Personalsuche

Viel Luft nach oben

28.06.2013 von Hans Königes
In mehr als der Hälfte deutscher Firmen laufen Talent-Management-Prozesse noch händisch oder mit nicht integrierten Office-Anwendungen ab.

Viele Firmen haben Programme aufgelegt und Maßnahmen ergriffen, um die Personalsuche zu verbessern, Mitarbeiter gezielt zu entwickeln und langfristig zu binden sowie den Ausbau von Wissen zu fördern. Drei Viertel der Unternehmen verfolgen eine systematische Strategie, um den Auswirkungen des Fachkräftemangels entgegenzusteuern - so das Ergebnis einer Studie des Beratungshauses Softselect unter 212 Personalverantwortlichen.

Was einmal eine große Pflanze werden soll... Personalarbeit besteht u.a.aus einer gezielten Nachfolgeplanung.
Foto: DenisNata-Shutterstock.com

Eine gezielte Nachfolgeplanung und die Einrichtung eines Pools von aussichtsreichen Bewerbern sind für zwei Drittel der Befragten Bestandteil der Personalarbeit. Immerhin 40 Prozent der Personaler sagten, dass sie bereits Talent-Management-Software einsetzen. Große Konzerne haben hier einen Vorsprung, Mittelständler fremdeln mit diesen Lösungen.

Sensible Daten bleiben im Haus

Am häufigsten greifen Unternehmen auf Talent-Management-Software zurück, um das Recruiting oder die Personalentwicklung zu unterstützen. Auch für die leistungsgerechte Entlohnung und die Verwaltung von Seminaren, Skills und Kompetenzen der Mitarbeiter werden entsprechende Anwendungen eingesetzt.

Immerhin 17 Prozent der Befragten nutzen Cloud-Angebote für die Personalarbeit, wobei die Mehrheit der Personaler Cloud Computing und Social Media als wichtige Trends begreift. "Die Skepsis unter den Personalverantwortlichen lässt langsam nach", bilanziert Softselect. Noch spreche die mangelnde Datensicherheit im Rechenzentrum gegen Cloud-Angebote. Viele Arbeitgeber sind nicht willens, Mitarbeiter- und Bewerberdaten auszulagern beziehungsweise extern zu speichern.

Ein Zugewinn an Flexibilität sowie Kosteneinsparungen werden als häufigstes Argument für den Cloud-Einsatz genannt. Die Hälfte der Befürworter verspricht sich vom Bezug aus der Wolke zudem, die Abhängigkeit von der eigenen IT-Abteilung zu verringern.

Auch Social-Media-Komponenten gehören noch nicht zu den Rennern in der Personalabteilung. Erst wenige Firmen wenden sich über soziale Netzwerke an die junge Zielgruppe und werben über Facebook, Xing, LinkedIn & Co aussichtsreiche Kandidaten an. Am ehesten können sich Personaler Social-Media-Anwendungen im Wissens-Management vorstellen.

Wikis werden kaum genutzt

Nur ein Bruchteil der Unternehmen nutzt laut Softselect firmeninterne Foren, Wikis und Best-Practices-Dokumentationen, um Know-how aufzubereiten und standort-übergreifend zugänglich zu machen. "Wissens-Management hat leider noch einen zu geringen Stellenwert in der deutschen Unternehmenskultur", kommentiert die Studie des Hamburger Beratungshauses.

