Für rund 200 Euro bekommen Sie derzeit vor allem Mini-Tablets: Sie haben einen 7-Zoll-Bildschirm, und sind damit deutlich kleiner, aber auch leichter und kompakter als iPad 3, Galaxy Tab Note und andere große Tablets. Allerdings fallen die Preise vor allem bei den Tablets mit Android-Betriebssystem ständig: Inzwischen bekommen Sie auch Tablets mit einem größeren Display, etwa das Yarvik GoTab Zetta mit 9,7-Zoll-Bildschirm zu diesem Preis.
Was den Billig-Tablets fehlt - und warum Sie das nicht stören muss
Die teuren Tablets zeichnen sich durch elegantes Design, stabiles Gehäuse, viel Speicher, hochwertiges Display und flüssige Bedienung aus. All das fehlt den Tablets aus der Billig-Klasse. Das derzeit einzige Gerät, das im Test einigermaßen mit der Luxus-Klasse mithalten kann, ist das Google Nexus 7: Zwar ist auch dieses Tablet bei weitem nicht perfekt - es besitzt nur 8 GB Speicher (16 GB im Modell für 250 Euro), keinen Kartenleser, mit dem Sie den Speicher erweitern können, und auch kein 3G.
Trotzdem bietet es eine sehr flüssige Bedienung: Dafür sorgen der Quad-Core-Prozessor Tegra 3 und die neue Android-Version 4.1 (Jelly Bean). Außerdem glänzt es mit einer sehr langen Akkulaufzeit - und erfüllt damit zwei wichtige Bedingungen für einen hohen Tablet-Spaßfaktor.
Billig-Tablets und Bedienung: Flüssig ist was anderes
Die anderen Tablets der Billig-Liga können nicht mit flüssiger Bedienung punkten: Knackpunkt ist dabei der Browser - vor allem bei Webseiten mit vielen Bildern und Kästen reagieren diese Tablets sichtbar verzögert auf Wisch- und Zoomgesten. Ein langsamer Prozessor und lahmes WLAN-Tempo bedeuten, dass das Laden von Webseiten deutlich länger dauert als bei den Top-Tablets.
Davon bekommen Sie aber wenig mit, wenn Sie vor allem auf angepassten Mobilseiten surfen. Und auch populäre Apps wie zum Beispiel Angry Birds laufen auf diesen Tablets meist flüssig: Nutzen Sie das Tablet nur gelegentlich und nebenbei, stören die Bedienungsdefizite daher weniger - und machen diese Tablets durch ihren Preis wieder attraktiv.
Auch für die Wiedergabe von HD-Filmen sind die Tablets stark genug: Ihre Prozessoren spielen häufig sogar mehr Formate ab als die CPUs teurerer Geräte und kapitulieren nicht vor AVI-, MKV- oder außergewöhnlich kodierten MP4-Dateien.
Keine App-Knappheit: Google Play Store ist immer dabei
Außerdem haben Sie keine Einschränkungen bei der App-Versorgung: Bei allen Tablets können Sie Apps aus dem Google Play Store herunterladen - entweder ist der App-Markt bereits installiert oder wird durch ein Firmware-Update vom Hersteller nachgeliefert. Bis auf das Pearl-Tablet laufen auch alle mit Android 4. Für das Prestigio Multipad BMP5080B gibt es ein Ice-Cream-Sandwich-Update vom Hersteller.
Trübes Bild: Die Displays zeigen Schwächen
Die günstigen Tablets können auch nicht mit knackscharfem und hellem Bildschirm punkten: Nur das Google Nexus 7 ragt mit seiner Auflösung von 1280 x 800 Bildpunkten auf 7-Zoll-Diagonale und einer Punktedichte von 216ppi heraus. Richtig hell ist auch sein Display nicht - aber wenigstens blickwinkelstabil. Auf die anderen Billig-Tablets müssen Sie immer im idealen Winkel schauen, sonst saufen Farben und Kontrast ab. Das schränkt den Spaß beim Betrachten von Filmen und Fotos deutlich ein.
Die Helligkeit des Nexus 7 und des Yarvik-Tablets liegen deutlich über 200 cd/qm: Damit wirkt das Bild wenigstens zu Hause einigermaßen hell und kräftig. Unter freiem Himmel oder direkter Lichteinstrahlung lassen sie aber auch diese Displays nur schwer ablesen. Die anderen Billig-Tablets eignen sich noch weniger für draußen.
Meist lässt Ihnen schon die schwache Akkulaufzeit keine andere Wahl als das Tablet nur zu Hause in der Nähe einer Steckdose zu nutzen. Für das Google Nexus 7 gilt das nicht: Es hält bei der Video-Wiedergabe oder beim Websurfen rund zehn Stunden durch, das Yarvik GoTab kommt immerhin noch auf sieben bis acht Stunden Laufzeit.
Fazit: Das taugen Billig-Tablets
Abgesehen vom Google Nexus 7 zeigen die meisten Billig-Tablets deutliche Defizite: Die ruckelnde Bedienung, die mäßigen Bildschirme und die kurze Akkulaufzeit schränken den Spaß deutlich ein. Als Notebook-Ersatz oder mobile Film- und Spielekonsole sind sie deshalb nicht geeignet. Am deutlichsten fällt der Unterschied zu teuren Tablets bei den mäßigen Bildschirmen und der mageren Speicher-Ausstattung auf.
Wenn Sie ein Tablet aber nur hin und wieder nutzen, etwa um den Maileingang zu prüfen oder eine Wetter-App zu starten, fallen die Nachteile weniger ins Gewicht. Auch als Zweit- oder Dritt-Tablet für die Familie genügen die günstigen Tablets: In beiden Fällen macht sie ihr niedriger Preis so interessant, dass er die tehcnischen Schwächen wettmacht.
Einzig das Google Nexus 7 ist als einzige Billig-Tablet uneingeschränkt empfehlenswert. Es lässt sich flüssig bedienen und bietet eine lange Akkulaufzeit. Bei der Ausdauer kommt ihm höchstens das Yarvik GoTab nahe. Aber ansonsten sollten sie derzeit immer noch 100 bis 200 Euro mehr ausgeben, wenn Sie ein Tablet wollen, dass rundum Spaß macht.
In unserer Bildergalerie finden Sie die einzelnen Tablets ausführlich mit Stärken und Schwächen beschrieben.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.