Führungskräfte am Scheideweg

Tipps zur Laufbahnplanung

02.05.2012 von Renate Oettinger
Was ist besser: noch mehr Erfahrungen sammeln oder auf der Karriereleiter weiter nach oben steigen? Tipps von Dr. Georg Kraus

Wie lange sollten unsere Kandidaten für Top-Positionen auf einer Stelle verweilen, bevor sie die nächste Funktion übernehmen - sei es um breitere Erfahrung zu sammeln oder die nächste Stufe der Karriereleiter zu erklimmen? Das fragen sich Unternehmen oft.

Das Durchschnittsalter der Vorstandsvorsitzenden der Dax-30-Unternehmen beträgt circa 53 Jahre. Und sie sind im Schnitt bereits fünf Jahre im Amt. Mit knapp 48 wurden sie also zum CEO ernannt. Und um dorthin zu kommen, mussten sie im Schnitt sechs Karriereschritte durchlaufen.

Wer Karriere machen will, muß sich immer wieder für neue Richtungen entscheiden.
Foto: Fotolia, Steinkopie

Bei einem Eintrittsalter nach dem Studium von knapp 26 Jahren bedeutet dies: Ein CEO braucht circa 22 Jahre Zeit, um nach "ganz oben" zu gelangen. Und: Pro Karrierestufe stehen ihm knapp 3,7 Jahre zur Verfügung. Ist eine solche Verweildauer in den einzelnen Stationen zu kurz oder zu lang? Die Pros und Kontras einer langen Verweildauer in einer Führungsposition seien im Folgenden näher ausgeführt.

Argumente pro Kontinuität

Folgende Aspekte sprechen dafür, längere Zeit in ein und demselben Unternehmen zu bleiben:

Entscheidungen "ausbaden":

Wenn eine Führungskraft im Schnitt nur 3,7 Jahre in einer Funktion ist, ergibt sich in der Regel folgendes Wirkungsszenario:

Die "Ernte" von neuen Weichenstellungen kann aber selten nach ein, zwei Jahren "eingefahren" werden - speziell, wenn es um grundsätzliche Neuausrichtungen geht. Deshalb lassen sich oft folgende Phänomene beobachten:

