Schlechte Geschäftszahlen haben Folgen

Transmeta feuert Boss nach sieben Monaten

26.10.2001
SANTA CLARA (CW) - Zeitgleich zur Präsentation einer unbefriedigenden Quartalsbilanz musste Transmeta-Chef Mark Allen gehen.

Die Vorankündigung schlechter Ergebnisse im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2001 war die letzte Amtshandlung von Mark Allen als Chief Executive Officer (CEO) des Chipherstellers Transmeta Corp. Der Aufsichtsrat, der ihn erst am 1. März dieses Jahres zum Nachfolger des Firmengründers und heutigen Cheftechnikers David Ditzel ernannt hatte, entließ ihn. Aufsichtsratsvorsitzender Murray Goldman übernahm die Rolle des CEO, Board-Mitglied Hugh Barnes bekam die Titel President und Chief Operating Officer (COO).

Noch schlechter als erwartet waren im dritten Quartal 2001 die Ergebnisse ausgefallen. Der Umsatz betrug nur fünf Millionen Dollar, der Verlust belief sich auf 29,4 Millionen Dollar. Im gleichen Quartal des Vorjahres waren es 27,7 Millionen Dollar Verlust bei 3,5 Millionen Dollar Umsatz gewesen. Die neuen Chefs rechnen mit weiteren Umsatzeinbrüchen. Transmeta konnte mit dem stromsparenden Pentium-Konkurrenten "Crusoe" lediglich japanische Notebook-Hersteller wie Toshiba, Sony, Fujitsu, Sharp und Hitachi als Kunden gewinnen. Die US-amerikanischen Anbieter blieben Intel treu. Im Server-Markt wurde der Crusoe-Chip kein Erfolg: Die Transmeta-Partner Fibercycle und Rebel.com gibt es nicht mehr, RLX Technologies hat Probleme.

Zurzeit lebt Transmeta von einem Geldpolster in Höhe von rund 260 Millionen Dollar, das von Einnahmen des Börsengangs im November letzten Jahres übrig geblieben ist.