Unerfüllte Erwartungen

Unternehmen unzufrieden mit Startups

11.10.2016 von Christoph Lixenfeld
Arthur D. Little hat Chancen und Hindernisse der Zusammenarbeit zwischen Groß und Klein untersucht. Ergebnis: Es ist schwierig, aber alle wollen es.
  • Nach Ansicht der Studienautoren erleben wir gerade das "Zeitalter der Kooperationen.
  • Langfristig, so die Prognose, werden nur noch Unternehmen Erfolg haben, die dieses Thema mit Erfolg meistern.
  • Gerade in den kommenden 24 Monaten wir auf diesem Gebiet sehr viel passieren.

Noch nie haben sich gute, erfolgreiche Ideen so schnell durchgesetzt wie in den zurückliegenden zwanzig Jahren, und noch nie sind neue Unternehmen mit Hilfe von Innovationen so schnell gewachsen. 65 Prozent der Konzerne auf der Liste der 500 umsatzstärksten Companies der Welt (Fortune 500) sind erst 20 Jahre oder weniger Teil dieses Rankings. In den Jahrzehnten davor hatte sich die Liste deutlich weniger verändert.

40 Prozent der Fortune-500-Unternehmen gibt es 2025 nicht mehr

Glaubt man dem MIT, dann wird sich die Veränderungsgeschwindigkeit in Zukunft noch deutlich erhöhen: 40 Prozent der aktuellen Unternehmen auf der Liste, so die Prognose, existieren 2025 nicht mehr.

Wichtigster Grund dafür sei die Digitalisierung beziehungsweise Nicht-Digitalisierung: Unternehmen, die das Thema offensiv und erfolgreich angehen, werden ihren Gewinn in den kommenden zehn Jahren um 26 Prozent steigern, alle anderen dagegen 24 Prozent weniger verdienen.

Fast alle haben oder wollen Partnerschaften

Ein Mittel, um dabei zum richtigen Viertel zu gehören, ist die Zusammenarbeit mit Startups. Das jedenfalls sagt die Unternehmensberatung Arthur D. Little, die die Realität und das Potenzial von Kooperationen zwischen etablierten und jungen Unternehmen detailliert untersucht hat.

Für Startups haben Kooperationen vor allem das Ziel, vom Boden abzuheben. Anders gesagt: eine Größe zu erreichen, die das langfristige Überleben sichert.
Foto: Sunny studio - shutterstock.com

Methodisch spielt sich das Ganze auf drei Ebenen ab. Die erste bildet eine Online-Befragung von 400 Personen auf der ganzen Welt. 177 davon sind Entscheider etablierter Unternehmen, 103 von Startups und 82 Industrieexperten. Zweite Ebene: Breit angelegte Interviews mit ausgewählten Gründern, Innovationsexperten und Venture Capital-Gebern. Drittes Element schließlich bilden 39 Interviews mit den Stakeholdern existierender, erfolgreicher Kooperationen.

Fast 80 Prozent sowohl der befragten Etablierten als auch der Startups haben bereits Erfahrung mit Kooperationen, und 85 Prozent (auf beiden Seiten) derer, die solche Bündnisse noch nicht eingegangen sind, würden dies gerne tun.

Motive für Kooperationen von Startups und Unternehmen

Die Motive sind höchst unterschiedlich. Etablierte Unternehmen interessieren sich für den Zugang zu neuen Technologien und neuen Produkten, Startups‘ dienen die großen Partner dagegen vor allem als gute Kunden und ganz generell als Türöffner für Märkte.

Großen Unternehmen helfen Kooperationen dabei, innovativer zu werden und die eigene Digitalisierung erfolgreich voranzutreiben.
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Erwartungen an Startups erfüllen sich oft nicht

Diese Erwartungen werden bemerkenswerter Weise in höchst unterschiedlichem Maße erfüllt. Während 63 Prozent der Vertreter von Startups sagen, die Kooperation habe innerhalb eines Jahres die gewünschten Resultate geliefert, sagen dies lediglich 30 Prozent der Etablierten. Und - noch drastischer: Für 38 Prozent der großen Unternehmen erfüllen sich die Erwartungen gar nicht, von den Startups sagen dies lediglich 13 Prozent.

