US-Bundesgerichtsbehörde

Twitter-Verbot für Geschworene gefordert

12.02.2010 von pte pte
Nach mehreren Fällen, in denen sich Geschworene mit der Außenwelt via Web 2.0 zu aktuellen Verfahren ausgetauscht haben, zieht das US-Rechtssystem jetzt die Zügel an.

Die Judicial Conference des US-Bundesgerichtshofs fordert ein Twitter-Verbot für Geschworene. Richter sollen demnach Geschworene deutlich darauf hinweisen, dass laufende Prozesse, in die sie involviert sind, nicht im Internet bzw. im mobilen Web diskutiert werden dürfen. Im Grunde ist es eine Standardanweisung an die Jurys vor Gericht, dass keine Informationen nach außen weitergegeben werden dürfen, bevor ein Urteil gefällt wurde. Allerdings häuften sich in den USA in den vergangenen Monaten Fälle, in denen Geschworene mobile Geräte nutzten, um eigentlich vertrauliche Informationen zu laufenden Prozessen über Twitter, Facebook und Co zu verbreiten.

In einem Entwurf stellt die Judicial Conference klare Vorgaben auf und listet sämtliche Plattformen und Kommunikationskanäle, die nicht benutzt werden sollen. Darunter finden sich Geräte wie Handy oder Blackberry sowie E-Mail und SMS und Plattformen wie Twitter, Facebook oder YouTube.

Twitter-Alternativen
Co-op
Hier können Sie Updates posten, Fragen stellen, Links tauschen und die Zeit messen. Geben Sie Ihren täglichen Terminkalender für die Kollegen frei und durchwühlen Sie Ihr Nachrichtenarchiv nach abgelegten Informationen. In den ersten 30 Tagen kostenlos.<br /><br /> <a href="http://coopapp.com/" target="_blank">Zum Angebot</a>
Cyn.in
Verknüpft Collaboration-Werkzeuge wie Wikis, Social Networks, Blogs, Filesharing-Dienste, Mikroblogs und Diskussionsforen innerhalb einer sicheren Enterprise-Plattform. Erhältlich sind kostenlose und kostenpflichtige Accounts.<br /><br /> <a href="http://www.cynapse.com/cynin" target="_blank">Zum Angebot</a>
Jaiku
Ähnelt Twitter sehr, wird aber von Google unterstützt. Updates können via Web, Instant Messenger und SMS gepostet werden. Darüber hinaus werden Drittanbieter-Applikationen unterstützt. Kostenlos.<br /><br /> <a href="http://www.jaiku.com/" target="_blank">Zum Angebot</a>
Obayoo
Legen Sie ein privates, sicheres Netzwerk für Ihr Unternehmen an. Unterstützt Nachrichtenarchivierung und das Erstellen neuer Gruppen samt umfangreicher Einladungsfunktionen. Kostenlos.<br /><br /> <a href="http://obayoo.com/" target="_blank">Zum Angebot</a>
Present.ly
Legen Sie für jedes Projekt und jedes Thema eine eigene Gruppe an. Sie können Dokumente, Videos und Audiodateien untereinander austauschen. Auch vom Mobiltelefon aus erreichbar. Kostenlos nur für Endkunden. Enterprise-Version ist kostenpflichtig.<br /><br /> <a href="http://presentlyapp.com/" target="_blank">Zum Angebot</a>
Sharetronix
Wie bei Twitter sind nur maximal 160 Zeichen erlaubt. Bookmarken Sie Ihre Lieblingspostings, versenden Sie Direct Messages und vergeben Sie bis zu zehn Tags, um Interessen, Hobbys oder Beruf eines Users zu beschreiben. Kostenlos.<br /><br /> <a href="http://sharetronix.com/opensource/" target="_blank">Zum Angebot</a>
Snipia
Projektgruppen anlegen, den Gruppenmitgliedern Aufgaben zuweisen, Statusupdates posten, Dateien gemeinsam mit Teammitgliedern bearbeiten. Kostenlos.<br /><br /> <a href="http://www.snipia.com/login.html" target="_blank">Zum Angebot</a>
Socialcast
Neben öffentlichen und privaten Diskussionsgruppen sowie E-Mail-Integration können Sie Infos nach eigenen Kriterien filtern und Ihre Kontakte anhand Ihrer Personendaten, Verbindungen untereinander und ihrer Nachrichten analysieren. Neben kostenlosen Accounts gibt es auch kostenpflichtige.<br /><br /> <a href="http://www.socialcast.com/" target="_blank">Zum Angebot</a>
Socialtext
Greifen Sie via Browser, Handy oder einer Adobe AIR-Applikation zu. Ein Wiki, Social-Network-Profile und Activity Stream warten auf Sie. Kostenpflichtig.<br /><br /> <a href="http://www.socialtext.com/" target="_blank">Zum Angebot</a>
StatusNet
Integrieren Sie Ihren Mikroblog in Ihre Unternehmens-Website. Unterstützt Filesharing, Projektgruppen, anpassbare Hintergründe und mobilen Zugriff. Darüber hinaus wartet das Programm mit eigenen Plug-ins und Apps auf. Lediglich der Support kostet etwas.<br /><br /> <a href="http://status.net/" target="_blank">Zum Angebot</a>
WorkSimple
Das Tool für Führungskräfte: Lassen Sie sich Ihre Termine über ein personalisiertes Dashboard anzeigen und archivieren. Mit Buddy-Empfehlungsfeature und Performance-Messer für Ihre Angestellten. Kostenlose und kostenpflichtige Accounts.<br /><br /> <a href="http://www.getworksimple.com/" target="_blank">Zum Angebot</a>
Yammer
Zu guter Letzt die wohl bekannteste Twitter-Alternative fürs Business: Bauen Sie sich Ihr eigenes Social Network im Unternehmen auf und diskutieren Sie in Projektgruppen. Zugriff über den Desktop, Instant Messenger oder Mobiltelefon inklusive SMS. Kostenlose und kostenpflichtige Accounts erhältlich.<br /><br /> <a href="https://www.yammer.com/" target="_blank">Zum Angebot</a>

In einem Memo von 28. Januar richtete sich Julie Robinson, Richterin aus Kansas und Vorsitzende der Judicial Conference, bundesweit an alle US-Richter. Die neuen Anweisungen erfolgten in Hinblick auf vermehrte Vorfälle, bei denen Geschworene Geräte wie Handys oder Computer dazu einsetzten, Nachforschungen anzustellen oder im Netz über Verfahren mit anderen zu kommunizieren. Robinson ist der Ansicht, dass die neuen, eindeutigeren Anweisungen dabei helfen werden, dass die Jury-Mitglieder die Absicht und den Sinn dahinter verstehen.

"In Deutschland gibt es keine Jury vor Gericht, wie dies in den USA üblich ist. Wir haben zwar Schöffengerichte, aber die 'Macht' dieser Schöffen ist weit eingeschränkter als jene der US-Geschworenen", erläutert Felix Barth, IT-Rechtler bei der IT Recht Kanzlei in München, im Gespräch mit pressetext. Eben aus diesem Grund seien auch keine Probleme mit Informationsweitergabe via Web oder Handy bekannt. "Auch ein Verbot ist nicht im Gespräch", ergänzt Barth. (pte)