Top Arbeitgeber
Der Traumarbeitsplatz eines Informatikers...
...befindet sich in IT-Firmen, Forschungsinstitutionen, Autokonzernen oder Internet-Firmen. Die Berliner Marktforscher von Trendence haben mehr als 6.600 Informatikstudenten aus ganz Deutschland befragt, wo sie gern arbeiten möchten. Hier die 30 attraktivsten Arbeitgeber 2013.
Platz 30: ProSiebenSat1 Media AG
Medienkonzerne sind insbesondere unter angehenden Informatikerinnen beliebt.
Platz 27: Max-Planck-Gesellschaft
Sie gehört für IT-Studenten zu den ersten Adressen, wenn es um Innovation geht. Hier im Bild die Max Planck Science Gallery in Berlin.
Platz 24: EADS
Der Konzern mit seinen Töchtern Airbus, Eurocopter, EADS Astrium und EADS Defence & Security landete im Vorjahr auf Platz 22.
Platz 22: Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz...
hat sich auch in diesem Jahr in den Top 30 behauptet. Forschungseintrichtungen ziehen insbesondere die 25 Prozent Besten eines Jahrgangs an.
Platz 21: Intel
Intel Open Network Platform Switch Reference Design
Platz 19: Electronic Arts
Computerspiele locken den IT-Nachwuchs. Spielehersteller Electronic Arts behauptete seinen Platz vom Vorjahr und teilt sich ihn mit einem Konzern...
Platz 19: Deutsche Telekom
Deutschlands größter TK-Konzern inklusive des größten IT-Dienstleisters T-Systems machte im Vergleich zum Vorjahr vier Plätze gut.
Platz 18: Bundesnachrichtendienst BND
Der BND, hier im Bild die Zentrale in Berlin gehört schon seit Jahren zu den 20 beliebtesten Arbeitgebern für Informatikstudenten.
Platz 17: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Auch diese Bundesbehörde hat einen festen Platz in den Top 20 der IT-Arbeitgeber. Im Vorjahr landete das BSI auf Platz 15.
Platz 16: Porsche
Informatikstudenten lieben nicht nur Computerspiele, sondern auch (deutsche) Autos. Die VW-Tochter Porsche ist einer von fünf Autoherstellern unter den Top 20.
Platz 14: Bosch Gruppe
Das Unternehmen, das den weltgrößten Automobilzulieferer Robert Bosch und 300 Tochterfirmen umfasst, hat im Vergleich zum Vorjahr einen Platz im Ranking gut gemacht.
Platz 13: Crytec
Spielehersteller Crytek war 2011 der größte Aufsteiger im Ranking der beliebtesten IT-Arbeitgeber und konnte seine Top-Platzierung fast halten.
Platz 12: Volkswagen
Um einen Platz konnte sich VW - hier die Golffertigung im VW Werk Wolfsburg - im Vergleich zum Vorjahr verbessern.
Platz 11: Fraunhofer Gesellschaft
Der IT-Nachwuchs will forschen. Darum ist die Fraunhofer Gesellschaft mit ihren zahlreichen Instituten eine feste Größe unter den Top Twenty.
Platz 10: Blizzard Entertainment
Von null auf Platz sechs gelang dem Spielerhersteller Blizzard Entertainment der größte Sprung im Vorjahr. Dieses Jahr vier Ränge schlechter. Vielleicht hat sich schon herumgesprochen, dass Blizzard in Deutschland gar keine Niederlassung hat?
Platz 8: Audi
Die VW-Tochter ist seit Jahren nicht nur für Ingenieure, sondern auch für Informatiker eine Top-Adresse, wenn es um Jobs geht. (Vorjahr Platz sechs).
Platz 7: Siemens
Deutschlands größter Konzern war noch vor elf Jahren der beliebteste Arbeitgeber der Informatikstudenten. Hier im Bild die jüngst eröffneten Smart Mobile Labs von Siemens in München.
Platz 6: IBM
Martina Koederitz, IBM-Deutschland-Chefin, kann sich dieses Jahr nicht so recht freuen: IBM rutschte im zweiten Jahr in Folge ab. 2011 war IBM noch auf Platz 2.
Platz 5: Apple
Die Beliebtheit von iPad und iPhone strahlt offenbar auf das Image als Arbeitgeber ab. ( Vorjahr Platz 3).
Platz 4: BMW
Von zehn auf Platz vier. Der bayerische Autohersteller wird unter Informatikern immer beliebter und hat auch zahlreiche offene IT-Stellen zu besetzen.
Platz 3: Microsoft
Im Great Place to Work-Wettbewerb als attraktivster Arbeitgeber in der It ausgezeichnet, landet die Gates-Company hier auf Platz drei und verliert im Vergleich zum Vorjahr einen Platz.
Platz 2: SAP
Die Walldorfer Softwareschmiede hat mit Microsoft den Platz getauscht und rückt auf Platz 2 vor.
Doch die meisten Informatikstudenten...
...wollen wie schon seit fünf Jahren.....
..bei Google arbeiten.
Mit 24,5 Prozent der Stimmen behauptet sich Google - hier das Entwicklungszentrum in München - auf Platz eins des Rankings.
Ob es an solchen Besprechungsräumen liegt?