Ursachen für das Scheitern

Die Ursachen für Probleme oder das Scheitern werden dabei nur auf den ersten Blick unterschiedliche verortet: Zwar sehen 58 Prozent der Großen "kulturelle Unterschiede" als Haupthindernis, von den Kleinen sagen dies nur 41 Prozent. Die sind aber zu 50 Prozent der Ansicht, die größten Probleme bereiteten "interne Widerstände" beim großen Partner. Was bei genauer Betrachtung ebenfalls auf "kulturelle Unterschiede" hinauslaufen dürfte.

Die zuletzt genannten Antworten bedeuten allerdings keineswegs, dass die Kooperationen nach ihrem Ende negativ beurteilt werden. Im Gegenteil: 100 Prozent der Startups und 98 Prozent der Etablierten würden erneut eine solche Partnerschaft eingehen.

Die Sieger des Digital Leader Award 2016
Die Sieger und Platzierten des Digital Leader Award
Aus 93 mach 18: So in etwa lässt sich das Bewertungsverfahren für den Digital Leader Award zusammenfassen. Am Ende stehen damit die Sieger des Wettbewerbs fest. In dieser Bildergalerie finden Sie alle Platzierten und Preisträger, die sich auf der großen Award-Gala in Berlin ihre verdienten Preise abholen konnten.
Kategorie Invent Markets
Los ging es auf der Award-Gala mit der Kategorie Invent Markets: Hier traten Novum, Truffls und Zeppelin an.
3. Platz: Zeppelin
Der dritte Platz in dieser Kategorie geht an Zeppelin und das Projekt „(Gründung der) Klickrent GmbH“. Europas erster digitaler Mietmarkt für Baumaschinen, Klickrent, hat den offline geprägten Mietprozess in der Baubranche revolutioniert. Das Portal eröffnet dabei neue Kundenpotenziale und weitere Geschäftszweige. Glückwunsch!
2. Platz: Truffls
Die Silbermedaille geht an Truffls. Mit dem gleichnamigen App-Projekt gelingt es dem Startup, den Recruiting-Markt ins mobile Zeitalter zu heben. Mit 15 Mio. Jobinteraktionen binnen weniger als einem Jahr scheint das zu gelingen. Auch hier: Glückwunsch!
Gewinner: Novum
Der Gewinner in der Kategorie Invent Markets heißt Novum. Mit der Novum Cloud Plattform und den „V’ger Sky“-Anwendungen finden Versicherer in Zukunft einen flexiblen Cloud Dienst für ihre Versicherungsangebote und ihre Bestandsverwaltung. Die Jury sagt zu dem Projekt: „Beeindruckende und überzeugende eigene Lösung für den Vertrieb von Versicherungsleistungen über die Cloud.“ Herzlichen Glückwünsch!
Kategorie Digitze Society
Weiter geht es mit der Kategorie Digitize Society. Hier prämiert die Jury Transformationsprojekte im öffentlichen Raum, die Infrastrukturen verbessern und Bürgern durch Digitalisierung Mehrwerte bringen. Mit Sm!ght, dem Uniklinikum Hamburg Eppendorf (mit pmOne) und der Wissenschaftsstadt Darmstadt (mit [ui!] the urban institute) treten drei grundverschiedene Bewerber an, um den Award in der Kategorie Digitize Society zu erringen.
Platz 3: Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf mit pmOne
Den Bronzerang sichert sich das spannende Projekt "Immunprofiling-Plattform“ des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf, das gemeinsam mit pmOne realisiert wurde. Hier wird mittels einer auf Azure aufbauenden Cloud-Plattform die Genomsequenzierung immens vereinfacht und beschleunigt. Glückwunsch zum dritten Platz nach Hamburg!
Platz 2: Wissenschaftsstadt Darmstadt mit [ui!] the urban institute
Den zweiten Platz sichert sich das Verkehrsdatenprojekt der Stadt Darmstadt, welches gemeinsam mit the urban institute umgesetzt wurde. Ziel des Projekts ist es, die als Open Data vorhandenen Verkehrsdaten der Stadt Darmstadt so aufzubereiten, dass sie zur Darstellung der aktuellen Verkehrslage und somit zur besseren Verkehrsplanung und Steuerung genutzt werden können. Die verschiedensten Verkehrsinformationen werden durch Sensoren an Ampelanlagen gesammelt. Herzlichen Glückwunsch!
