Android-Tablet und Touch-Display

Test - Viewsonic VSD220 Smart Display mit Android 4.0

01.01.2013 von Bernhard Haluschak
Das VSD220-System von Viewsonic integriert die Funktionalität eines Android-4.0-Tablets in ein 22-Zoll Touch-Display. Damit lässt sich die All-in-One-Lösung universell nutzen und platzsparend aufstellen. Welche Pluspunkte und Kritiken das multifunktionale Smart Display sonst noch bietet, zeigt unser Test.

Der Monitorhersteller Viewsonic kombiniert zwei Technologien und bringt mit dem VSD220 ein Gerät auf den Markt, das das Android Betriebssystem in einem 22-Zoll großen Multi-Touchdisplay beherbergt. Somit kann das System quasi als übergroßes Android-Tablet genutzt werden, aber auch als PC-Monitor eingesetzt werden. Als Betriebssystem des VSD220 Smart Display kommt Android 4.0, Codename Ice Cream Sandwich, zum Einsatz. Der 22-Zoll-Monitor besitzt eine sichtbare Diagonale von 21,5-Zoll und beherrscht die Full-HD Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten.

Mit dem System soll das Surfen oder die Nutzung von Android-Apps auf einem großen Monitor besonders komfortabel sein: Laut Viewsonic soll sich das VSD220 Smart Display im Businessumfeld als flexible Lösung für Android-Applikationen etwa im Gastronomieumfeld oder für Informationsaufgaben und Kioske eignen.

Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220
Viewsonic VSD220

Darüber hinaus soll das VSD220-System eine preiswerte Möglichkeit sein, ohne einen Rechner auf das Internet zu zugreifen. Mit dem Zweipunkt-Touchscreen, dem integrierten Android-Betriebssystem und den Zugriff auf Apps von Google Play haben User alles in einem Gerät: Tablet-ähnliches Internetsurfen, ein touchfähiges Display und einen Computer - so die Vorstellungen des Herstellers. Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und getestet, ob Wunsch und Wirklichkeit übereinstimmen.

Technische Details zum Viewsonic VSD220

Das treibende Kraft des Viewsonic VSD220 bildet eine Dual-Core-CPU von Texas Instruments. Der Prozessor TI OMAP 4430 ARM Cortex-A9 taktet mit einer Frequenz von 1 GHz. Aktuelle Android-Tablets arbeiten mit deutlich schnelleren CPUs. Dennoch sollte die Performance ausreichen, um mit dem Android-Gerät flüssig arbeiten zu können. Dem System spendierte der Hersteller insgesamt ein GByte Arbeitsspeicher und für Applikationen stehen acht GByte Flash-Speicher zur Verfügung. Wer mehr Speicher benötigt, der kann einen SD-Karten-Slot zur Speichererweiterung nutzen.

Das Display misst 22-Zoll, hat aber eine nutzbare, sichtbare Diagonale von nur 21,5 Zoll. Das Widescreen-Display besitzt ein LED-Backlight, das insgesamt 1920 x 1080 Bildpunkte beleuchtet und somit-auch HD-Qualität bietet. Für Bilder- und Videoaufnahmen steht dem Anwender auf der Stirnseite des Systems eine720p-Kamera mit einer Auflösung von 1,3 Megapixel parat. Die Soundausgabe übernehmen zwei 1-Watt-Lautsprecher. Auch ein Mikrophon ist vorhanden.

Kontakt bitte: Das System besitzt alle notwendigen Schnittstellen inklusive einer Kensington-Lock-Vorrichtung.

Die Netzwerkanbindung des Viewsonic-Systems kann über einen 10/100-Mbit-Ethernet-Anschluss erfolgen. Alternativ stehet auch WLAN nach dem 802.11 b/g/n-Standard zur Verfügung. Per Bluetooth lassen sich zusätzliche Peripheriegeräte wie Tastaturen, Mäuse oder Headsets an das Gerät kabellos anschließen. Darüber hinaus stehen dem Anwender insgesamt drei USB-2.0-Ports, 2 x Typ A und 1 x MicroUSB, zur Verfügung. Die ersteren beiden befinden sich an der rechte unteren Seite des Bildschirmes. Sie können als Host-Ports genutzt werden, um USB-Festplatten, entsprechenden Speichers-Sticks oder Drucker anzuschließen. Über einen zentralen Soft-Ein-Ausschalter inklusive einer LED-Betriebsanzeige lässt sich das VSD220 an der Front bequem aktivieren oder deaktivieren. Die Stromversorgung erfolgt dabei über ein externes Netzteil.

Handhabung und Lieferumfang

Der Viewsonic VSD220 mit den Abmessungen 512,8 x 353 x 21,9 mm (B x H x T) erreicht mit den integrierten Komponenten ein Gesamtgewicht von zirka 4,8 kg. Im Büroumfeld bietet eine Kensington-Lock-Öffnung den Schutz vor Diebstahl des Systems. Gut ist auch der leicht zugängliche Soft-Ein-/Ausschalter. Dieser dient auch zur Umschaltung zwischen Bildschirmmodus und "Android-Tablet-Funktion" sowie OSD-Menü. Weitere Tasten besitzt das System nicht.

