Ratgeber

Ubuntu 8.10 konfigurieren

27.03.2009 von Liane Dubowy
Die populäre Linux-Distribution Ubuntu 8.10 ist ebenso benutzerfreundlich wie seine Vorgänger und wurde noch weiter verbessert. Alle wichtigen Konfigurationsschritte können über grafische Werkzeuge im Menü "System" erledigt werden. Einige Tools verlangen nach Ihrem Benutzerpasswort, bevor sie genutzt werden können.

Nach Abschluss der Installation geht es auch schon los. Die bordeigene Software bringt die gängigsten Funktionen bereits mit: Sie können im Internet surfen, Ihren Mail-Client konfigurieren, Texte und Tabellen anlegen oder bearbeiten, sich mit kleinen Spielen die Zeit vertreiben und vieles mehr. Sehen Sie sich einfach im Menü „Anwendungen“ um. Falls Sie als Internet-Zugang einen Router mit DHCP-Server nutzen, sind Sie zudem bereits online. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie darüber hinaus, wie Sie mit ein paar Handgriffen den Desktop anpassen, Software und Codecs nachinstallieren und die wichtigste Hardware einrichten.

Ubuntu übernimmt die Konfiguration der grafischen Oberfläche in der Regel automatisch. Möchten Sie die Bildschirmauflösung verändern, können Sie das bequem über ein grafisches Tool tun, das Sie über „System, Einstellungen, Bildschirmauflösung“ aufrufen. Wählen Sie die gewünschte Einstellung und Bildschirmfrequenz aus den Drop-down-Listen aus. Über die Schaltfläche „Bildschirme erkennen“ können Sie einen zweiten Monitor einrichten. Gefällt Ihnen der Ubuntu-Desktop in der Standard-Fassung nicht oder wollen Sie ein etwas individuelleres Outfit für Ihren Desktop, ist das noch lange kein Grund, ein anderes Linux-System zu wählen.

Ubuntu 8.10 Linux - die Highlights
Ubuntu 8.10
Evolution als Outlook-Ersatz unter Ubuntu 8.10.
Ubuntu 8.10
OpenOffice 2.4 ist bereits in Ubuntu 8.10 RC mit dabei.
Ubuntu 8.10
Die OpenOffice-Programme sind auch im neuen Look gehalten.
Ubuntu 8.10
Eine nützliche Auswahl an Software ist wie immer mit dabei.
Ubuntu 8.10
Der Desktop hat ein neues Design und Hintergrundbild bekommen.
Ubuntu 8.10
Der Dateimanager Nautilus kann jetzt mit Tabs umgehen.
Ubuntu 8.10
Firefox 3.0.3 wird zusammen mit Ubuntu 8.10 ausgeliefert.
Ubuntu 8.10
Neben YouTube kann jetzt auch direkt BBC gesehen werden.
Ubuntu 8.10
Leider stehen ohne Multimedia-Plugins nur wenige Kanäle bereit.
Ubuntu 8.10
Wie bei den Vorgängern sind die Shortcuts an der gleichen Stelle.
Ubuntu 8.10
Die Verschlüsselung eines Verzeichnis erfolgt über das Kontextmenü.
Ubuntu 8.10
Der neue Network Manager sieht besser aus und versteht UMTS/GPRS-Modems.
Ubuntu 8.10
Von der LiveCD lässt sich Ubuntu 8.10 wie gewohnt installieren.
Ubuntu 8.10
Der persönliche Ordner enthält wie bisher sinnvolle Unterordner.

Desktop-Elemente anpassen

Die Farbe aller Desktop-Elemente lässt sich ebenso einfach anpassen wie der Desktop-Hintergrund. Rufen Sie dazu im Panel-Menü „System, Einstellungen, Erscheinungsbild“ auf. Nun können Sie Hintergrund, Schriftarten oder die Symbolanzeige einzeln konfigurieren. Ist Ihnen das zu mühsam, wählen Sie im Register „Thema“ einfach ein fertiges Design aus. Auch den Bildschirm, der Sie zum Anmelden am Desktop auffordert, können Sie anpassen. Rufen Sie im Menü „System, Systemverwaltung, Anmeldefenster“ auf, und bestätigen Sie mit Ihrem Passwort. Im Register „Lokal“ können Sie nun einen anderen Hintergrund und eine individuelle Begrüßungsnachricht auswählen. Wenn Sie die Abfrage des Passworts in Ihrem Fall für überflüssig halten, können Sie den Anmeldebildschirm auch ganz deaktivieren. Setzen Sie dazu im Register „Sicherheit“ das Häkchen bei der Option „Automatische Anmeldung aktivieren“. Wenn Sie mit der Maus über die Optionen fahren, liefert ein passender Tooltipp genauere Infos.

