United-Internet-Tochter Adlink übernimmt Doubleclick Europa

13.11.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Montabaurer Beteiligungsgesellschaft United Internet AG baut kräftig um. An ihren "profitablen Kerngesellschaften" 1&1 Internet, Twenty4help und GMX übernimmt sie jeweils 100 Prozent der Aktien und will rückwirkend zum Jahresbeginn Gewinnabführungsverträge schließen. Hierzu werden "im Rahmen einer Sacheinlage der Management-Anteile" 5,2 Millionen neue UI-Aktien ausgegeben.

Interessantes tut sich zudem bei der Internet-Vermarktungstochter Adlink Internet Media AG. Diese erwirbt für 30,5 Millionen Euro sowie die Übernahme "gewisser Verbindlichkeiten" das europäische Media-Geschäft des US-Konkurrenten Doubleclick. Im Rahmen eines recht komplizierten Deals verkauft die Mutter United Internet Doubleclick dazu 15 Prozent an Adlink. Die Amerikaner haben außerdem die Option, anschließend weitere 21 Prozent kostenlos zu übernehmen.

"Unterm Strich erhalten wir damit die Größe, die wir in diesem Markt brauchen", erklärte Adlink-Chef Michael Kleindl. Doubleclick beschäftigt auf dem alten Kontinent rund 120 Mitarbeiter. Adlink selbst konnte im aktuellen Quartal nicht gerade glänzen: Der Internet-Werbevermarkter setzte 4,3 Millionen Euro um und erwirtschaftete einen Vorsteuerverlust von 4,8 Millionen Euro. Durch die Kooperation mit Doubleclick sowie den Umstieg auf dessen Technik sieht sich die Firma aber nun wesentlich besser aufgestellt.

In seiner Bilanz für das dritte Quartal weist United Internet 51 Millionen Euro Umsatz und ein EBITDA (Ergebnis von Steuern, Zinsen und Abschreibungen) von 4,7 Millionen Euro aus (Vorjahr: 47,4 Millionen Euro/minus 1,1 Millionen Euro). Vor Steuern gab es allerdings einen Fehlbetrag von 25,8 Millionen Euro (Vorjahr: 10,9 Millionen Euro), der im wesentlichen auf das Konto von Firmenwertabschreibungen in Höhe von 21,2 Millionen Euro. 1&1 Internet habe im dritten Quartal 27,5 Millionen Euro umgesetzt und einen Vorsteuergewinn von 4,3 Millionen Euro ausgewiesen nach minus 0,1 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Für Twenty4help und GMX beziffert UI Umsatz und Vorsteuerergebnis mit 17 und 2,6 sowie 2,4 und minus 0,6 Millionen Euro. GMX habe den Breakeven mittlerweile erreicht, heißt es weiter. (tc)