Gewinner: EnBW/ Sm!ght
Den Sieg in der Kategorie Digitize Society sichert sich eines der am besten bewerteten Projekte des Wettbewerbs – Sm!ght, die „intelligente“ Straßenlaterne. Die neuen Laternen bieten alle Komponenten für eine moderne, smarte Stadt: Sicherheit für die Bürger durch einen Notrufknopf, Aufbau einer WLAN-Infrastruktur für Bürger und Handel, Ladestationen für Elektrofahrzeuge sowie Sensoren für die Umwelt, Verkehrsflusssteuerung entlang von Lärm- und CO2-Werten. Weiter sollen die neuen Lampen die Verkehrssicherheit durch Stauerkennung erhöhen, freie Parkplätze anzeigen und vieles mehr. Für die Jury ist Sm!ght eine „innovative und kundenorentierte Lösung zu einem bestehenden Element öffentlicher Infrastruktur. Die Technologie ist zwar nicht neu, wird aber neu genutzt und verzahnt. Das Digital Mindset ist in der DNA des Projekts verankert.“ Glückwunsch zum Sieg an Sm!ght!
Kategorie Empower People
Next up: Empower People. Diese Kategorie adressiert Transformationsprojekte, die die Personalentwicklung im digitalen Zeitalter vorantreiben. Das Rennen machten hier die DB Systel, Harman International und Kuka.
Platz 3: Harman International
Den dritten Platz erreicht Harman. Das Projekt „Sherlock“ ist kein klassisches Tool, sondern aufgrund seiner umfassenden und integrativen Arbeitsweise vielmehr ein virtueller Kollege, der im Team mit den Harman-Spezialisten arbeitet und dessen Fähigkeiten kontinuierlich erweitert werden. Die Lösung vereinfacht den Zugang zu Informationen und hilft Managern und Entwicklern gleichermaßen, die Machbarkeit von Markt- und Technologieberichten qualitativ besser zu beurteilen. Dies führt, durch die fundierte Investitionsentscheidung in zukunftsträchtige Technologien, zu einer effizienteren Ressourcenallokation. Gratulation!
Platz 2: DB Systel
Mit Skydeck will DB Systel, der interne ICT-Partner der Deutschen Bahn AG, es möglich machen, dass jeder der 350.000 Mitarbeiter im DB-Konzern für innovative Ideen im Kontext der digitalen Transformation unkompliziert eine Anlaufstelle findet - ohne sich über Prozesse, Bürokratie oder Hierarchien Gedanken zu machen. Damit schafft DB Systel den Sprung auf Platz 2 – auch dazu herzlichen Glückwunsch!
Gewinner: KUKA
Der Gewinner in der Kategorie Empower People heißt Kuka! Die moderne Wissensdatenbank „Xpert@work 3.0“ unterstützt die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit: "Xpert@work 3.0" ist eine digitale, webbasierte, mobile Wissensdatenbank für die technischen Informationen und Dokumentationen von Kuka-Produkten und komplexen Prozessen - zugeschnitten auf den spezifischen Informationsbedarf verschiedener Zielgruppen. Für die Jury ein „sehr schönes Knowledge-Management-Projekt“. Gratulation nach Augsburg!
Kategorie Spark Collaboration
Spark Collaboration: In dieser Kategorie sollte der Name Programm sein. Die Bewerber Adidas, Heidelberger Druckmaschinen und Würth haben mit ihren jeweiligen Projekten genau das getan: Die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter durch digitale Initiativen zu verbessern.
Platz 3: Würth
Den dritten Platz erreicht Würth mit dem Projekt „1PLUS“. Dem Bewerber ist es gelungen, mit seiner App-Lösung den Verkaufsprozess seiner Außendienst-Mitarbeiter von Grund auf zu transformieren. Durch den Wegfall des klassischen gedruckten Produktkatalogs werden Produkte jetzt anders verkauft, da Außendienstmitarbeiter ihren Fokus weg von Einzelprodukt-Abfragen hin zu Anwendungen und Produktketten verlagern können. Glückwunsch!
Platz 2: Adidas
