Kommunikation zwischen DV-Abteilung und PC-Anwendern ist dürftig:

US-DV-Manager fürchten Enduser-Kontakt

15.09.1988

FRAMINGHAM - Einem intimen Fachgespräch mit ihren Endbenutzern gehen die DV-Manager in den USA aus dem Weg. Sie fürchten die Wahrheit: Immerhin gaben fast alle Manager im Rahmen einer Umfrage der COMPUTERWORLD zu, daß es an der Hilfe für die Endbenutzer hapere und die DV-Abteilung bessere Dienste leisten könnte.

Die verlautbarten Gründe für diesen Mißstand sind mannigfaltig. Die einen klagen über die rasanten technologischen Veränderungen, mit denen unmöglich Schritt zu halten sei; die nächsten zeigen sich überrascht über die Veränderung der Unternehmenslandschaft durch den PC - viel schneller als sie es je für möglich gehalten hätten - und gestehen, damit kaum mitzukommen; andere führen das Tagesgeschäft ins argumentative Feld. Und doch wird unterm Strich wenig für eine Verbesserung des gegenseitigen Verhältnisses getan.

Auch wenn die Kommunikation zwischen DV-Manager und End-User dürftig sein mag: Die Manager scheinen miteinander oft und intensiv zu plaudern. Jedenfalls herrscht große Einigkeit in der Betrachtung der Endanwender-Nöte. Diese sind inzwischen zur Selbsthilfe geschritten. In der Erkenntnis daß die innerbetrieblichen Ausgaben für Support und Training weit hinter dem notwendigen Maß bei der steigenden Anzahl der PC-User zurückbleiben, machen die fortgeschrittenen PC-Anwender jetzt bereits Teile des Jobs der DV-Abteilung mit.

So laden sie sich die notwendigen Daten vom Mainframe in ihren PC und produzieren ihre Analysen selbst, anstatt dies die eigentlich zuständige Abteilung machen zu lassen. Und auch die Support-Frage lösen Endanwender mittlerweile unter sich: Der erfahrenste PC-Anwender in einer Fachabteilung wird zum internen Berater. Gewiefte DV-Manager machen sich dies bereits zunutze und versuchen, diese Leute als Außenstelle der DV-Abteilung für den Enduser-Support zu kultivieren.