Nach SEC-Vorwürfen

VMware kauft sich mit 8 Millionen frei

14.09.2022 von Michael Cooney
Nach Anschuldigungen der US-Börsenaufsicht, VMware habe gegen das Bundeswertpapiergesetz verstoßen, akzeptiert der Konzern nun eine Millionenstrafe – räumt jedoch kein Fehlverhalten ein.
VMware zahlt nach Vorwürfen der US-Börsenaufsicht eine Strafe in Höhe von acht Millionen Dollar - ist sich jedoch keiner Schuld bewusst.
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Laut der US-Börsenaufsicht SEC hat VMware falsche Angaben zum Auftragsbestand gemacht, um seine schwächelnde Performance in den Jahren 2019 und 2020 zu verschleiern. Nun hat das Unternehmen eine Geldstrafe in Höhe von acht Millionen Dollar für irreführende Angaben bei den Meldevorschriften akzeptiert.

Die Securities and Exchange Commission hatte VMware beschuldigt (PDF), mit seinem Vorgehen Investoren in die Irre geführt zu haben - insbesondere durch die Verschiebung von Einnahmen in spätere Quartale: "VMware hat ab dem Geschäftsjahr 2019 damit begonnen, die Lieferung von Lizenzschlüsseln für einige Kundenbestellungen bis kurz nach Quartalsende zu verzögern, um die Einnahmen aus den entsprechenden Lizenzverkäufen im folgenden Quartal zu verbuchen. VMware verschob Dutzende Millionen Dollar an Einnahmen in zukünftige Quartale, baute für diese Zeiträumen einen Puffer auf und verschleierte die finanzielle Leistung des Unternehmens, als sich seine Geschäftsentwicklung im Vergleich zu den Prognosen im Geschäftsjahr 2020 verlangsamte."

Obwohl VMware öffentlich bekanntgab, seinen Backlog "auf Grundlage verschiedener Überlegungen" zu managen, sei den Aktionären nicht mitgeteilt worden, dass es VMware allein darum ging, den Zeitpunkt der Umsatzrealisierung zu steuern.

VMware gibt nichts zu, aber verpflichtet sich

VMware erklärte sich bereit, einem Vergleich zuzustimmen und eine Geldstrafe in Höhe von acht Millionen Dollar zu zahlen. Allerdings bedeute das nicht, dass man die Anschuldigungen der SEC akzeptiere oder bestreite:

"Der Report des SEC beinhaltet nicht die Feststellung, dass VMware gegen allgemein anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze verstoßen hat", argumentiert der Konzern in einer Pressemitteilung. "Die SEC-Mitarbeiter haben bestätigt, dass sie nicht beabsichtigen, im Zusammenhang mit der Untersuchung Vollstreckungsmaßnahmen gegen derzeitige oder frühere VMware-Führungskräfte oder andere Mitglieder des Managements zu empfehlen. Mit diesem Vergleich ist die Angelegenheit abgeschlossen. VMware ist der Ansicht, dass der Vergleich die richtige Maßnahme für das Unternehmen ist und verpflichtet sich weiterhin zu höchster Integrität, auch in Bezug auf seine Veröffentlichungspflichten und die Kommunikation mit Investoren."

Angesichts eines Umsatzes von 3,34 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2022 (ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal) dürfte die Geldstrafe für VMware verschmerzbar sein.

Ob der Vorgang Auswirkungen auf die im Mai 2022 angekündigte Übernahme von VMware durch Broadcom haben wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Auf der kürzlich abgehaltenen Hausmesse VMware Explore verkündete CEO Raghu Raghuram, der Zusammenschluss verlaufe planmäßig. Auch Broadcom geht davon aus, dass die Übernahme im Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen wird, das für VMware im November 2022 beginnt und im Oktober 2023 endet. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Network World.