Der zweite Platz geht an Adidas. Der Sportartikel-Riese aus dem fränkischen Herzogenaurach hat mit seinem Projekt „MyArena“ architektonisch und technologisch ein modernes Arbeitsumfeld für seine Mitarbeiter geschaffen. Auch hier: Herzlichen Glückwunsch!
Gewinner: Heidelberger Druckmaschinen
Der Sieger in der Kategorie Spark Collaboration heißt Heidelberger Druckmaschinen. Mit dem Projekt „View2Connect“ werden auf Basis von 2D-/3D-Produktdaten eine intuitive und nachhaltige Kollaborationsplattform aufgebaut und so zur digitalen Durchgängigkeit in der PLM-Prozesskette bei der Heidelberger Druckmaschinen AG beigetragen. Für die Jury ein „klarer Innovations- und Entrepreneurship-Ansatz mit guter Verbindung bestehender Technologien (CAD, PLM) und neuen Cloud- und AR-Technologien“. Herzlichen Glückwunsch!
Kategorie Shape Experience
Weiter geht es mit Shape Experience. Hier geht es um Projekte, die auf Produktebene durch digitale Ergänzungen neue Kundenerlebnisse schaffen. Mit Claas, DPD und Kärcher sind gleich drei außergewöhnliche Projekte im Rennen.
Platz 3: Claas
Der dritte Rang geht an Claas mit dem Projekt „Claas Connect“. Claas Landmaschinen setzt damit auf ein umfassendes Online-Portal, das dem Kunden bei Neukauf, Funktionsfreischaltung und in Wartungsfragen weiterhilft. Glückwunsch!
Platz 2: DPD
Platz Zwei holt sich das Projekt „Die DPD-App“ des gleichnamigen Versand- und Logistikdienstleisters. Mit dieser App konnte der Paketversender DPD sein Service-Niveau auf eine neue Ebene heben – damit Pakete schon beim 1. Versuch bequem ankommen. Glückwunsch zu Silber in der Kategorie!
Gewinner: Kärcher
Der Sieg in der Kategorie Shape Experience geht an Kärcher mit dem Projekt „Kärcher Fleet Management“. "Kärcher Fleet" wurde entwickelt, um professionellen Gebäudereinigern einen besseren Service zu bieten und das Kundenerlebnis nachhaltig mittels eines innovativen Frontends zu verbessern. Zielsetzung war es, Mehrkosten durch Geräteausfälle oder Nacharbeiten zu vermeiden. Das System erlaubt deshalb die Organisation von Maschinenparks via GPS und Mobilfunk - so können jederzeit Daten von Reinigungsgeräten wie Scheuersaug- oder Kehrmaschinen abgerufen werden. Dem jeweiligen Verantwortungsbereich werden wesentliche Daten auf einem benutzerfreundlichen Portal bereitgestellt. Für die Jury ist der „kulturelle Anspruch gut beschrieben, Technologie und Architektur top umgesetzt“. Herzlichen Glückwunsch!
Kategorie Create Impact
Die Kategorie Create Imapct adressiert die große strategische Ebene der digitalen Transformation. Mit den Bewerbern Coca-Cola, Heidelberger Druckmaschinen und Rehau haben es drei herausragende strategische Transformationsprojekte auf die Bühne des Digital Leader Award geschafft.
Platz 3: Rehau
Den dritten Platz erreicht der Polymerspezialist Rehau mit seinem Projekt „RAU-INVENTORY“. "RAU-INVENTORY" bezeichnet ein Zusammenspiel verschiedenster Komponenten zu einer integrativen Lösung. Entscheidend hierfür ist die Kombination bereits etablierter Lösungen und Software-Tools sowie neuer Technologien und Entwicklungen zu einem funktionierenden Ganzen. Dabei bringt "RAU-INVENTORY" gezielt Zukunftstechnologien wie Smart Glasses und mobile Applications zum Einsatz. Im Fokus des Projektes "RAU-INVENTORY" stand zunächst der interne Know-how-Aufbau rund um Zukunftstechnologien, um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden und darüber hinaus seine Vorreiterreiterrolle als Innovationstreiber im internationalen Wettbewerb weiter auszubauen. Glückwunsch!
Platz 2: Coca-Cola