Was Berufseinsteiger verdienen
40.000 Euro im Schnitt ...
bekommen Berufseinsteiger mit Hochschulabschluss pro Jahr. Je Branche und Unternehmensgröße kann es auch mehr sein, so die Alma Mater Gehaltsstudie 2011.
Einstiegsgehälter nach Funktion
Berufseinsteiger in den Bereichen Fertigung, Forschung und Entwicklung, Einkauf und Vertrieb erhalten mit 45.000 Euro brutto/Jahr die höchsten Einstiegsgehälter. Die niedrigsten Gehälter verdienen Trainees mit 33.000 Euro brutto/Jahr.
Bruttojahresgehält je Branche
Wie in den Jahren zuvor sind es die Branchen Medien, Zeitarbeit, öffentlicher Dienst und sonstige Dienstleistungen, in denen Absolventen im Durchschnitt weniger als in anderen Branchen verdienen. Aber auch die Tourismusbranche liefert mit einer Gehaltsspanne zwischen 24.000 und 30.000 Euro ein ernüchterndes Ergebnis und bildet das Schlusslicht.
Einstiegsgehälter nach Unternehmensgröße
39.439 Euro verdienen Absolventen, die in Unternehmen mit 100 – 999 Mitarbeitern einsteigen. Dies sind 1,64 Prozet weniger als der Durchschnittslohn.
Bruttojahresgehalt je Branche und Funktion
In der Medienbranche verdienen Hochschulabsolventen in der Fertigung durchschnittlich 26.200 Euro und im IT-Bereich 34.316 Euro. Aber auch Werte, die bei der Berechnung der Mediane und Quartile „verdeckt“ geblieben sind, tauchen nun auf. Ein negatives Beispiel hierfür ist das durchschnittliche Trainee-Gehalt von 26.318 Euro in den sonstigen Dienstleistungen, welches 5.682 Euro unter dem 1.Quartil liegt. Positiv hervorzuheben ist das jährliche Einkommen von Absolventen, die im Marketing oder Vertrieb bei Ingenieursdienstleistern arbeiten. Sie verdienen im Durchschnitt über 50.000 Euro.
Einstiegsgehälter nach Bundesland
Wie in den Jahren zuvor ist bei der regionalen Auswertung der Einstiegsgehälter ein West-Ost- Gefälle festzustellen. Bis auf die Bundesländer Hamburg und Bremen werden die hinteren Ränge durch östliche Bundesländer belegt. An der Spitze liegen neben Bayern, Baden- Württemberg und anderen Süddeutschen Bundesländern in diesem Jahr auch Schleswig- Holstein und Niedersachsen, was der Regel des Nord-Süd-Gefälles wiederspricht.
Einstiegsgehälter nach Unternehmensgröße und Abschluss
Wie schon im Vorjahr zeigt die Auswertung, dass hinsichtlich der Einstiegsgehälter der Master mit dem Diplom konkurrieren kann. Absolventen mit Bachelor-Abschluss haben nach wie vor das Nachsehen.
Vergütungen von Praktika und Abschlussarbeiten nach Unternehmensgröße
Praktika werden in Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern durchschnittlich mit 444 Euro brutto im Monat entlohnt. Entschieden mehr erhalten Studenten, die ihre Abschlussarbeit in größeren Betrieben schreiben.
Monatliche Vergütung von Praktika und Abschlussarbeiten nach Branche
Besonders hervorzuheben sind die Vergütungen von Praktika und Abschlussarbeiten in der Branche Chemie/Pharma, in der KFZ-Zulieferindustrie und bei den EDV-Dienstleistern und –Herstellen. Im Gegensatz zum Vorjahr werden Praktikanten in der Chemie- und Pharma- Industrie am besten bezahlt: Sie erhalten durchschnittlich 858 Euro je Monat. Die höchsten monatlichen Vergütungen für Abschlussarbeiten bekommen Studenten in der Zeitarbeitsbranche (813 Euro).
Gefragte Abschlüsse im Jahr 2011
Auch wenn Absolventen mit einem Master-Abschluss in den meisten Bereichen mindestens genauso viel oder teilweise gar höhere Einstiegsgehälter als die mit einem Diplom verdienen, stellen Unternehmen noch immer bevorzugt Absolventen mit einem Diplom ein. Aber auch der Master ist nicht ungefragt und 73 Prozent der Unternehmen stellen Absolventen mit einem Bachelor ein. Der Magister ist aus Sicht der Unternehmen als Abschluss weniger attraktiv: Lediglich 34 Prozent stellen Absolventen mit diesem Titel ein.
Absolventenbedarf 2011
Der Bedarf an Hochschulabsolventen für Einstiegspositionen ist im Gegensatz zum Vorjahr ebenfalls gestiegen: 90 Prozent der Probanden gaben an, ihr Unternehmen habe in diesem Jahr einen steigenden oder aber mindestens gleichbleibenden Personalbedarf hinsichtlich der Absolventen. Letztes Jahr waren es noch 77 Prozent, die sich derartig optimistisch zeigten. Diese Entwicklung ist wohl auf das Ende der Wirtschaftskrise und den prognostizierten Aufschwung zurück zu führen.

Den Mitarbeitern Kontinuität geben:

Mitarbeiter benötigen Verlässlichkeit. Wenn der Chef einen neuen Kurs einschlägt, benötigt er "Mitstreiter". Er braucht Mitarbeiter, die seiner Vision vertrauen und seine Ideen auch gegenüber Kollegen vertreten. Besteht der berechtigte Verdacht, dass der Chef ohnehin bald wieder geht, haben Mitarbeiter oft Angst: Wenn ich mich zu klar positioniere, komme ich, wenn der "Patron" weg ist, "unter die Räder". Deshalb machen sie bei Veränderungsvorhaben zwar formal mit, um nicht als Blockierer zu gelten. Sie achten aber darauf, sich nicht zu sehr aus dem Fenster zu lehnen, um es sich mit niemand zu verscherzen.

Beziehungen aufbauen:

Führung basiert auf Vertrauen. Eine Voraussetzung hierfür ist ähnlich wie in einer Liebesbeziehung: Die Mitarbeiter können davon ausgehen, dass die Beziehung länger hält. "Lebensabschnittspartner" genießen nie das volle Vertrauen des Partners. Die Bereitschaft, sich dem Chef "hinzugeben", wächst mit der Annahme, dass dieser eine längerer Zeit bleibt.

Fachkompetenz aufbauen:

Aufgrund der kurzen Verweildauer in den einzelnen Funktionen fehlt vielen Führungskräften das Fach-Know-how, um das Geschäft wirklich zu verstehen. Ihr Wissen über Produkte und Prozesse, Kunden und Mitarbeiter ist oberflächlich. Die Folge: Der Manager verkommt zu einem "Administrator" des Bereichs. Das mangelnde Tiefenverständnis des Geschäfts führt zudem leicht zu Fehlentscheidungen.

