US-Banken beklagen hohe Kosten für Basel-II-Projekte

29.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Umsetzung des Basel-II-Akkords kommt die von den Richtlinien betroffenen US-Banken teurer als erwartet. Einer Studie von Accenture zufolge sind sie zudem mit ihren Bemühungen, die Standards umzusetzen, nicht so weit wie die europäischen Geldinstitute. Zu den Kernaufgaben zählen dabei eine verbesserte Integration der Back-Office-Systeme sowie die Einführung von Lösungen für das Risiko-Management. Von 66 befragten Banken gaben 45 Prozent an, rund 50 Millionen Dollar für die Umsetzung der Richtlinie auszugeben. In einer vor einem Jahr vorgenommenen Erhebung rechneten dagegen nur 23 Prozent mit derart hohen Ausgaben. Laut Andrew Wilson, Partner für den Bereich Risk and Regulatory Management bei Accenture, sind zwischen 50 und 70 Prozent dieser Ausgaben IT-bezogen. IT-Manager stehen demnach vor der Aufgabe, größere Datenmengen länger zu speichern sowie ausgefeiltere Reporting- und Analyse-Tools einzuführen.

Die Tower Group schätzt, dass die US-amerikanischen Banken im kommenden Jahr rund 12 Milliarden Dollar für die Umstellung auf Basel-II ausgeben werden. In den USA sind nur die größten acht Banken von den Basel-II-Bestimmungen betroffen. Den übrigen Großbanken ist es freigestellt, ob sie die Richtlinie umsetzen wollen. Beobachter rechnen jedoch damit, dass sich früher oder später alle großen Finanzinstitute anschließen werden. (rg)