Den zweiten Platz konnte sich Coca-Cola mit dem Projekt „Connecting-the-dots“ sichern. Mit dem ganzheitlichen digitalen Transformationsprogramm "Connecting-the-Dots" hat man sich im Hause Coca-Cola auf die digitale Zukunft vorbereitet. Sämtliche Geschäftsprozesse im Kundenkontakt wurden digitalisiert und mit Hilfe neuer Technologien völlig umgekrempelt und neu gestaltet. So hat Coca-Cola auch die Kommunikationswege und -medien neu definiert und aufgesetzt sowie mobile Data Exploitation & Analytics Plattformen für die gesamte Organisation implementiert. Im Fokus stehen dabei drei Säulen: 100 Prozent Mobile, 100 Prozent Cloud/SaaS und 100 Prozent Social. Glückwunsch!
Gewinner: Heidelberger Druckmaschinen
Und der Gewinner ist: Heidelberger Druckmaschinen, dieses Mal mit dem Projekt „Heidelberg Assistant“. Der Heidelberg Assistant zeigt, wie das künftige Informations- und Serviceportal für Heidelberg-Kunden basierend auf der Heidelberg Cloud aussehen wird. Anwender können über ihren PC, ihr Smartphone oder Tablet auf ihn zugreifen . Für den Vertrieb ergeben sich zahlreiche digitale Vorteile: Heidelberg kann sämtliche Produkt- und Service-Angebote über den "HD Assistant" an alle Kunden bereitstellen und gezielte Segment-Vermarktung von maschinenspezifischen Angeboten betreiben. Der "HD Assistant" eröffnet zudem Cross-Selling-Potentiale durch einen individuellen 360-Grad-Blick auf den Kunden. Zudem kann man dem Kunden nun Beratungsprodukte zur Druckperformance anbieten und entsprechende Verbesserungsangebote machen, oder ein individuelles Benchmarking gegen die Druckmaschinen anderer Marktteilnehmer laufen lassen. Die Jury sagt über das Projekt, dass der Machine- und Cloud-Ansatz sehr gut gelungen sei und auch bei der Weiterentwicklung gemeinsam mit Pilotkunden die Umsetzung in Technologie gut umgesetzt werden konnte. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Preis!
Sonderpreis Innovation
Kommen wir nun zu den Sonderpreisen. Den Anfang macht der Sonderpreis „Innovation“. Er belohnt besondere neue Geschäftsideen oder Ansätze, die im Zuge des Digitalisierungsprozesses entstanden sind.
Gewinner Sonderpreis "Innovation": ING DiBa
Der Preis geht an ING DiBa mit dem Projekt „Digitale Kundenkommunikation in Echtzeit“! ING DiBa hat eine Big-Data-Lösung ausgerollt, die Service- und Vertriebsbotschaften passend und in Echtzeit an die Kunden ausliefert. Statt wie bisher meist wirkungslose Postaussendungen vorzunehmen, wird nun maßgeschneidert und in Echtzeit mit den Kunden interagiert. Gleichzeitig werden vorhandene Einsparpotentiale genutzt und die Zufriedenheit der Kunden gesteigert. Besonders innovativ ist der Echtzeitaspekt, der durch eine gelungene Kombination aus Big-Data-Lösungen echte Mehrwerte auf Kundenseite schafft. Glückwunsch!
Sonderpreis Disruption
Der Sonderpreis „Disruption“ belohnt den besonderen Mut, althergebrachte Strukturen, Abläufe oder Hierarchien in Frage zu stellen oder zu durchbrechen.
Gewinner Sonderpreis "Disruption": MSC
Der Preis geht an MSC Germany mit dem Projekt „Cloud BL“. MSC hat mit dem Konnossement (im internen Sprech als „Bill of Lading“, kurz BL, bezeichnet) ein zentrales Dokument der Frachtschifffahrt (das gleichzeitig auch noch Wertpapiercharakter besitzt) radikal transformiert. Der Kernaspekt: Entwicklung, Rollout und weltweite Etablierung (bei Häfen, Entladern etc.) eines cloudbasierten BL als disruptive Transformation eines Kernprozesses der Frachtschifffahrt. Frachtkunden werden durch die umgesetzten Collaboration-Features zu Prozess- und Daten-Ownern. Besonders disruptiv: MSC greift damit in einen tradierten und bisher zu großen Teilen manuellen Prozess der Entlade-Partner an den Häfen ein. Glückwunsch!
Danksagung
Allen Gewinnern und Platzierten nochmals herzliche Glückwünsche und bis zum Digital Leader Award 2017!

