Vergleichstest

Test: TFT-Monitore mit hochwertigen Panels

06.08.2013 von Bernd Weeser-Krell
Die Preise für TFT-Bildschirme mit hochwertigen PVA- und IPS-Panels werden immer erschwinglicher. Im Test sind interessante aktuelle Modelle ab 200 Euro.

TFT-Bildschirme, die nicht mit den preiswerten TN-Panels ausgestattet sind, sondern über hochwertigere Innereien verfügen, folgen dem allgemeinen Trend bei Flachbildschirmen. Sie werden immer preiswerter. So gibt es Modelle die bereits für um die 200 Euro zu haben sind. Meist setzen die Hersteller IPS- oder PVA-Panels ein. Diese unterscheiden sich von den TN-Versionen hauptsächlich in der Farbstabilität bei spitzen Blickwinkeln, aber auch im besseren Farbumfang und höheren Kontrast.

Im Vergleich zur Einsteigerklasse bieten die Monitor-Modelle in der Mittelklasse außer einem besseren Panel meist auch mehr Ausstattungsdetails. Eine Höhenverstellbarkeit ist hier in der Regel Pflicht, ebenso verschiedene analoge und digitale Anschlüsse. Legt man noch ein paar Euro drauf, bekommt man auch Zusatzoptionen. So besitzt der brandneue LG DM2752D integrierte digitale TV-Tuner, die den TFT-Bildschirm zu einem vollwertigen Flachbildfernseher aufwerten.

TFT-Monitore mit hochwertigen Panels
Die Preise für TFT-Bildschirme mit hochwertigen PVA- und IPS-Panels werden immer erschwinglicher. Im Test sind interessante aktuelle Modelle ab 200 Euro.
Platz 10: NEC Multisync PA301W
Bereits auf den ersten Blick zeigt sich, dass sich der Einsatz des hochwertigen Panels gelohnt hat. Dank des 10-Bit-Panels verfügt der NEC Multisync PA301W über einen sehr großen Farbraum, was zu einer sehr natürlichen und neutralen Farbwiedergabe führte. Der NEC Multisync PA301W zeigte eine hervorragende Bildqualität mit intensiver Farbwiedergabe bei einem sehr hellen Bild. Der Kontrast lag auf einem guten Niveau. Durch das P-IPS-Panel war die Blickwinkelabhängigkeit minimiert.
Platz 9: LG DM2752D
Der TFT-Bildschirm LG DM2752D überzeugt mit einer guten bis sehr guten Bildqualität und umfangreicher Ausstattung. Durch die integrierten digitalen TV-Tuner lässt sich der LG DM2752D auch als kleiner Zweitfernseher nutzen. Die 2D-Wiedergabe ist gut, bei der 3D-Wiedergabe stören gelegentlich Bildunschärfen.
Platz 8: Viewsonic VP2365-LED
Der Viewsonic VP2365-LED zeigte dank seines hochwertigen IPS-Panels nur eine minimale Blickwinkelabhängigkeit, die im täglichen Gebrauch nicht ins Gewicht fällt. Die Farbdarstellung des Viewsonic VP2365-LED überzeugte ebenfalls. Die Farben wirkten natürlich und dank gutem Kontrast kräftig. Die Helligkeit war hoch und die Bildschärfe überzeugend. Zudem ist die Ausleuchtung über den gesamten TFT-Bildschirm sehr homogen. Bildunschärfen bei schnellen bewegten Bildern waren beim Viewsonic VP2365-LED nicht zu erkennen.
Platz 7: Viewsonic VX2336S-LED
Das Panel des Viewsonic VX2336S-LED ist in der IPS-Technik gefertigt. Diese Technik minimiert die Blickwinkelabhängigkeit. Der TFT-Bildschirm bestätigt diese Tatsache: Auch bei relativ großem seitlichem Blickwinkel treten keine Farb- oder Kontraständerungen auf. Daneben zeichnet sich der Viewsonic VX2336S-LED durch eine hohe Helligkeit, gute Bildschärfe und eine natürliche Farbwiedergabe aus. Der Kontrast des Viewsonic VX2336S-LED liegt ebenfalls auf gutem Niveau. Bildruckler und Bewegungsunschärfen bei schnellen bewegten Bildern sind im Test nicht erkennbar.
Platz 6: Dell Ultrasharp U2410
Der Dell Ultrasharp 2410 bietet dank hochwertigem IPS-Panel eine sehr gute Bildqualität mit satten und natürlichen Farben. Die Blickwinkelabhängigkeit ist sehr gering. Dank der guten ergonomischen Eigenschaften eignet sich der Dell Ultrasharp 2410 sowohl als Arbeitsplatz-Bildschirm wie als komfortabler Monitor im Betrieb zu Hause.
Platz 5: Iiyama Prolite X2775HDS
Der TFT-Bildschirm Iiyama Prolite X2775HDS basiert auf einen VA-Panel mit Full-HD-Auflösung. Die Bildqualität liegt dank sehr hohem Kontrastverhältnis, guter Helligkeit und neutraler Farbwiedergabe auf gutem bis sehr gutem Niveau. Der Stromverbrauch geht in Ordnung. Ergonomische Einstellmöglichkeiten gibt es nicht.
Platz 4: Iiyama Prolite X2472HD
Der TFT-Bildschirm Iiyama Prolite X2472HD zeigt dank hochwertigem VA-Panel eine überzeugende Bildqualität mit neutralen Farben, hohem Kontrast und guter Helligkeit. Der Stromverbrauch des Iiyama Prolite X2472HD ist im Betrieb trotz LED-Beleuchtung vergleichsweise hoch, im Standby-Betrieb aber sehr niedrig.
Platz 3: Asus PA238Q
Der Asus PA238Q ist ab Werk farbkalibriert. Die Auflösung des Asus PA238Q liegt bei 1920 x 1080 Bildpunkten bei einem Seitenverhältnis von 16:9. Dass der Asus PA238Q farbkalibriert ist, zeigt der Test der Farblinearität. Das exzellente Ergebnis schlägt sich auf dem Bildschirm mit einer sehr natürlichen Farbwiedergabe wieder. Dazu trägt auch die 100prozentige Abdeckung des sRGB-Farbraumes bei. Auch die Bildschärfe kann überzeugen. Das IPS-Panel reduziert effektiv die Blickwinkelabhängigkeit auf ein Minimum. Obwohl der Kontrast nur auf einem durchschnittlichen Niveau liegt, bietet der Asus PA238Q eine kräftige Farbdarstellung. Die Helligkeit ist hoch.
Platz 2: Samsung Syncmaster S27A850D
Der TFT-Bildschirm Samsung Syncmaster 27A850D überzeugt mit einer sehr hohen Bildqualität. Das hochwertige PLS-Panel hat eine Auflösung von 2560 x 1440 Bildpunkten. Dank vielseitigen ergonomischen Einstellmöglichkeiten lässt sich der Samsung Syncmaster 27A850D optimal an die jeweiligen Verhältnisse am Arbeitsplatz anpassen. Der Stromverbrauch ist höher als bei anderen 27-Zoll-Bildschirmen.
Platz 1: Samsung Syncmaster S27B970D
Der Samsung Syncmaster S27B970D ist ab Werk auf die exakte Farbwiedergabe kalibriert und lässt sich später per Hardware-Kalibrierung nachjustieren. Die werksseitige Farbkalibrierung schlägt sich in einer sehr guten Bildqualität wieder. Der Samsung Syncmaster S27B970D zeigt absolut natürliche Farben, die dank eines hohen dynamischen Kontrastes satt und kräftig auf den TFT-Bildschirm kommen. Zudem ist die Helligkeitsverteilung des TFT-Panels über den gesamten Bildschirm sehr homogen. Das PLS-Panel des Samsung Syncmaster S27B970D reduziert wirkungsvoll die Blickwinkelabhängigkeit auf ein Minimum.

