Universal Music verklagt MySpace wegen Copyright-Verstößen

20.11.2006
Universal Music Group, die größte Plattenfirma der Welt, hat die zu Rupert Murdochs News Corp. gehörende Social-Networking-Site MySpace wegen Verletzung ihres Copyrights verklagt.

Auf MySpace finde sich nicht nur der beliebte „user generated content“, sondern auch jede Menge „user stolen content“, befindet die Vivendi-Universal-Tochter, und zwar in Form von Musik, Videos und anderem Material. Seine Klage reichte Universal Music beim U.S. District Court for California’s Central District ein.

Beide Firmen hatten zuvor versucht, eine Lizenzvereinbarung für die auf MySpace eingestellten Universal-Music-Inhalte zu verhandeln. News Corp. wollte aber nicht darin einwilligen, dafür auch rückwirkend zu bezahlen, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider.

Vor drei Wochen hatte MySpace bereits angekündigt, es teste ein System der Musik-Datenbankfirma Gracenote, um Inhalte von Universal Music aus seinem Angebot herauszufiltern. Branchenkenner hatten dies als Vorstufe für einen mutmaßlichen Lizenzvertrag gewertet.

Zu der Filterlösung wollte eine Universal-Sprecherin keinen Kommentar abgeben. In seiner Klage verweist das Major Label aber unter anderem auf jede Menge Lecks aus dem kommenden Album „Kingdom Come“ von Rap-Superstar Jay-Z, die auf MySpace aufgetaucht waren. Darüber hatte sich unter anderem Antonio Reid empört, Chef der Universal-Music-Sparte Island Def Jam Music Group.

Universal Music hatte zuvor schon zwei kleinere Sites wegen Copyright-Verletzung verklagt, nämlich Grouper Networks (Sony) und Bolt. Geeinigt hatte es sich allerdings – wie auch zwei anderen Labels – mit der Video-Site YouTube, und zwar kurz vor der Ankündigung von Google, diese für 1,65 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. (tc)