Unternehmen geht es um technologische Weiterentwicklung

Fast alle Befragten gaben an, Kooperationen seien in einer Welt, die immer komplexer wird und in der Grenzen zwischen Branchen immer mehr verschwinden, der wichtigste Schlüssel für zukünftigen Erfolg. Dabei würden sehr konkrete, inhaltliche Business-Partnerschaften im Vergleich zu reinen Finanzinvestitionen in junge Unternehmen immer wichtiger, weil die Großen mit Hilfe dieser Deal nicht nur Geld verdienen, sondern sich auch selbst technologisch weiterentwickeln wollen.

Unterschiede in der Unternehmenskultur sind das wichtigste Hindernis bei Kooperationen. Interkulturelles Trainings sind zwar ein sinnvolles, aber kein hinreichendes Mittel, um diese Hürden zu beseitigen.

Damit das funktioniert - sagen die Experten von Arthur D. Little - müssen etablierte Unternehmen intensiv an ihrer Beziehungsfähigkeit arbeiten. Aktuell sind sie davon laut Selbsteinschätzung noch sehr weit entfernt: Lediglich 28 Prozent der befragten Konzerne äußerten die Ansicht, diesbezüglich gut oder sehr gut aufgestellt zu sein.

Woran es vor allem fehlt, ist die Fähigkeit, schnell Entscheidungen auf Basis agiler Prozesse zu treffen. Gemeint ist hier das alte, vielgesungene Lied: Konzern haben zwar solide, gut geölte Prozesse, aber die Zahnräder mahlen eben zu langsam, um Neues schnell antreiben zu können.

Es fehlt an Konsequenz, Geduld und Frustrationstoleranz

Außerdem haben die Autoren der Untersuchung festgestellt, dass es oft an der notwendigen Konsequenz mangelt, daran, einmal erkannte neue Businesschancen mit Hilfe der Kooperation schnell und mit den notwendigen Ressourcen voranzutreiben.

Und die Startups? Sie machen den Fehler, zu früh in Kooperationen hineingehen zu wollen, noch bevor sie wirklich für sich geklärt haben, warum sie die Partnerschaft wollen und was sie sich davon erwarten. Sie sollten nach Ansicht der Studienautoren immer zunächst die eigenen Chancen und Wünsche erforschen.

Darüber hinaus müssten sie sich darüber im Klaren sein, dass sie viel Geduld und auch ein gehörige Portion Frustrationstoleranz benötigten, um mit den wuchtigen, oft starren Strukturen ihres Partners zurecht zu kommen. "Sie sollten durchaus Druck machen, aber bezüglich der Einhaltung von Timelines flexibel bleiben", schreiben die Autoren von Arthur D. Little.

