Testbericht
Der Core 2 Extreme QX9650 bietet eine Taktfrequenz von 3 GHz, der Front Side Bus der Quadcore-CPU beträgt 333 (effektiv 1333) MHz. Den QX9600 fertigt Intel in der aktuellen 45-Nanometer-Architektur Penryn.
Der Quad Core firmiert unter der Prozessorkern-Revision Yorkfield, deren charakteristisches Merkmal der mächtige 12 MB große L2-Cache ist. Gemäß des inneren 2x2-Aufbaus des Vierkerners (siehe Abbildung unten) teilen sich die beiden internen Dual Cores jeweils 6 MB L2-Cache.
Zum Markenzeichen der Extreme-Baureihe gehört der frei wählbare Multiplikator, was Übertaktungs-Fans erlaubt, den Arbeitstakt ohne Manipulation des Front Side Buses hochzujubeln. Ansonsten hat der Core 2 Extreme QX9650 alle Funktionen der aktuellen Penryn-Architektur an Bord: Dazu gehört die Hardware-Virtualisierung Intel Virtualization Technology (IVT), die 32- und 64-Bit-Unterstützung (EM64T), die Trusted Execution Techologie (TXT).
Hinzu kommen alle zusätzlichen SSE-Befehlssätze bis hin zur Version 4.1 sowie der Schutz vor Angriffen durch einen Puffer-Überlauf (XD-Bit). Weitere Ausstattungsmerkmale sind der Überhitzungs-Schutz Thermal-Monitor 2 sowie die Energiesparfunktion Enhanced Intel Speedstep Technology (EIST) inklusive der Takt- und Spannungsregulierung Enhanced Halt State (C1E).
Stromverbrauch: Die Thermal Design Power (TDP) des Core 2 Extreme QX9650 gibt Intel mit heftigen 130 Watt an - nur das Spitzenmodell Core 2 Extreme QX9770 hat eine noch etwas höhere Leistungsaufnahme von 136 Watt. Wie unsere Strommessungen zeigen, ist der Energieverbrauch in der Praxis aber nicht so extrem, wie es die TDP befürchten lässt. Bei eingeschaltetem Energiesparmodus verbrauchte das Testsystem des Core 2 Extreme QX9650 im Leerlauf lediglich 136 Watt und lag damit nur 7 Watt über dem sparsamen Doppelkerner Core 2 Duo E7200.
Auch den Vergleich mit AMDs Quad-Core-Konkurrenz braucht der Core 2 Extreme QX9650 nicht zu scheuen: Das Testsystem des 2,3-GHz-Vierkerner AMD Phenom X4 9600 genehmigte sich beispielsweise im Leerlauf bereits 162 Watt und damit gut 19 Prozent mehr Energie als Intels 3-GHz-Prozessor.
Das galt auch für die Messung bei voller Auslastung aller vier CPU-Kerne: Mit 198 Watt verbrauchte die Testplattform des Core 2 Extreme QX9650 beispielsweise nur 77 Prozent der Energie, die das Testsystem des AMD Phenom X4 9600 benötigte (256 Watt).
Im hausinternen Vergleich schnitt der 3-GHz-Vierkerner ebenfalls gut ab: So verbrauchte die Testplattform des 2,4-GHz-Prozessors Core 2 Quad Q6600 mit 215 Watt fast 9 Prozent mehr Strom. Da Intel den Q6600 im 65-Nanometer-Verfahren produziert, zeigt sich hier sehr schön, dass die kleineren Halbleiterstrukturen des Core 2 Extreme QX9650 höhere Taktraten bei niedrigerem Energieverbrauch ermöglichen.
Exzellent ist die Energieeffizienz des Core 2 Extreme QX9650: Mit 59,6 Punkten pro Watt setzte sich der Quad Core an die Spitze aller bisher von uns getesteten Prozessoren. Zum Vergleich: Hausintern weit abgeschlagen waren beispielsweise der Core 2 Quad Q6600 mit 40,6 Punkten/Watt sowie der Core 2 Duo E7200 mit 35,5 Punkten/Watt. Noch nicht einmal halb so effizient gehen alle bisher getesteten AMD-CPUs mit Strom um, deren Energieeffizienz von 20 bis 29 Punkte/Watt variierte.
Rechenleistung und Fazit
Alle Benchmark-Durchläufe beendete der Core 2 Extreme QX9650 als zweitschnellster Prozessor - lediglich das hauseigene Flaggschiff Core 2 Extreme QX9770 mit 3,2 GHz war in der Spitze bis zu 8 Prozent flotter. Häufig konnte der Core 2 Extreme QX9650 jedoch recht gut mit Intels Spitzenmodell mithalten. So war er beispielsweise bei der Umwandlung einer Musik-CD ins MP3-Format unter iTunes mit 50 Sekunden nur zwei Sekunden langsamer.
Signifikante Unterschiede ergaben sich nur bei Benchmarks, die alle CPU-Kerne voll auslasten. So erreichte der Core 2 Extreme QX9650 beim Rendering-Test von Cinebench 11810 Punkte und war damit 7 Prozent langsamer als der Core 2 Extreme QX9770 (12690 Punkte). Bei der Spieleleistung ergab sich ebenfalls ein messbarer Unterschied.
So erreichte der Core 2 Extreme QX9650 etwa unter Crysis bei der 800er-Auflösung eine mittlere Bildrate von 130 Bildern pro Sekunde und war damit ebenfalls knapp 7 Prozent langsamer. Mehr Infos zur Rechenleistung gibt?s auf der nächsten Seite - dort haben wir alle Benchmark-Ergebnisse aufgeführt.
