Wer nur ab und an seine Mails und die Nachrichtenlage prüft, fährt mit einem kleinen Volumentarif am besten. E-Mails, Chatten und Surfen verursachen kaum Traffic und schonen Ihr Datenvolumenkonto. Wer jedoch größere Dateien aus dem Netz laden möchte - und seien es nur PDF-Dokumente - ist mit dem Volumentarif schlecht beraten.
Der größere Volumentarif ist für Surfer geeignet, die regelmäßig ihre Mails abrufen und surfen. Wer beispielsweise mit dem Firmen-Notebook jeden Tag in Zug oder U-Bahn sitzt und ins Netz möchte, sollte Sollten Sie regelmäßig, etwa beim Pendeln zur Arbeit, Mails checken und surfen, fahren Sie mit einem größeren Volumentarif besser.
Eine praktische Alternative zu den Volumentarifen sind die Daten-Flatrates für Vielsurfer. Kein ständiges Auf-die-Uhr schielen oder Downloadvolumen-Einhalten.
Filesharing und VoIP sind dagegen mit den genannten Tarifen nicht möglich. Zum einen schließen viele Anbieter die Nutzung von Peer-2-Peer-Diensten bereits in ihren AGB kategorisch aus oder fahren zumindest die für derartige Up- und Downloads nutzbare Geschwindigkeit herunter. Internet-Telefonie wird komplett verhindert, da die Unternehmen sonst ihre eigenen Telefontarife ad absurdum führen würden.
Schließlich gibt es noch Prepaid-Angebote - zum Beispiel bei diversen Discountern für 24 Cent pro Minute. Geeignet sind sie für alle, die sehr selten von unterwegs surfen und vorher bereits genau wissen, wann sie wie lange wo im Netz unterwegs sind.
Auf den folgenden Seiten finden Sie die Informationen zu Tarifen und Preisen, die von den Anbietern direkt und von Vergleichsrechnern wie AreaMobile stammen.
Los gehts mit den Tarifen für Wenig-Surfer, Schwaben und Schotten.
Volumentarife bis 30 MB
Alle Tarife dieser Kategorie, die wir unter die Lupe genommen haben, sind mit einem 30-MB-Konto gebündelt. Für Gelegenheitssurfer ausreichend. Der niedrige Preis unseres Testsiegers O2 im Vergleich zu T-Mobile und Vodafone erklärt sich aus der geringeren Geschwindigkeit und der zwingenden Bindung an einen O2-Handyvertrag, der – wenn noch nicht vorhanden – monatliche Zusatzkosten von mindestens etwa 2 Euro verursacht.
Zwar geben T-Mobile und Vodafone ihre maximale Geschwindigkeit mit 7,2 Mbit/s an, aufgrund des noch unfertigen Netzausbaus ist aber in der Praxis nur an wenigen Orten damit zu rechnen, was den Nachteil des O2-Tarifes wieder etwas relativiert. Internet Pack S von O2 ist nicht nur in den Laufkosten günstiger, beim Überschreiten des 30-MB-Limits zahlt der Surfer fast nur ein Viertel der Konkurrenz. Bei Vodafone beträgt der Tarif-Preis zwar nur 9,95 Euro, dazu kommt aber ein monatlicher Basis-Preis von 7,14 Euro oder 9,52 Euro, der von der genutzten Hardware abhängig ist.
Die Laufzeit der Verträge beträgt stets 24 Monate. Bei O2 zwar nur 3 Monate, der gekoppelte Handyvertrag läuft aber auch 24 Monate. Die Einrichtungsgebühr von circa 25 Euro entfällt bei T-Mobile bei Online-Abschluss. Vodafone erlässt sie jedem, der bereits Kunde ist.
Anbieter |
Tarif |
Monatspreis |
maximaler |
Guthaben |
Preis nach |
O2 |
5 |
3,6 Mbit/s |
30 MB |
0,50 pro MB | |
T-Mobile |
15 |
7,2 Mbit/s |
30 MB |
1,90 pro MB | |
Mobilcom |
16,9 |
7,2 Mbit/s |
30 MB |
1,90 pro MB | |
Vodafone |
17,09 / 19,47 |
7,2 Mbit/s |
30 MB |
1,90 pro MB |
Fazit: Wer wenig und günstig surfen will, ist bei O2s „Internet Pack S“ goldrichtig, wer wenig und schnell surfen will, geht zu T-Mobiles „web'n'walk Connect“.
