Übernahmekandidat Manugistics vermeldet Gewinn im vierten Quartal

15.05.2006
Der Supply-Chain-Management-Spezialist Manugistics hat im vierten Geschäftsquartal einen Nettogewinn von 3,4 Millionen Dollar ausgewiesen. Es dürfte einer der letzten Quartalsberichte der Firma sein: JDA Software hat dem Hersteller im April ein Übernahmeangebot unterbreitet.

Die Einnahmen des am 28. Februar beendeten Fiskalquartals beliefen sich auf 46 Millionen Dollar, was einer Zunahme zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Darin sind Verkäufe von Softwarelizenzen enthalten, die um 23 Prozent auf 9,9 Millionen Dollar zulegten.

Mit 3,4 Millionen Dollar wies der SCM-Anbieter einen Gewinn aus (0,04 Dollar pro Aktie). Ein Jahr zuvor fuhr Manugistics einen Verlust von 17,2 Millionen Dollar ein (0,21 Dollar pro Aktie). Im Berichtszeitraum konnte der Hersteller 21 Lizenzverträge mit einem Volumen über 100 000 Dollar abschließen. Drei davon umfassten mehr als eine Millionen Dollar. Der durchschnittliche Vertragsumfang liegt bei 448 000 Dollar.

Lange dürfte das Unternehmen nicht mehr unabhängig bleiben: JDA Software hat für Manugistics 211 Millionen Dollar geboten (siehe JDA Software will Manugistics für 211 Millionen Dollar kaufen). Die Aufsichtsräte beider Firmen haben die Offerte bereits abgesegnet. Es steht noch die Zustimmung der Aktionäre aus. Die Transaktion soll im zweiten oder dritten Kalenderquartal dieses Jahres abgeschlossen sein.

JDA Software entwickelt und vertreibt Software für Unternehmen aus dem Handel, dem Großhandel und der Fertigungsindustrie. Die Lösungen sollen die gesamte Wertschöpfungskette vom Lieferanten zum Kunden ("Demand Chain") abdecken. Auch Manugistics adressiert auch den Handel, legte allerdings auch Branchenlösung für die Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie, die öffentliche Hand und für Dienstleistungen auf.

Supply-Chain-Management-Hersteller müssen sich gegen ERP-Anbieter wie SAP, Oracle, SSA Global und Infor behaupten, die vermehrt SCM-Funktionsbestandteile in ihr Portfolio aufnehmen beziehungsweise Spezialanbieter schlucken.

Manugistics zählt neben i2 zu den bekanntesten weltweit operierenden Unternehmen in diesem Marktsegment, doch beide Firmen hatten in letzter Zeit zu kämpfen. Insgesamt scheinen Programme zum Verbessern der Lieferkette wieder vermehrt Anklang bei Anwendern zu finden: Auch i2 konnte unlängst schwarze Zahlen vorweisen (siehe i2 meldet schwarze Zahlen). Aus der bevorstehenden Übernahme des Konkurrenten will das Unternehmen Kapital schlagen und lockt Manugstics-Kunden mit einem Migrationsprogramm an (siehe i2 buhlt um Manugistics-Kunden). (fn)