Das Gnome-Panel können sie beliebig konfigurieren

Standardmäßig bringt das Gnome-Panel, also die Leiste am oberen Bildschirmrand neben den drei Menüs „Anwendungen“, „Orte“ und „System“, drei Schnellstartsymbole für Firefox, Evolution und die Hilfe mit. Auf der rechten Seite im Infobereich des Panels sind das Menü zum Abmelden und Herunterfahren, eine Uhrzeit- und Datumsanzeige, der Lautstärkeregler sowie das Symbol des Gnome Network Managers untergebracht. Per Rechtsklick auf das Panel können Sie es beliebig konfigurieren: Über „Eigenschaften“ definieren Sie Aussehen, Größe und Lage am Bildschirm. Über „Panel anlegen“ ergänzen Sie eine weitere Leiste, die Sie mit „Dieses Panel löschen“ wieder loswerden. Mit „Verschieben“ ändern Sie die Position eines Icons. Interessant ist vor allem „Zum Panel hinzufügen“: Damit ergänzen Sie Ihr Panel um weitere praktische Applets.

Software und Codecs nachinstallieren

Mit zwei Paketen können Sie fehlende Codecs nachinstallieren

Ogg-Dateien kann Ubuntu sofort nach der Installation abspielen. Proprietäre Codecs für MP3s und viele Videoformate fehlen jedoch. Möchten Sie etwa eine MP3-Datei abspielen und versuchen, diese per Doppelklick zu öffnen, startet der Standard-Player Totem. Da die nötigen Codecs fehlen, bietet er an, im Internet danach zu suchen. Bestätigen Sie das mit „Suchen“. In einem Fenster bietet Ubuntu dann an, mit zwei Paketen gleich eine ganze Reihe fehlender Codecs für Audio und Video nachzuinstallieren. Setzen Sie ein Häkchen vor beide Pakete, klicken Sie auf „Installieren“, und „Bestätigen“ Sie die Installation im folgenden Dialog. Anschließend kommt der Player mit MP3, Divx, MPEG, WMV und vielen anderen Formaten klar. Wenn Sie beispielsweise auf www.youtube.com keine Videos betrachten können, fehlt Ihnen vermutlich nur das passende Flash-Plug-in. Mittlerweile gibt es davon sogar mehrere Varianten. Die Installation ist einfach. Klicken Sie in der Leiste am oberen Fensterrand auf „Fehlende Plugins installieren“, und wählen Sie dann das gewünschte Plug-in aus der Liste. Sie können nun eines der Adobe-Plug-ins auswählen oder den freien Player Gnash testen. Mit „Weiter“ und zwei bestätigten Dialogfenstern installieren Sie das Plug-in, das ohne Browser-Neustart sofort funktioniert.

Meist gibt es unter Linux mehrere Anwendungen für einen bestimmten Zweck. So können Sie für Ihre Mails Mozilla Thunderbird einsetzen oder den Gnome-Mailer Evolution. Welche Software Ubuntu standardmäßig zum Öffnen von Websites, für den Mailversand, als Multimedia-Player oder als Terminal-Anwendung auswählt, legen Sie über „System, Einstellungen, Bevorzugte Anwendungen“ fest. Die jeweilige Software muss natürlich installiert sein. Für den schnellen Zugriff auf das eigene Home-Verzeichnis sowie angelegte Lesezeichen und Netzwerkordner ist das Menü „Orte“ im Gnome-Panel gedacht. Neben Ihrem Home-Verzeichnis und den bereits angelegten Ordnern „Dokumente“, „Musik“, „Bilder“, „Videos“ bindet Ubuntu hier auch automatisch Wechseldatenträger und Netzwerkordner ein. Wenn Sie in Nautilus ein Lesezeichen anlegen, dann finden Sie auch dieses hier anschließend wieder. Wissen Sie gar nicht, wo eine Datei liegt, können Sie hier den Punkt „Nach Dateien suchen“ aufrufen.

Viele Drucker richtet Ubuntu automatisch ein

Ubuntu erkennt viele Drucker automatisch und richtet diese auch gleich ein. Jedoch gibt es Fälle, in denen das fehlschlägt. Die Druckerverwaltung finden Sie unter „System, Systemverwaltung, Drucken“. Um einen neuen Drucker hinzuzufügen, schließen Sie diesen an den PC an und schalten ihn ein. Klicken Sie dann auf „Neu“, dann startet Ubuntu die automatische Druckererkennung. Wird das Modell zwar gefunden, doch es steht kein Treiber zur Verfügung, müssen Sie diesen erst installieren. Einige Pakete finden Sie in Synaptic, etwa „hp-ppd“ nd „hpijs-ppds“ für HP-Geräte, weitere über die Ubuntu-Website.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)