Meeting im Hotel

Video-Conferencing on Demand

04.08.2010 von Ima Buxton
Anzeige  Business Meetings per Video paren Reisekosten, schaffen mehr Flexibilität und schonen die Umwelt. Die Hotelgruppe Lindner Hotels & Resorts bietet Business-Kunden nun einen technischen Komplettservice gegen eine Pauschale an - Conferencing on Demand gewissermaßen.
Marc Bacon, Marketing-Direktor bei der Lindner Hotels AG
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Die Hotellerie lebt nicht von Übernachtungen allein. Vor allem Business-Hotels stellen Unternehmen ihre Tagungs- und Konferenzräume selbst tage- und stundenweise zur Verfügung. Doch auch hier ist die Konkurrenz groß, denn viele Unternehmen halten sich seit der Wirtschafts- und Finanzkrise mit Veranstaltungen außer Haus zurück. Dennoch gefragt sind Konferenz-Angebote, die Kosten sparen und Umweltaspekte nicht außer Acht lassen.

Live-Gefühl statt Bildschirm-Grießeln

Die Hotelkette Lindner Hotels & Resorts bietet den Gästen schon seit Mitte der neunziger Jahre innovative Business-Services an. So hat Lindner als erste Hotelgruppe alle Häuser bereits 2002 mit Hotspots für Wireless LAN-Anwendungen ausgestattet und als erste Hotelgruppe ihren Kunden Reisenavigationssysteme zur Verfügung gestellt. Jetzt will das familiengeführte Unternehmen mit einem neuartigen Video-Conferencing-Dienst der Telekom Geschäftskunden vom eigenen Angebot überzeugen und Veranstaltungskunden stärker an sich binden. Seit Anfang Juli können Unternehmen interne Besprechungen oder den Informationsaustausch mit Geschäftspartnern über "Deutschland TelePresence" führen. "Damit können unsere Business-Gäste Besprechungen am Bildschirm in einer bislang nicht gekannten Qualität abhalten", sagt Marc Bacon, Marketing-Direktor bei der Lindner Hotels AG. "Die Übertragungsqualität ist so perfekt, dass die Meeting-Teilnehmer innerhalb von Minuten vergessen, dass sie nur in einer Video-Konferenz sitzen."

Telekonferenz am runden Tisch: Je nach Ausstattung schließen die Bildschirme nahtlos an den Konferenztisch an und bilden diesen mit ab.
Foto: Telekom AG

Die sichtbare Basis dieses so genannten Live-Conferencing-Dienstes ist eine HD-Kamera, die die Teilnehmer am Konferenztisch aufnimmt und am Übertragungsstandort in Lebensgröße auf bis zu drei großen HD-Plasmabildschirmen darstellt. Je nach Leistungspaket können auf diese Weise Teams mit bis zu 18 Teilnehmern pro Standort zusammenarbeiten. Größe und Ausstattung der Räume variieren je nach Meeting: vom Einzelzimmer mit Telearbeitsplatz für bis zu zwei Teilnehmer bis hin zum Konferenzsaal mit eigenem Raumkonzept, in dem die Bildschirme nahtlos an den Konferenztisch anschließen und diesen mit abbilden, so so dass der Eindruck eines "runden Tisches" entsteht.

Findet eine Übertragung von mehr als einem Standort statt (Multipoint-Session), erscheint - sprachgesteuert - die Person, die das Wort hat, auf dem Bildschirm. Weitere Gesprächsteilnehmer lassen sich per Splitscreen einbinden. In das Raumkonzept einbezogen sind Licht, Farben und Materialen, um einen möglichst lebensechten Eindruck aller Gesprächsteilnehmer zu gewährleisten".

Konferenz-Aufbau per Knopfdruck

Deutschland TelePresence: lebensgroße Darstellung der Konferenzteilnehmer auf Plasmabildschirmen.
Foto: Telekom AG

Für die Meeting-Partner ist der Aufbau einer Live-Conference via Deutschland TelePresence denkbar einfach: Ein Knopfdruck am Touch-Screen-Telefon, das Hardware-Partner Cisco entwickelt hat, genügt. Der Buchungsservice der Telekom sorgt im Hintergrund dafür, dass zur gewünschten Zeit die Leitungen frei geschaltet werden. Nach Ablauf des Zeitfensters endet die Konferenz automatisch. Die Abrechnung erfolgt pro angefangener halber Stunde und Standort und kostet bei Linder 99 Euro. "Die Miete schließt den gesamten Service um den Call herum - von der Raummiete bis eine Auswahl an Erfrischungs- oder Heissgetränken - mit ein", sagt Bacon.

Für die Hotelgruppe ist die Herausforderung durch Deutschland TelePresence vor allem eine logistische. Bacon: "Die Buchung einer Konferenz betrifft immer zwei oder mehrere Häuser gleichzeitig. Nimmt ein Hotel eine Buchung auf, müssen die entsprechenden Räume am Partner-Standpunkt geblockt beziehungsweise deren Verfügbarkeit überprüft werden. Das übernimmt ebenfalls die Telekom."

Im Ausland stellt sich die Frage der Leitungsqualität

Der Aufbau eines Live-Conferencing-Calls kann zurzeit nur zwischen Standorten mit Deutschland TelePresence erfolgen. Künftig sollen solche Meetings aber auch über andere Systeme möglich sein. Viele Firmen arbeiten etwa mit Systemen von Tandberg. "Wir arbeiten bereits daran, Deutschland TelePresence für dieses System, aber auch für andere Plattformen kompatibel zu machen", sagt Dirk Backofen, Leiter Segmentmarketing Geschäftskunden, Telekom Deutschland GmbH. Geplant ist auch die Erweiterung des Dienstes ins internationale Ausland Bis dahin gilt es jedoch, noch einige Herausforderungen zu bewältigen. Dazu Dirk Backofen: "Die Leitungsqualität muss stimmen und wir benötigen aus rechtlichen Gründen in den Zielländern Telekommunikations-Partner."

Die Akzeptanz des Live-Conferencing-Dienstes durch die Unternehmen in der Startphase stößt in der Lindner-Gruppe auf Zufriedenheit. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Buchungsfrequenz unserer Boardroom-Meeting-Räume durch Nutzung von Deutschland Telepresence deutlich erhöhen können", resümiert Bacon. "Wenn uns am Ende der einjährigen Testphase die genauen Zahlen vorliegen, werden wir entscheiden, ob und wie wir den Dienst weiter ausbauen. Nicht zuletzt können wir das System als Unternehmen aber auch selbst nutzen - mit allen positiven Effekten."