Tipp: Um Ihr MB-Guthaben zu schonen, empfiehlt es sich, Streaming-Dienste (beispielsweise Youtube) zu meiden. Deaktivieren Sie außerdem das Laden von Grafiken im Browser und verwenden Sie einen Werbeblocker. Nachrichten lesen Sie am besten mit einem RSS-Reader. Für Pocket-PCs eine gute Wahl ist der kostenlose pRSSreader.
Ob schnell, günstig, oder beides: Im folgenden Abschnitt ist für jeden was dabei.
Volumentarife bis 300 MB
Wem die 30 MB der kleinen Volumentarife nicht reichen, wählt hier 200, 250 oder 300 MB, die er jeden Monat zur Verfügung stehen hat. Sind diese aufgebraucht, kostet jedes weitere MB rund 50 Cent. Bei E-Plus aber nur bis zum 400. MB. Alles, was danach verbraucht wird, ist kostenlos. Das ist zwar sehr nützlich, um die maximalen Ausgaben zu kontrollieren, wer aber dauerhaft mit 75 Euro (150 MB a 50 Cent) über die Stränge schlägt, ist mit einer Flatrate wesentlich besser beraten.
Wie schon bei den „kleinen Volumentarifen“ räumt auch bei den „großen Volumentarifen“ O2 als Testsieger ab. „Internet Pack M“ kostet bei 200 MB lediglich 10 Euro monatlich, hat aber dieselben Nachteile wie sein kleiner Bruder: „Nur“ maximal 3,6 Mbit/s und nur in Verbindung mit einem Handyvertrag, was mit mindestens etwa 2 Euro mehr monatlich zu Buche schlägt. Knapp 23 Euro jeden Monat sind kein Schnäppchen, dafür bietet Mobilcom mit „msurf 300“ aber auch mehr: Bis zu 7,2 Mbit/s und 300 MB pro Monat. E-Plus ist der Preis-Tipp für jeden, der auf HSDPA verzichten kann. Für 10 Euro monatlich dürfen 250 MB abgesurft werden.
Die Vertrags-Laufzeiten sind identisch zu den kleinen Volumentarifen (24 Monate) und auch hier schenkt Vodafone die Einrichtungsgebühr jedem, der schon Kunde ist. T-Mobile verzichtet bei Online-Abschluss auf sie, ebenso wie auf die ersten beiden Monatspreise.
Anbieter |
Tarif |
Monatspreis |
maximaler |
Guthaben |
Preis nach |
O2 |
10 |
3,6 Mbit/s |
200 MB |
0,50 pro MB | |
Mobilcom |
22,9 |
7,2 Mbit/s |
300 MB |
0,49 pro MB | |
T-Mobile |
24,95 |
7,2 Mbit/s |
300 MB |
0,49 pro MB | |
Vodafone |
27,09 / 29,47 |
7,2 Mbit/s |
300 MB |
0,49 pro MB | |
E-Plus |
10 |
384 Kbit/s |
250 MB |
0,50 pro MB | |
Mobilcom |
10 |
384 Kbit/s |
250 MB |
0,50 pro MB |
Fazit: Das „Internet Pack M“ von O2 ist der beste Kompromiss unter den Testkandidaten. Mobilcoms „msurf 300“ stellt Speed-Freaks zufrieden und „Internet 250“ von E-Plus ist die erste Wahl für Sparfüchse, die HSDPA nicht unbedingt brauchen.
Weiter mit dem Tarif der Zukunft. Doch Vorsicht: Kleingedrucktes!
Flatrates: DSL-2-Go
Die mobilen Flatrates unterscheiden sich in einem Punkt vom gewohnten DSL zuhause. Ab einem bestimmten Datenaufkommen, je nach Anbieter 5 oder 10 GB, wird die maximale Surf-Geschwindigkeit deutlich gedrosselt. Weitere Kosten entstehen aber nicht.
Das „Internet Pack L“ von O2 ist mit bis zu 3,6 Mbit/s nicht ganz so flott wie die Konkurrenz, der Geschwindigkeitsnachteil relativiert sich aber, angesichts des noch unfertigen HSDPA-Ausbaus. Dafür setzt O2 das Datenlimit auf 10 GB und gewährt Online-Bestellern 15 Prozent Rabatt. Die „MoBlack Surf Flat“ ist mit 29,95 Euro für bis zu 7,2 Mbit/s sehr günstig. Auch das 1&1-Angebot „Notebook-Flat HSDPA“ scheint mit fast 30 Euro preislich attraktiv, und das ebenfalls bei maximalen 7,2 Mbit/s. Bis zum 31.11.2008 winkt sogar noch ein Guthaben-Gutschein in Höhe von 40 Euro.