Argumente pro Wechsel

Dafür, das Unternehmen immer mal wieder zu wechseln, spricht Folgendes:

Nachfolgern Platz machen:

Wenn die Führungskräfte in einer Organisation sehr lange in ihren Funktionen bleiben, dann hat der Managementnachwuchs meist wenige Entwicklungsperspektiven. Dies ist für sehr gute Mitarbeiter oft ein Grund, die Firma zu wechseln, um beruflich voran zu kommen. Eine relativ kurze Verweildauer in den (qualifizierten) Führungspositionen eröffnet den guten Nachwuchskräften Karrierechancen und mindert die Gefahr, sie zu verlieren.

Bereichsdenken reduzieren:

Ein Problem vieler Unternehmen ist das Bereichsdenken. Eine Ursache hierfür ist das fehlende Verständnis für die Belange des Anderen. Dieses Manko kann nur behoben werden, indem der Managementnachwuchs sehr verschiedene Funktionen im Unternehmen wahrnimmt und keinen "Kaminaufstieg" vollzieht. Ein solche Laufbahn erleichtert es Jungmanagern auch, die richtigen Entscheidungen im Sinne des Gesamtunternehmens zu treffen.

Hinzu kommt eine veränderte Haltung, wenn ein Manager weiß: Morgen kann er aufgrund einer Rotation vielleicht schon auf dem Stuhl des anderen sitzen. Unternehmen, die Führungskräfte oft rotieren lassen, "entpersonifizieren" die Managementaufgabe. Der Chef muss seine Aufgaben so erledigen, dass er jederzeit wechseln kann und einen "sauberen Laden" hinterlässt.

Begrenzte Zeit, um die Hierarchiestufen zu durchlaufen:

Auch pragmatische Gründe erschweren oft ein längeres Verweilen in einer Funktion. Wenn ein Top-Manager alle Hierarchieebenen erlebt und sich in den verschiedensten Funktionen bewährt haben soll, dann darf er nicht länger als vier Jahre in einer Funktion bleiben. Sonst "rennt ihm die Zeit" davon. Deshalb muss der Personalbereich Potenzialträger regelmäßig aus ihren Funktionen herauslösen, um sie weiterzuentwickeln - selbst wenn sie dies anfangs nicht wollen.

Internationale Erfahrungen sammeln:

Jeder künftige Top-Manager sollte heute einige Jahre im Ausland verbringen. Doch diese Aufenthalte dürfen nicht zu lange sein. Sonst besteht die Gefahr, dass der Kandidat den "Anschluss" an die Entwicklung im Mutterkonzern verliert. Die internationale Erfahrung hilft ihm, Entscheidungen "über den Tellerrand hinweg" zu treffen und nicht nur die nationale Brille aufzuhaben.

Konsequenzen für die Personalentwicklung

Die Übersicht der Pros und Kontras zeigt: Es gibt kein Patentrezept. Eine gute Managemententwicklung erfordert ein Wechselspiel zwischen Kontinuität und Wechsel. Hier liegt eine bisher vernachlässigte Aufgabe der Personalentwicklung. Sie muss die Wechselprozesse begleiten und bei Führungswechseln neben den Kandidaten für die Top-Positionen auch deren (bisherige) Mitarbeiter stärken. Ganz gleich wie viel Wechsel ein Unternehmen jedoch im mittleren Management anstrebt: Es sollte darauf achten, dass an der Unternehmensspitze weitgehend Kontinuität besteht. (oe)

Der Autor Dr. Georg Kraus ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal. Der diplomierte Wirtschaftsingenieur ist u.a. Autor des "Change Management Handbuch". Seit 1994 ist er Lehrbeauftragter an der Universität Karlsruhe, der IAE in Aix-en-provence und der technischen Universität Clausthal.

