber Telefónica Germany (O2) betreibt ein Eco-Rating-System für Handys und Smartphones.

Fairphone
Fairphone (Vorder- und Rückansicht)
Verschiedene Projekte versuchen mittlerweile die Produktionskette bei der Herstellung von Smartphones zu kontrollieren, so dass Rohstoffabbau und Herstellung nachhaltiger sind. Ein Beispiel ist Fairphone.
Fairphone-Gründer Bas van Abel
Der Niederländer Bas van Abel und ein Team von Gleichgesinnten hatte bereits im April angekündigt, ihr Smartphone noch dieses Jahr zu vermarkten. Was neben fairen Produktionsbedingungen besonders heraussticht: Im Gegensatz zu Modellen von Apple und Samsung soll das Gadget vergleichsweise günstige 325 Euro kosten.
Zinn-Mine im Kongo
Die Fairphone-Macher garantieren zum Beispiel, dass die Rohstoffgewinnung "konfliktfrei" sei. Das verwendete Zinn stammt vom OECD-geförderten Projekt "conflict-free tin initiative" in der Demokratischen Republik Kongo.
A'Hong in Shenzhen
Für die Herstellung setzen die Niederländer auf das chinesische Unternehmen A’Hong. Nach längerer Suche waren van Abel und die Fairphone-Entwickler zuversichtlich, einen Partner gefunden zu haben, der sich an den definierten Verhaltenskodex hält.
Fairphone (Vorder- und Rückansicht)
Weitere Details zum Fairphone gibt es auf der <a href="http://www.fairphone.com/" target="_blank">Entwickler-Website</a>. Über diese lässt sich das Gadget auch vorbestellen. Die Finanzierungsphase der ersten Smartphones läuft bis 13. Juni.

"Mit dem Eco-Rating machen wir Nachhaltigkeit für unsere Kunden sichtbar. Für jedes Handy erkennen Kunden nun auf einen Blick, wie es sich auf Umwelt und Gesellschaft auswirkt", sagt Erik Friemuth, Geschäftsführer Consumer Marketing bei Vodafone Deutschland. "Immer mehr Menschen entscheiden sich beim Einkauf bewusst für nachhaltige Produkte." Als Beweis für die stärker werdende Nachfrage nach fair produzierten Handys und Smartphones führt Vodafone zwei Studien an, nach denen knapp die Hälfte der Bundesbürger und Europäer ihr Konsumverhalten künftig an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten wollen.

powered by AreaMobile