Data Warehousing

Teradata macht kräftig Gewinn, senkt aber die Prognose

07.11.2008 von Sascha Alexander
Der Hersteller sieht sich im Highend-Segment für Data-Warehouse-Systeme nicht bedrängt. Die Umsätze ließen sich indes nicht steigern.

Mit einem kräftigen Gewinn aber stagnierenden Umsätzen hat der Data-Warehouse-Spezialist Teradata mit Sitz in Miamisburg, Ohio, sein drittes Quartal beendet. Demnach stieg der Nettogewinn auf 60 Millionen Dollar im Vergleich zu 29 Millionen Dollar im Vorjahresquartal, welches allerdings durch die Trennung des Unternehmens vom Mutterkonzern NCR belastet war. Der Umsatz verharrt hingegen mit 439 Millionen Dollar auf gleichem Niveau wie 2007, der Cash-flow ließ sich leicht von 71 auf 78 Millionen Dollar steigern. Im Detail war aber vor allem das Geschäft in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) rückläufig. Hier sank der Umsatz um neun Prozent, während andere Vertriebsregionen zumindest noch ein schwaches Plus vorweisen konnten.

Chief Executive Officer Mike Koehler, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. Die Produkte für Data Warehousing und Datenanalyse von Teradata seien gut im Markt positioniert, da immer mehr Unternehmen aus Kosten- und strategischen Gründen ihre Geschäftsdaten integrieren und zentralisieren wollten.

Angesichts ungünstiger Wechselkurse und der sich eintrübenden Wirtschaftslage müsse man indes die Prognosen für das laufende Jahr senken. So würden die Umsätze für das Geschäftsjahr voraussichtlich um vier Prozent geringer ausfallen als bisher erwartet. Damit vermindere sich auch der prognostizierte Nettogewinn von bisher 1.30 Dollar bis 1.40 Dollar pro Aktie auf nun 1.27 und 1.37 Dollar.

Keine gefährliche Konkurrenz in Deutschland

Auch hierzulande bleibt man bei Teradata optimistisch. So erklärte jetzt Christian Rodatus, Vice President Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien sowie Geschäftsführer der Teradata GmbH in Augsburg, den Umsatzrückgang in erster Linie damit, dass man ihn im Vergleich zu einem extrem starken Vorjahresquartal sehen müsse.

Darüber hinaus sei die Auftragslage für die kommenden sechs Monate gut. Auch bliebe man auf das Projektgeschäft mit Großkunden fokussiert. Daran ändere auch die in den letzten Monaten erfolgte Diversifizierung und (auch preisliche) Skalierung des Data-Warehouse-Portfolios auf mittlerweile vier Angebote. "Wir wollen nicht nach unten hin wachsen", sagte Rodatus. Man komme mit dem neuem Protfolio in erster Linie Kundenwünschen nach, die spezielle Data-Warehousing-Anforderungen etwa bei der Speicherung und Verarbeitung von Massendaten hätten.

Eine Konkurrenz und Preisdruck durch andere Anbieter von Data-Warehouse-Appliances spüre man hierzulande bisher kaum. So sei man beispielsweise Hewlett-Packard, das sich mit seiner Appliance "Neoview" klar gegen Teradata positioniert, noch bei keinem Kunden begegnete. Zudem werde es für Neueinsteiger immer schwerer, Großanwender zu finden, die noch kein Data Warehouse hätten. Sie müssten vor allem Ablöseprojekte hoffen, die aber nur bei extremen Problemen in Angriff genommen würden (so wie es beim Anbieter The PhoneHouse passiert ist). Teradata können hingegen auch durch Folgegeschäfte mit Bestandskunden weiter wachsen.