Selbständige und Gründer zeigen Flagge

VGSD setzt sich für Freiberufler ein

01.08.2012 von Karen Funk
Ein kleinunternehmerfeindliches Gesetz jagt das andere. Jetzt haben Betroffene den "Verband der Gründer und Selbständigen Deutschland (VGSD)" gegründet, um die Interessen von Freiberuflern und Selbständigen in Staat und Gesellschaft zu vertreten
Der VGSD vertritt die Interessen von Selbständigen und Gründern in Deutschland.
Foto: VGSD

Als Ursula von der Leyen die Rentenversicherungspflicht für Freiberufler ankündigte, wurde eine Protestwelle unter den Selbständigen ausgelöst. Tim Wessels, Initiator des "Arbeitskreises gegen die Rentenversicherungspflicht für Selbständige" und Andreas Lutz, Selbständigenberater und Journalist (www.gruendungszuschuss.de), setzten sofort alles daran, mit der Politik ins Gespräch zu kommen und trafen sich im Juni 2012 erstmals mit der Arbeitsministerin, die Gesprächsbereitschaft signalisierte.

Freiberuflerexperte Andreas Lutz ist Vorsitzender des VGSD-Vorstands.
Foto: Andreas Lutz

Dem nicht genug haben die beiden Aktivisten nun einen Verband ins Leben gerufen, der die Interessen "kleiner" Selbständiger vertreten soll: den Verband der Gründer und Selbständigen Deutschland (VGSD). Denn Selbständige und Gründer bräuchten eine Lobby, die sie bisher hierzulande nicht haben, so Lutz in seinem Freiberufler-Newsletter, den er regelmäßig verschickt. "Ein kleinunternehmerfeindliches Gesetz jagt das nächste. Das ist möglich, weil vorhandene Verbände sowie Kammern nicht oder nicht ausreichend die Interessen von Einzelunternehmern und kleinen Unternehmen vertreten. Selbständige sehen sich einer Vielzahl von Zwangsabgaben und bürokratischen Pflichten gegenüber, die kaum zu bewältigen sind", so Lutz weiter.

Freiberufler willkommen

Die Gründung des Verbands fand bereits am 26. Juni 2012 statt, am 17. Juli wurde er ins Vereinsregister eingetragen. Der Verband vertritt die Interessen von Gründern und Selbständigen sowie kleinen Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. Das schließt ausdrücklich Freiberufler und Teilzeit-Selbständige (weniger als 40 Stunden/Woche) ein, wie die Verbandsgründer betonen. Zudem werden alle Branchen abgedeckt.

Die Ziele des Verbands sind vielfältig:

VGSD ist ein Berufsverband

Der VGSD will eine schlagkräftige Interessenvertretung sein, die es seinen Mitgliedern und allen Interessenten so einfach wie möglich macht, etwas zur Verbesserung der Situation der Selbständigen beizutragen. Denn "kleine" Selbständige haben oft nicht die Zeit, sich für ihre politischen Interessen zu engagieren, sagt Lutz.

Verbandsvertretung nach außen setzt sich aus Unternehmensberater Lutz als Vorsitzenden des Vereinsvorstands, Rechtsanwalt Frank Weigelt aus Leipzig als stellvertretenden Vorstand und die in Frankfurt arbeitende Journalistin Julia Kleine als dritten Vorstand zusammen.

Weitere Informationen zum VGSD und wie man Mitglied werden kann, erfahren Interessierte unter www.vgsd.de. Der VGSD ist im übrigen ein Berufsverband, das heißt der Beitrag, der bei 60 Euro pro Jahr liegt, lässt sich somit als Betriebsausgabe steuerlich absetzen.