Ihrer Ansicht nach - und das ist die Quintessenz des Ganzen - gibt es für keinen der Beteiligten eine Alternative zu mehr Kooperationen. Für Konzerne bedeuten sie, Zugang zu dringend benötigten Innovationen zu bekommen und so ihren Kunden neue, spannende Angebote machen zu können.

Die nächsten zwei Jahre sind entscheidend

Für Startups ist die Zusammenarbeit der wichtigste Schlüssel zu schnellem und nachhaltigem Wachstum, zum Erlangen von Markt-Knowhow und Marktzugängen.

Gelingen werden solche Vorhaben auf beiden Seiten denjenigen, die bereit und in der Lage sind, sich auf die Kultur, die Wünsche und Restriktionen der jeweils anderen Seite einzulassen und dabei nicht die Geduld zu verlieren.

Bei Arthur D. Little ist man davon überzeugt, dass gerade "das Zeitalter der Kooperationen anbricht", dass hier bereits in den kommenden 24 Monaten mehr passieren wird als jemals zuvor.

Digitalisierung: 8 Tipps für das Change Management und den Rollout
Wie Sie Mitarbeiter für die digitale Transformation begeistern
Die Analysten von IDC geben Tipps, wie die Digtialisierungsstrategie von CDO und CIO in kurz-, mittel- und langfristigen Schritten geplant werden sollte. Der Fokus richtet sich dabei auf den Faktor Mensch, denn nur mit motivierten Mitarbeitern wird die digitale Transformation ein Erfolg.
Tipp 1: Prozesse überprüfen
Schritt 1 - kurzfristige Maßnahmen: Durchleuchten Sie die aktuellen Digitalisierungsinitiativen. In welchem Maß erfordern diese Projekte Veränderungen an den organisatorischen Abläufen, den Arbeitsprozessen und der Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen?
Tipp 2: Bedenken der Mitarbeiter sondieren
Schritt 2 - kurzfristige Maßnahmen: Besprechen Sie gemeinsam mit den Abteilungsleitern, welche Bedenken die Mitarbeiter hinsichtlich der Veränderungen haben könnten.
Tipp 3: Sorgen der Mitarbeiter adressieren
Schritt 3 - kurzfristige Maßnahmen: Überlegen Sie, wie die möglichen Sorgen der Mitarbeiter hinsichtlich der Veränderungen durch Kommunikationsmaßnahmen angesprochen werden können.
Tipp 4: Fokusgruppen bilden
Schritt 1 - mittelfristige Maßnahmen: Führen Sie für künftige Digitalisierungsinitiativen, die organisatorische Veränderungen zur Folge haben, Fokusgruppen oder Interviews mit Mitarbeitern ein, um deren Bedenken kennenzulernen.
Tipp 5: Kommunikationsstratiegie ausarbeiten
Schritt 2 - mittelfristige Maßnahmen: Prüfen Sie die Möglichkeiten, wie die interne Kommunikation für künftige Rollouts eine Kommunikationsstrategie gestalten kann, um diese Bedenken zu adressieren.
Tipp 6: Mitarbeiter motivieren
Schritt 3 - mittelfristige Maßnahmen: Überlegen Sie, wie Sie durch die Einbindung der Mitarbeiter in den Planungsprozess deren Engagement im Vorfeld des Rollouts gewinnen können.
Tipp 7: Mitarbeiter schulen
Schritt 1 - langfristige Maßnahmen (12 bis 24 Monate): Bauen Sie ein gutes Verhältnis zur internen Kommunikation und zur Personalabteilung auf. Prüfen Sie die Möglichkeiten, wie diese Abteilungen mit Kommunikation und Mitarbeitertraining die menschliche Komponente der digitalen Transformation flankieren können.
Tipp 8: Budget prüfen
Schritt 2 - langfristige Maßnahmen: Identifizieren Sie mögliche Auswirkungen dieser menschlichen Komponente innerhalb der digitalen Transformation auf das Budget. Suchen Sie Unterstützung bei der Rechtfertigung zusätzlicher Mittel, um die Akzeptanz der Mitarbeiter im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts effektiv sicherzustellen.