Die frühen Jobs der Chefs
Die Studentenjobs der IT-Manager
Jeder fängt mal klein an, auch ein CIO oder IT-Manager. Schauen Sie, womit die Chefs von heute gestern ihr Geld verdient haben.
Thomas Schott, Rehau
Thomas Schott ist CIO der Rehau-Gruppe, einem Zulieferer der chemischen Industrie. Schon im zarten Alter von 14 Jahren verdiente sich Rehau sein erstes Geld...
Michael Kranz, Thyssen Krupp Steel
Michael Kranz arbeitet heute als CIO bei Thyssen Krupp Steel. Seine Liebe zur IT entdeckte er als Schüler.
Michael Kranz, der Programmierer
Ende der 70er jobbte er als Schüler in einem Bremer Systemhaus als Aushilfsentwickler: „Ich habe in Pascal programmiert und an einem Vokabeltrainerprogramm mitentwickelt, das dann auf einer frühen CeBit das Licht der Öffentlichkeit erblicken durfte - Standdienst inbegriffen.“Seine Programmierfähigkeiten brachten ihn 1982 bis in den niedersächsischen Endausscheid des Wettbewerbs "Jugend forscht", wie dieses Foto zeigt.
Peter Meyerhans, Drees & Sommer
Peter Meyerhans arbeitet seit 1998 als CIO beim Stuttgarter Spezialisten für Projekt-Management, Immobilienberatung und Engineering Drees & Sommer. Der Informatiker und Wirtschaftsingenieur war davor auch im internationalen Automobilrennsport tätig.
Die Liebe zum Auto entdeckte Meyerhans...
früh. Bereits ab der siebten Klasse half Meyerhans drei Jahre lang in einer Autowerkstatt aus. Und wie er sich erinnert, verdiente er 20 Schweizer Franken in der Woche.
Die Neigung zu vielen PS setzte sich in der Ausbildung fort,
denn der Schweizer absolvierte eine Lehre als Maschinenmechaniker. Unter seinen Freunden war er sehr beliebt, denn er verstand sich auf das Tunen von Mofas, was ihm in der Lehrzeit ein zusätzliches Taschengeld einbrachte.
Als Skiakrobat und Skilehrer...
..versuchte sich Meyerhans ab dem 18. Lebensjahr und überlegte sogar kurzzeitig, hauptberuflich als Wintersportler tätig zu sein.
Angelika Gifford, Microsoft
Angelika Gifford leitet bei Microsoft Emea den Bereich Public Sector. Die ambitionierte Reiterin fand zu Studentenzeiten einen Nebenverdienst, wo sie ihr Talent und ihr Interesse einbringen konnte....<br /><br />Foto: Microsoft
Für die Lufthansa begleitete sie Pferdetransporte von Houston nach Frankfurt.
"Es war sehr spannend, bei den Tieren im Transportraum zu sitzen, ausgestattet mit Sauerstoffflasche und Beruhigungsspritzen. Letztere hatte ich für den Fall in der Tasche, wenn es einem Pferd in 10.000 Metern Höhe doch nicht mehr so gut gefiel.“ Dadurch konnte sie nicht nur ihren Lieblingstieren nahe sein, sondern bekam noch Gelegenheit, ihre Sprachkenntnisse in den USA zu vertiefen.
Markus Grimm, DKV Euro Service
Markus Grimm arbeitet heute als CIO der DKV Euro Service, dessen DKV Card es Speditionen ermöglicht, ihre Fahrer ohne Bargeld auf die Reise zu schicken.
Seinen ersten Job als studentische Hilfskraft nahm Grimm...
...nahm er beim Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik in Stuttgart an.
Er sollte herausfinden, wie Material für schusssichere Westen mit Niederdruckplasma beschichtet werden kann.
Die Pumpen, Kammerventile, Ventile für das Einlassen des Plasma- und des Beschichtungsgases wurden per PC gesteuert. „Ein Kammerventil öffnete zu früh, während der Druckausgleich noch nicht gegeben war. Es gab einen Riesenknall. Die Anlage im Ausmaß zwei mal drei mal fünf Meter hob sich um zehn Zentimeter. Meine Lernkurve lag hoch: Ein Zeitpuffer könnte nicht nur Vorteile, sondern auch Ruhe in den Prozess bringen.“
Ulrich Dietz, GFT
Ulrich Dietz gründete GFT 1987 und ist heute Vorstandsvorsitzender und Hauptaktionär der mittelständischen Unternehmensgruppe.
Die andere Seite des Berufslebens lernte Fey kennen,...
... als sie mit 19 für eine Reinigungsfirma jobbte und in Banken, Schulen und Krankenhäusern putzte. Eines Tages begegnete ihr eine Vorarbeiterin, der schon einige Zähne fehlten. Schließlich kamen die Frauen darauf, dass sie in der Grundschule eine Klasse besucht hatten. Das Bild zeigt Feys Studentenausweis aus ihrer Zeit in Leningrad.
Goy Hinrich Korn, Bernard Krone