Ein direkter Vergleich zur AMD-Konkurrenz verbietet sich angesichts des Preisniveaus - schließlich kostet der rund 765 Euro teure Prozessor circa 4,6 mal so viel wie AMDs Phenom X4 9600 - derzeit der schnellste AMD-Vierkerner im Test. Wenn Sie trotzdem vergleichen wollen: alle Testergebnisse des AMD Phenom X4 9600.
Fazit: Durch die hohe Rechenleistung des Core 2 Extreme QX9650, gepaart mit seiner exzellenten Energieeffizienz, erkämpft sich der 3-GHz-Quad-Core den Testsieg - und das trotz des relativ hohen Preises. Fast 800 Euro für einen Desktop-Prozessor sind kein Pappenstiel, Sie sollten sich also genau überlegen, ob Sie die enorme Rechenleistung überhaupt abrufen können.
Verdienen Sie hingegen Ihr Geld mit Hilfe von Programmen, die alle vier Rechenkerne parallel auslasten - etwa aus dem Rendering-, CAD- oder Analyse-Bereich, ist der Core 2 Extreme QX9650 eine lohnende Investition.
Testergebnisse und Technische Daten
Prozessor | |
---|---|
Intel Core 2 Extreme QX9650 | |
Preis-Leistungs-Wertung |
62 |
Anbieter |
Intel |
Weblink |
|
Preis |
rund 765 Euro |
Hotline |
069/95096099 |
Garantie |
36 Monate |
BEWERTUNG (0- 100 Punkte) | |
---|---|
Rechenleistung (35%) |
90 |
Ergonomie (20%) |
79 |
Ausstattung (15%) |
73 |
Service (5%) |
57 |
Preis (25%) |
5 |
Gesamtergebnis |
62 |
DIE TECHNISCHEN DATEN | |
---|---|
Steckplatz |
Sockel LGA775 |
Anzahl der physikalischen Kerne |
4 |
Anzahl der virtuellen Kerne |
0 |
Arbeitstakt |
3,00 GHz |
Front Side Bus / Referenztakt |
333 MHz |
Hypertransport-/Quickpath-Link |
nicht vorhanden |
L1-Cache / shared |
32 KB / nein |
L2-Cache / shared |
12.288 KB / ja |
L3-Cache / shared |
0 KB / nein |
Befehlssatzerweiterungen |
|
3DNow |
nein |
MMX |
ja |
SSE |
ja |
SSE 2 |
ja |
SSE 3 |
ja |
SSE 4 |
Version 4.1 |
64-Bit-kompatibel |
ja |
Hyper-Threading / Simultanes Multi-Threading |
nein |
Virtualisierungsfunktionen |
ja |
dynamische Spannungsversorgung |
Rechenkerne |
Buffer-Overflow-Schutz |
ja |
Trusted computing |
nicht möglich |
Heat-Spreader |
ja |
Leistungsaufnahme (Thermal Design Power) |
130 Watt |
TESTERGEBNIS | |
---|---|
Ergonomie |
|
Stromverbrauch, Leerlauf ohne Energiesparmodus |
137 Watt |
Stromverbrauch, Leerlauf mit Energiesparmodus |
136 Watt |
Stromverbrauch, volle CPU-Last auf alle Kerne |
198 Watt |
Stromverbrauch, volle Grafik-Last |
212 Watt |
Rechenleistung pro Watt |
60 Punkte/Watt |
Multimedia-Leistung |
|
Cinebench 10, Rendering, ein CPU-Kern |
3304 Punkte |
Cinebench 10, Rendering, alle CPU-Kerne |
11.810 Punkte |
iTunes, Audio-Konvertierung (WAV -> MP3) |
50 Sekunden |
iTunes, Video-Konvertierung (1080i -> MPEG4) |
103 Sekunden |
3DSMax SPECapc, Rendering-Test Space |
56 Sekunden |
3DSMax SPECapc, Rendering-Test Underwater |
77 Sekunden |
PC-Mark Vantage, TV and Movies |
1411 Punkte |
Sysmark 2007, Video Creation |
136 Punkte |
Sysmark 2007, 3D-Modeling |
184 Punkte |
PC-Mark Vantage, Music |
5015 Punkte |
3D-Leistung |
|
Crysis, 1024 x 768 Bildpunkte, mittlere Qualität (min./mittel/max. Bildrate) |
23 / 55 / 73 Bilder/s |
Crysis, 800 x 600 Bildpunkte, niedrige Qualität (min./mittel/max. Bildrate) |
65 / 130 / 155 Bilder/s |
3D-Mark 06, CPU-Test |
4651 Punkte |
PC-Mark Vantage, Gaming |
5521 Punkte |
Office-Leistung |
|
Sysmark 2007, Office Productivity |
138 Punkte |
Sysmark 2007, E-Learning |
184 Punkte |
PC-Mark Vantage, Communications |
4861 Punkte |
PC-Mark Vantage, Productivity |
5025 Punkte |
Analyse-Leistung |
|
Sungard ACR, Monte-Carlo-Simulation |
453 Sekunden |
Systemleistung |
|
Sysmark, Gesamt |
158 Punkte |
PC-Mark Vantage, Gesamt |
5838 Punkte |
PC-Mark Vantage, Memories |
4443 Punkte |
PC-Mark Vantage, HDD |
3765 Punkte |