Der Teufel steckt aber im Detail, genauer gesagt im Kleingedruckten: 1&1 verbietet Mediastreams. Wer auf Online-Radio und YouTube und Konsorten verzichten kann, findet aber ein preiswertes Angebot. Der Preishit ist die „Internet-Flat“ von Base: Bei Online-Abschluss gibt’s 20% Rabatt; es verbleiben also 20 Euro Monatsgebühr. Dafür ist man mit ihr auch nur mit normaler UMTS-Geschwindigkeit im Netz unterwegs. Die „Notebook-Flat“ von 1&1 ist sogar einen Cent günstiger und verspricht darüber hinaus einen Guthaben-Gutschein von 20 Euro bis zum 31.11.2008. Sie ist jedoch die langsamste Wahl in unserem Test, hat dafür aber auch keine GB-Begrenzung. Vorsicht: Mediastreaming ist auch hier nicht möglich.
An Einrichtungsgebühren fallen meist 25 Euro, bei 1&1 rund 30 Euro an. T-Mobile verzichtet bei Online-Abschluss darauf, Vodafone verlangt sie nur bei Neukunden. Bei T-Mobile sind außerdem die ersten beiden Monate gratis, wenn man online bestellt. MoBlack verlangt während der 6-monatigen Vertragsdauer nur 24,95 Euro pro Monat, erhöht dann aber auf 29,95 Euro.
Anbieter |
Tarif |
Monatspreis |
maximaler |
Fair-Limit |
O2 |
25 |
3,6 Mbit/s |
10 GB, danach 64 Kbit/s | |
MoBlack |
29,95 |
7,2 Mbit/s |
5 GB, danach 64 Kbit/s | |
Mobilcom |
36,9 |
7,2 Mbit/s |
5 GB, danach 64 Kbit/s | |
T-Mobile |
39,95 |
7,2 Mbit/s |
5 GB, danach 64 Kbit/s | |
Vodafone |
42,09 / 44,47 |
7,2 Mbit/s |
5 GB, danach 64 Kbit/s | |
1&1 |
29,99 |
7,2 Mbit/s |
5 GB, danach 64 Kbit/s | |
Base |
25 |
384 Kbit/s |
10 GB, danach 56 Kbit/s | |
E-Plus |
25 |
384 Kbit/s |
10 GB, danach 56 Kbit/s | |
Mobilcom |
25 |
384 Kbit/s |
10 GB, danach 56 Kbit/s | |
1&1 |
19,99 |
200 Kbit/s |
Fazit: Wieder stellt O2 die erste Wahl in unserem Test, wird jedoch dicht von MoBlack verfolgt. Für Preisbewusste gibt es mehrere Alternativen: Die HSDPA-Flatrate von 1&1 ist mit der von Mobilcom vergleichbar, aber günstiger und um Mediastreaming ärmer. Das Angebot von Base ist unschlagbar preiswert, aber langsam.
Im letzten Teil erwarten Sie noch ein paar abschließende Tipps.
Fazit & Tipps
Gründe, die für einen mobilen Internetzugang sprechen, gibt es reichlich: Endlich die Zeit in Bus und Bahn sinnvoll nutzen und etwa Mails checken oder aktuelle News lesen. Am Strand in der Sonne oder beim Picknick im Grünen auf den Lieblingsseiten surfen. Oder warum nicht einfach an einem schönen Tag das Büro in das Café um die Ecke verlegen?
Mit der Wahl des richtigen Tarifes haben Sie bereits die erste und größte Hürde ins mobile Netz genommen. Was aber tun, wenn der Empfang schlecht ist? Eine UMTS-Antenne, ab circa 25 Euro erhältlich, kann helfen. Auf den Seiten der Bundesnetzagentur erfahren Sie wo der nächste Sendemast steht, auf den Sie eine Richtantenne ausrichten müssen.
Link: Karte der Funkanlagenstandorte in Deutschland
Ist UMTS in einem Gebiet nicht verfügbar, surft man automatisch mit der langsameren verfügbaren Variante. Im T-Mobile-Netz mit gut 200, bei anderen sogar nur mit etwa 50 Kbit/s. Vor größeren Datenübertragungen empfiehlt es sich daher immer, die aktuelle Übertragungsgeschwindigkeit zu überprüfen. Notebooknutzer finden das benötigte Tool in aller Regel auf der Treiber-CD der UMTS-Hardware.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (sh)