Goy Hinrich Korn leitet heute den Bereich Organisation / EDV der Krone Gruppe, zu der das Fahrzeugwerk Bernard Krone, Hersteller von LKW-Anhängern und Sattelaufliegern gehört.
Muskelkater am Förderband
Mit Fahrzeugen kam der Informatikstudent Korn schon nach dem zweiten Semester in Berührung. Sein Ferienjob führte ihn im Sommer 1985 ins VW Werk nach Wolfsburg. Dort war es seine Aufgabe, Autofelgen von einem Förderband abzuhängen und auf ein anderes Förderband zu legen. „Am ersten Tag bekam ich Muskelkater. Nach einer Woche habe ich die Arbeit mit zwei Fingern erledigt.“ Da das zweite Förderband tiefer als das erste Gelegen war, musste Korn nur die Schwerkraft ausnutzen.
Jürgen Renfer, KUVB
Jürgen Renfer ist IT-Leiter bei der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB) und der Bayerischen Landesunfallkasse. Eigentlich hätte er es damals schon wissen müssen, dass er irgendwann in der IT landen wird....
Thomas Henkel, Amer Sports
Thomas Henkel verantwortet heute als Vice President die globale IT des Sportartikelkonzerns Amer Sports.
Sebastian Saxe, Hamburg Port Authority
Sebastian Saxe verantwortet heute als CIO die IT der Hamburg Port Authority (HPA), die für die behördlichen Belange des Hamburger Hafens zuständig ist. Während seines Mathematikstudiums trieb er viel Sport und verband das Angenehme mit dem Nützlichen:
Der Norddeutsche Saxe als Skilehrer ( rechts)
Saxe erwarb ein Alpin-Skilehrer-Patent und begleitete Jugend- und Studentenreisen in die Alpen: "In Hamburg gibt es unheimlich viele Skifahrer, so dass ich in den Semesterferien regelmäßig die Gelegenheit hatte, Urlaub und Arbeit auf sehr angenehme Weise miteinander zu verknüpfen."
Horst Westerfeld, Land Hessen
Horst Westerfeld ist als CIO des Landes Hessen im hessischen Kabinett vertreten. Vor seinem Studium absolvierte der heutige Staatssekretär eine Lehre als Maschinenschlosser bei...
..Mercedes-Benz...
Als Student hat Horst Westerfeld dort in der Motorenventil-Fertigung gejobbt, "alternierend je 50 Stunden wöchentlich in der Tag- und Nachschicht. Weil ich mich dort auskannte, wurde ich als Springer eingesetzt und konnte so den gesamten Produktionszyklus kennen lernen....
Besonders die Nachtschicht hat Westerfeld als sehr schön in Erinnerung.
"Mittagspause war nachts um zwölf Uhr. Während der Schicht an der Schmiede oder den Drehautomaten war es sehr laut, doch in den 45 Minuten Pause wurden alle Maschinen ausgeschaltet. Oft saß ich mit den Kollegen draußen vor den Fertigungshallen. Es hatte etwas Friedvolles, bei Bildzeitung, Brötchen und Fleischwurst die meist warme und dunkle Sommernacht zu genießen."
Frank Mang, Accenture
Frank Mang ist seit über 20 Jahren bei Accenture und inzwischen als Executive Partner für SAP-Projekte verantwortlich. Schon während seines Informatikstudiums in den 80ern blickte er über den Tellerrand und ging im Rahmen eines Austauschprogramms in die USA.
Bert Bloss, Heinrich Böll Stiftung
Bert Bloß leitet heute die IT der Heinrich Boell Stiftung. Schon zu Beginn seiner Technikerkarriere in der DDR hat er gelernt, was es heißt, findig im Nachbauen zu sein. 1986 war er als Inbetriebnahme-Ingenieur verantwortlich für einen Großrechner der Firma Robotron....
Großrechner für den Ostblock
Dieses Einheitliche System Elektronischer Rechentechnik (ESER) war zum IBM System/390 weitgehend baugleich. So wirkte Bloß an einem Projekt mit, das von höchster Regierungsstelle geplant und umgesetzt worden war - damals in der UdSSR und Bulgarien. Bloß hat dabei viel gelernt, was ihm heute noch nützt: "Ziele in kurzer Zeit unter schwierigen Bedingungen zu erreichen und sorgfältige Vorbereitung schätzen zu lernen."
Frank Nittka, Brita
Frank Nittka ist CIO des Wasserfilterherstellers Brita. Schon als Schüler gab er Nachhilfestunden und engagierte sich als Mit-Herausgeber einer naturwissenschaftlichen Schülerzeitung. Als Maschinenbaustudent war er als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Mechanik der Universität Dortmund tätig. Für 300 Mark im Monat korrigierte er fünf Stunden die Woche Übungsaufgaben und beriet andere Studenten fachlich.