Gewinn verdreifacht

Texas Instruments produziert auf Hochtouren

20.07.2010
Der Chiphersteller Texas Instruments hat alle Hände voll zu tun. Im zweiten Quartal setzte sich der gute Lauf des Jahresbeginns fort.

Der Umsatz von TI stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro). Der Gewinn verdreifachte sich sogar unter dem Strich auf 796 Millionen Dollar. Die Finanzmärkte hatten jedoch noch einen stärken Zuwachs erwartet: Die Aktie fiel nach Börsenschluss um fünf Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte die Krise das Geschäft einbrechen lassen, doch die Halbleiter-Branche erholte sich im Eiltempo. "Die Bestellungen im Quartal waren stark, das Auftragsbuch ist voller geworden", sagte Konzernchef Rich Templeton am Montag in Dallas. Im dritten Quartal erwartet er deshalb weiteres Wachstum.

Chip-Marktführer Intel hatte mit seinen glänzenden Zahlen zuletzt die Erwartungen der Branche steil nach oben geschraubt. "Nach den starken Zahlen von Intel letzte Woche ist die Enttäuschung im Markt hausgemacht", sagte Bill Kreher, Analyst bei der Investmentfirma Edward Jones in St. Louis (Missouri). Allerdings ist Intels Geschäft mit Microprozessoren stark an die Computerbranche gekoppelt. TI hingegen ist führend bei analogen und integrierten Prozessoren für einfache Rechenaufgaben.

Es habe sich ausgezahlt, dass das Unternehmen auch in Krisenzeiten in die Verbesserung der Produktion investiert habe, sagte Templeton. Die vollen Auftragsbücher könne Texas Instrument nun bedienen. Neben dem Anziehen der Nachfrage bei privaten Konsumenten habe sich überraschend auch langsam das Geschäft mit Unternehmen belebt, sagte Vice President Ron Slaymaker dem "Wall Street Journal". Schwach dagegen seien die Umsätze mit Chips für Mobiltelefone ausgefallen. TI ist seit langer Zeit Lieferant von Nokia.

Chips von Texas Instruments kommen in Geräten von der Waschmaschine bis zum Fernseher zum Einsatz. Daher gilt das Abschneiden als Konjunkturbarometer für die Elektronikhersteller. Aus dem Geschäft mit Halbleitern für Handys will sich Texas Instruments wegen wachsender Konkurrenz, instabiler Märkte und hoher Produktionskosten bis 2012 komplett zurückziehen.

Im laufenden dritten Quartal rechnet TI-Chef Templeton mit einem Umsatz von bis zu 3,85 Milliarden Dollar und einem Ergebnis je Aktie von bis zu 0,74 Dollar. In den gerade abgeschlossenen drei Monaten hatte das Unternehmen 0,62 Dollar je Aktie verdient. (dpa/ajf)