Grafikkarte

Test - Asus HD 7950 DirectCU 2 TOP

16.05.2012 von Friedrich Stiemer
Konstant gute Leistung, leises Betriebsgeräusch, Energieeffizienz, einzigartiges Kühldesign und brandneue Technik – das alles vereint Asus in der Serien-Version der Radeon HD 7950. Der Test beweist, dass sich die auffällig große Kühlung DirectCU 2 aber nur teilweise lohnt.

Der taiwanische Hersteller Asus bringt die HD 7950 DirectCU 2 TOP an den Start: die überaus wuchtige Grafikkarte belegt aufgrund des Kühldesigns mit dem Namen DirectCU 2 gleich 2,5 Steckplätze, soll dadurch aber für ausgeglichene Temperaturen und leisen Betrieb sorgen. Im Test hat sich das zum Teil auch bewahrheitet.

Ausstattung der Asus HD 7950 DirectCU 2 TOP: Üppige Karte, abgesehen vom Lieferumfang

Videschnittstellen der Asus HD 7950 DirectCU 2 TOP.
Foto: Asus

Die Asus HD 7950 DirectCU 2 TOP mit AMDs Tahiti-Grafikchip wird im energieffeizienten 28-Nanometer-Verfahren gefertigt. Der GPU-Takt ist ab Werk auf 900 Mhz übertaktet, deshalb der kleine Zusatz TOP. Asus bietet auch eine Grafikkarte mit dem Standardtakt von 800 MHz an. Der Speichertakt bleibt aber jeweils gleich und beläuft sich auf 1250 MHz (effektiv 5000). Der 3 GB große DDR5-Speicher wird von einem 384 Bit großen Interface angesteuert. Wie alle Grafikkarten aus der AMD Radeon HD 7000-Familie verfügt auch die Asus-Karte über die neuen und gegebenenfalls verbesserten Features wie AMD HD3D, Zerocore, Powertune, DirectX 11.1-Unterstützung und die Kommunikation über PCI Express 3.0-Steckplätze. Ebenso verfügt die Asus HD 7950 auch über die entsprechenden Video-Schnittstellen: einmal HDMI, einmal DVI und zwei Mini-Displayports. Dagegen löst der magere Lieferumfang keine Begeisterungsströme aus. Zwei PCI-Express-Stromanschlüsse beziehungsweise Verlängerungen und ein Mini-Displayport-auf-DVI-Adapter sowie die obligatorische Crossfire-Brücke befinden sich in der Verpackung. Jedoch legt Asus das Programm GPU Tweaker bei, mit dem Sie die Grafikkarte übertakten und die Werte überwachen können.

Das Kühldesign mit dem Namen DirectCU 2.
Foto: Asus

Zum Kühldesign: DirectCU 2 soll nach Herstellerangaben sowohl für eine 20 Prozent bessere Kühlung und eine 600 Prozent bessere Wärmeabfuhr sorgen, als auch für ein leiseres Betriebsgeräusch als noch bei AMDs Referenz-Grafikkarte sorgen. Zum einen erreicht der Hersteller das dadurch, dass er einen großen Kühlblock aus Aluminium auf die Platine setzt. Zusätzlich sorgen dicke Wärmeableiter (Heatpipes) aus gut leitendem Kupfer für den Abtransport der Wärme. Dies soll durch den direkten Kontakt mit dem Grafikchip selbst optimal funktionieren. Den Abschluss bilden gleich zwei Lüfter, die einen konstanten Luftstrom garantieren sollen. Doch aufgrund des komplexen Kühldesigns belegt die Asus-Grafikkarte gleich 2,5 Steckplätze. Zwei Grafikkarten im Verbund ist also nur Besitzern mit geräumigen Gehäusen und Mainboards vorbehalten.

Ausstattung

Asus HD 7950 DirectCU2 TOP

Grafikprozessor (Takt) / Anschluss / Anzahl der Shader (Takt) / DirectX

AMD Radeon HD 7900 (900 MHz) / PCI Express x16 3.0 / 1792 (900 MHz) / Version 11.1

Speicher: Größe / Typ / Takt / Busbreite

3072 MB / GDDR5-RAM / 1250 MHz / 384 Bit

Grafikkarten-Bios / -Treiber

015.013.000.010.000705 / Catalyst 11.12 (8.921.5.0)

Kartenlänge / Kartenbreite / Stromanschluss

30,0 Zentimeter / 2,5 Steckplätze / 2x 6polig

Video-Anschlüsse

2x Mini-Displayport, 1x HDMI, 1x DVI

beigelegte Adapter

2x Strom, 1x Mini-Displayport auf DVI, 1x Crossfire-Brücke

beigelegte Software: Programme / Spiele

GPU Tweaker / nicht vorhanden

Anzahl der gleichzeitig anschließbaren Bildschirme

6

Spiele-Leistung der Asus HD 7950 DirectCU 2 TOP: Trotz Übertaktung etwas langsamer

Gesamtergebnis unter Extreme des 3D Mark 11

Der erhöhte GPU-Takt ist gegen alle Erwartungen kein Wundermittel. Unter Battlefield 3 messen wir zwar absolut flüssige 37 Bilder pro Sekunde, doch im Vergleich zur Referenz sind das 4 Bilder weniger in der Sekunde. Das ist nicht dramatisch oder mit bloßem Auge sofort erkennbar, aber sollte so eigentlich nicht sein. Die restlichen Spiele-Benchmarks ergeben dagegen ein erfreuliches Bild: Unter Dirt 3messen wir pfeilschnelle 76 Bilder pro Sekunde, unter Anno 2070 erhalten wir ruckelfreie 60 Bilder pro Sekunde. Ein tadelloses Spiele-Erlebnis! Der DirectX-11-Benchmark 3D Mark 11 gibt ein ebenfalls gutes Ergebnis aus: 2207 Bilder pro Sekunde.

