Update CeBIT: Messe startet mit zehn Prozent mehr Besuchern und Orderwachstum

18.03.2007
Die Verantwortlichen der Deutschen Messe melden für die CeBIT einen Besucheranstieg von zehn Prozent für die ersten drei Tage. "Deutlich mehr als 200 000 Besucher" seien gekommen. Das Ordervolumen lag bei fünf Milliarden Euro.
Foto: Raue

Ernst Raue, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe, sagte: "Unsere Erwartungen sind weit übertroffen worden." Aus Deutschland kamen in den ersten Tagen 16 Prozent mehr Besucher zur CeBIT. Insgesamt stellen auf der weltgrößten ITK-Messe in Hannover 6100 Aussteller aus 77 Ländern ihre Produkte aus.

Der Messevorstand sagte weiter, die GfK habe einen Orderbestand von fünf Milliarden Euro bei den ausstellenden Unternehmen ermittelt. Dieses Volumen sei einzigartig, "da kann keine Fachmesse mithalten". Raue fügte hinzu, mit diesem Wert befinde sch die CeBIT auf Wachstumskurs.

Foto: Bitkom

Auch der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) sprach von einem "guten Messestart". Bitkom-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn erklärte: " Die Aussteller spüren die gute Konjunkturlage auf der Messe." Bonn weiter: "Um es in der Fußballersprache auszudrücken: Es ist ein gutes Halbzeitergebnis. Aber wir haben noch nicht gewonnen."

Der Bitkom-Vize kommentierte das veränderte Konzept der Hannoveraner Messe, das ab dem kommenden Jahr realisiert werden soll. Es sei mit den Ausstellern abgesprochen. Danach wird die CeBIT 2008 von Dienstag bis Sonntag stattfinden. Raue attestierte mit der Aussage, die CeBIT-Verantwortlichen würden ab dem nächsten Jahr ein hochwertiges Kongressprogramm aufziehen.

Raue: "Wir wollen künftig mehr in Konferenzen investieren und in ein erweitertes Messekonzept." Hierzu gehöre dieses Jahr schon der Verlegerkongress "Magazine Media 2.0", der sehr gut angenommen worden sei. Darüber hinaus sei die "SOA World" in Halle 4 "ein voller Erfolg".

"Dieses Konzept muss jetzt nur noch insbesondere an die internationalen Hersteller kommuniziert werden." Dann könnten die Messeausrichter auch große Unternehmen wieder für die CeBIT gewinnen, die jetzt und in den vergangenen Jahren der Leinestadt fernblieben. Raue: "Dies ist uns dieses Jahr beispielsweise mit der Software AG auch gelungen." Die SAG habe auch bereits signalisiert, dass sie wegen des Erfolgs in diesem Jahr auch 2008 wieder an der CeBIT teilnehmen werde.

Bonn bezog sich auf die gute Konjunktur, deretwegen sein Verband auch die Bitkom-Wachstumsschätzung für die Branche in Deutschland um 0,4 auf 2,4 Prozentpunkte angehoben habe. Das Gesamtvolumen der ITK-Investitionen betrage hierzulande in diesem Jahr 149 Milliarden Euro, sagte der Vertreter des Mittelstands weiter.

Raue äußerte sich auch zu Gerüchten, das neue Messekonzept ab 2008 beinhalte auch den Abriss und Neuaufbau der Halle 1. "Das haben wir nie geschrieben, davon kann keine Rede sein, das war auch in der Präsidiumssitzung des Ausstellerbeirats kein Thema."

Die der COMPUTERWOCHE gegenüber geäußerte vielfältige Klage, die CeBIT sei nicht fokussiert und biete zu viel Consumer-Produkte und zu wenig B2B-Inhalte, konterte das Mitglied der Deutschen Messe mit der Erklärung: "Technologien sind konvergent, sie wachsen zusammen. Das können sie nicht mehr trennen." Er nannte das Beispiel Handy: Das werde die "Fernbedienung der Zukunft". Und da "kann ich ja nicht sagen, ich schneide die Consumerelektronik ab." Der Kern der CeBIT bleibe aber, "Business-Plattform für die digitale Welt" zu sein. Bonn sprang Raue bei: "Alle Aussteller im Präsidium haben gesagt, dass die Ausrichtung absolut richtig ist."

Raue gab noch ein Versprechen der Hotelbranche weiter: Die Hannoveraner Hotelpreise, die zu Zeiten der CeBIT in exorbitante Höhen schießen, waren in der jüngeren Zeit unter anderem von den Messeveranstaltern heftig kritisiert worden. Raue hierzu: "Das sind private Unternehmen, also darf ich denen natürlich gar nicht reinreden." Aus der Hotellerie komme aber das Versprechen, ab dem kommenden Jahr einige Tausend Zimmer zur Verfügung zu stellen, "deren Preise gedeckelt sind." (jm)