Helligkeit, Kontrast und Blickwinkelabhängigkeit

Für einen kräftigen Bildeindruck sind Parameter wie Helligkeit und Kontrast entscheidend. Beide Werte korrelieren in gewisser Weise miteinander: Je heller das Display, desto höher der Kontrast. Allerdings nur dann, wenn Schwarz auch Schwarz bleibt, und der Schwarzwert nicht mit der Helligkeit ansteigt.Selbst in der Mittelklasse arbeiten alle Geräte mit einer modernen LED-Hintergrundbeleuchtung.

Gegenüber den preiswerteren TN-Panels zeigen die Testkandidaten mit hochwertigeren Panels tatsächlich eine deutlich geringere Blickwinkelabhängigkeit. Farbverschiebungen und Kontrastverlust wie die TN-Panels bei seitlichem Betrachten sehr schnell zeigen, sind bei Panels, die im IPS- oder PVA-Verfahren hergestellt sind, nicht oder nur in stark abgeschwächter Form festzustellen.

Bei der maximalen Helligkeit liegen alle Geräte im Test nahe beieinander. Sie erreichen zwischen etwa 220 und 350 Candela pro Quadratmeter. Das ist allemal ausreichend für normale Büroarbeiten. Hier sollte man - je nach Umgebungslicht - die Helligkeit sogar auf unter 200 Candela pro Quadratmeter reduzieren, um die Augen zu schonen und Kopfschmerzattacken vorzubeugen.

Helligkeitsverteilung

Das Bild sollte nicht nur grundsätzlich hell und kontrastreich sein, die Ausleuchtung sollte auch möglichst gleichmäßig über die gesamte Fläche erfolgen. Dies messen wir über die Helligkeitsverteilung. Bei zu starken Abweichungen sieht man deutlich hellere und dunklere Bereiche am Bildschirm. Um die Helligkeitsverteilung zu ermitteln, messen wir die Lichtabstrahlung jedes Monitors an zwölf verschiedenen Stellen und quantifizieren sie über das statistische Verfahren der Standardabweichung. Abweichungen von unter 20 Candela pro Quadratmeter sind bei normalen Bildinhalten kaum sichtbar.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)