Spiele-Leistung

Asus HD 7950 DirectCU2 TOP

Battlefield 3: Ultra-Voreinstellungen, 4xAA, 8xAF (1.920 x 1.080)

37 Bilder/s

Anno 2070: sehr hohe Voreinstellungen, 4xAA, 8xAF (1.920 x 1.080)

60 Bilder/s

Dirt 3: sehr hohe Voreinstellungen, 4xAA, 8xAF (1.920 x 1.080)

76 Bilder/s

DirectX 11 (3D Mark 11): Extreme-Voreinstellung (1.920 x 1.080)

2207 Bilder/s

Multimedia-Leistung der Asus HD 7950 DirectCU 2 TOP: Kein Grund zur Beanstandung

Open-GL-Benchmark Cinebench 11.5.

Die Asus HD 7950 DirectCU 2 leistet gute Arbeit bei Unterstützung der Haupt-CPU des Systems. Dies sehen Sie vor allem bei der Prozessorauslastungbei der Wiedergabe von 3D-Blu-rays in Full-HD (1920 x 1080 Pixel). Der Prozessor ist dabei nur zu 5 Prozent ausgelastet. Des Weiteren ist auch das Transcodierenvon Full-HD-Material ins mobile iPad-Format solide mit 49 Sekunden (MKV) und 29 Sekunden (WMV). Die OpenGL-Leistung der Grafikkarte ist mit 80 Bilder pro Sekunde vorbildlich.

Multimedia-Leistung

Asus HD 7950 DirectCU2 TOP

PC-Prozessorlast bei der Filmwiedergabe: Blu-Ray 3D (1080)

6 Prozent

Zeit für das Umwandeln von 60 Sekunden eines Full-HD-Videos ins iPad-Dateiformat: H.264 (MKV) / VC-1 (WMV)

49 / 29 Sekunden

OpenGL-Leistung (Cinebench 11.5)

80 Bilder/s

Ökonomie-Eigenschaften der Asus HD 7950 DirectCU 2 TOP: Eher moderate Kühlleistung, aber sparsam im Betrieb

Unter Last verbraucht die Asus HD 7950 DirectCU 2 rund 238 Watt (Messung der gesamten Testplattform). Damit ist der Bolide bis dato einer der sparsamsten Grafikkarten der Radeon HD 7950-Reihe. Im Leerlauf ergeben sich zurückhaltende 75 Watt. Aufgrund der gebotenen Leistung ist die Asus-Karte sehr energieeffizient – prima! Dagegen fällt die Kühlleistungnicht ganz so musterhaft aus wie Asus vollmundig verspricht. Der Spitzenwert klettert hoch auf heiße 77 Grad Celsius, im Idle-Betrieb sind es aber schon kühlere 32 Grad Celsius. Das gewaltige Kühldesign DirectCU 2 verspricht also mehr, als es letztendlich halten kann. Die Lautstärke dagegen muss sich mit den gemessenen Werten nicht verstecken. Die zwei Lüfter drehen unter Volllast auf 1,1 Sone, im Leerlauf sind es 0,9 Sone. Damit ist die Karte zwar noch hörbar, aber nicht auffällig.

Umwelt u. Gesundheit

Asus HD 7950 DirectCU2 TOP

Stromverbrauch des Test-PCs: Leerlauf / Last

75 / 238 Watt

Betriebsgeräusch: Leerlauf / Last

0,9 / 1,1 Sone

Temperatur: Leerlauf / Last

32 / 77° Celsius

Fazit zur Asus Radeon HD 7950 DirectCU 2 TOP: Schwerer aber genügsamer Junge mit guter Leistung

Die Leistung der Asus HD 7950 DirectCU 2 TOP ist wirklich Top.
Foto: Asus

Die Asus HD 7950 DirectCU 2 erweist sich als leistungsfähige Grafikkarte mit einem auffälligen Kühldesign. Die Kühlung ist zwar nicht so effizient wie der Hersteller behauptet und die Übertaktung macht die Karte nicht übermäßig leistungsfähiger, doch die guten Leistungswerte und die überdurchschnittliche Garantiezeit von 36 Monaten ergeben ein gutes Gesamtbild. Zudem ist die unverbindliche Preisempfehlung von 459 Euro noch preiswert für diese Klasse. Insbesondere die sparsame Leistungsaufnahme kann sich sehen lassen. Im Hinblick auf die gebotene Leistung ist die Asus HD 7950 überaus energieeffizient. Von der nagelneuen Technik, die im Inneren dieses schweren Jungen steckt, profitieren Sie vor allem beim Multi-Monitor-Betrieb (Eyefinity 2.0) und parallel ausgeführten Arbeiten. Wer ein geräumiges PC-Gehäuse hat und die Energieeffizienz schätzt, darf hier getrost zugreifen.

Testergebnis (Noten)

Asus HD 7950 DirectCU2 TOP

Testnote

befriedigend (2,59)

Preisurteil

preiswert

Multimedia-Leistung (30 %)

3,07

Spiele-Leistung (30 %)

1,81

Ausstattung (20 %)

3,09

Umwelt u. Gesundheit (15 %)

2,60

Service (5 %)

2,34

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.