Übersichtlich: Die Bedienung des Displays erfolgt über einen Schalter. Eine Status-LED informiert den Anwender über den Betriebszustand.

Wer Helligkeit, Kontrast oder die Video-Quellen-Umschalten will, der muss unter Android die OSD-Button links unten betätigen oder im Display-Modus den Ein-/Ausschalter einige Sekunden gedrückt halten. Die Einstellung erfolgt dann per Touch. Allerdings reagiert das System etwas unpräzise auf unsere Fingerkommandos.

Wer an den LAN-Port, den SD-Karten-Slot oder den Micro-HDMI-Anschluss sowie das Gerät mit Strom versorgen will muss hinten ein Gehäusedeckel öffnen, um mit etwas Geschick an die Schnittstellen zu gelangen.

Das 21.5 Zoll LED-basierte Display kann in unserem Test nicht überzeugen. Es erreicht zwar einen passablen Helligkeitswert von 225 cd/qm doch um die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung lässt besonderes in den unteren Ecken etwas nach. Das größte Manko ist allerdings die stark spiegelnde Oberfläche - diese stört beim Arbeiten extrem. Auch Fingerabdrücke sind auf den Display nach längerem Arbeiten deutlich zu sehen. Darüber hinaus ist der Standfuß nicht ergonomisch ausgeprägt und auch die Displaygröße mit 21,5 Zoll entspricht nicht dem aktuellen Standard. Denn aktuell dominieren bereits 24-Zoll-Display den Markt.

Zum Lieferumfang gehört ein 40 Watt starkes externes Netzteil inklusive Netzkabel. Für den Anschluss an einen Rechner legt der Hersteller ein Micro-HDMI- zu HDMI-Kabel bei. Über ein Micro-USB zu USB-A-Kabel können auch entsprechende Peripheriegeräte an das System angeschlossen werden. Eine Schnellstart-Anleitung erklärt die Installation und den Umgang mit dem Gerät.

Fazit

Die Erwartungen an das VSD220 Smart Display mit Android-4.0-Bertriebssystem waren hoch - wurden aber in unserem Kurztest nicht erfüllt. Sowohl als reines Android-System noch als PC-Display konnte das Gerät nicht wirklich überzeugen.

Beim nur 21,5 Zoll großen Display - Standard im PC-Umfeld sind mittlerweile 24-Zol-Minitore - muss man bedingt durch die TN-Display-Technologie einen verminderten Einblickwinkel in Kauf nehmen. Zusätzlich stört die enorme Spiegelwirkung der Bildschirmoberfläche stark. Auch die Touch-Bedienung könnte etwas feiner und präziser sein.

Das integrierte Android-4.0-System (Ice Cream Sandwich) wird von einem 1-GHz-Dual-Core-Prozessor von Texas Instruments befeuert, und bietet somit genügen Leistung um flüssig mit dem Android System zu arbeiten. Auch die Grundausstattung mit Apps gibt keinen Anlass zur Kritik.

Der Preis von zirka 400 Euro geht aufgrund der Ausstattung und des Designs in Ordnung. Allerdings muss ist das Einsatzgebiet des Geräts sehr beschränkt, denn als "Android-Tablet" ist es zu unhandlich und nicht mobil genug und auch als PC-Monitor ist das System nur bedingt geeignet. (hal)

Technische Daten Viewsonic VSD220

Integriertes Display

21,5 Zoll (22 Zoll), Widescreen, LED-Backlight, Auflösung: 1920 x 1080)

Prozessor

TI OMAP 4430 ARM Cortex-A9

Taktfrequenz

1 GHz Dual-Core

Interner Arbeitsspeicher

1 GByte LPDDR2

Flash-Speicher

8 GByte eMMC

WLAN

802.11 b/g/n

Bluetooth

Bluetooth V2.1

LAN

Ethernet 10/100, RJ45

USB

3 x (2 x Typ A, 1 x MicroUSB

HDMI

1 x Micro-HDMI

Externer Speicher

1 x MicroSD-Karten-Slot

Kopfhörer

1 x 3,5-mm-Klinke

Kamera

1,3 MP - HD-Auflösung (720p)

Lautsprecher

2 x 1 W, SRS-Premium-Lautsprecher

Mikrofon

1 x internes digitales Mikro

Netzteil

extern, 40 Watt (

Gewicht

4,8 kg

Abmessungen (B x H x T)

512,8 x 353 x 21,9 mm

Betriebssystem

Android 4.0

Sonstiges

Kensington-Lock, VESA-Montage möglich

Lieferumfang

Netzteil inkl. Netzkabel, 1 x USB-Kabel (Micro-USB zu USB-A), 1 x HDMI-Kabel (Micro-HDMI zu HDMI) Schnellstart-Anleitung, ViewSonic Wizard CD-ROM

Preis

zirka 400 Euro

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation TecChannel.