Mobiles Highspeed-Internet

Telekom startet LTE in Hamburg, München, Leipzig und Bonn

24.04.2012
Die Telekom nimmt vier weitere städtische LTE-Netze in Betrieb: in Hamburg, München, Leipzig und Bonn. Wie in Köln und Frankfurt setzt die Telekom hier auf den Frequenzbereich um 1,8 Gigahertz.

Die Telekom bietet ab sofort in Hamburg, München, Leipzig und Bonn über ihr LTE-Netz Datenübertragungsraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde im Downstream an. Zurzeit sind vor allem die Innenstadtbereiche der vier Städte mit dem Highspeed-Datennetz versorgt, in den nächsten Wochen und Monaten wird die LTE-Netzabdeckung auch in den umliegenden Stadtteilen ausgeweitet. Dort, wo das LTE-Netz noch nicht bereitsteht, können die Nutzer via UMTS mit DC-HSPA Daten mobil mit bis 42,2 Megabit pro Sekunde im Downstream übertragen.

Das leistet der Mobilfunk-Turbo LTE

LTE in der Praxis
LTE in der Praxis
Long Term Evolution ist angekommen. Konnte man den Highspeed-Nachfolger für UMTS anfangs nur auf dem Land testen und messen, ist die Technik nun in immer mehr Städten verfügbar. Wir haben den mobilen Datenfunk ausprobiert.
o2 LTE Router Huawei B390s-2
O2 und Deutsche Telekom lassen den schwarz-weißen LTE-Router Huawei B390s-2 optisch fast unverändert und passen lediglich die Verpackung, das Handbuch und die Software stark an die Firmenfarben an. Vodafone vertreibt das gleiche Gerät in einem rot-weißen Gehäuse.
o2 LTE Router Huawei B390s-2
Im O2-LTE-800-Netz zu Pfaffing kommt aus dem O2 LTE Router sogar mehr Upload-Leistung, als im O2-LTE-Tarif 7200/2000 avisiert wird.
Speedport LTE Neufinsing, Esso
Bei diesem Screenshot stand der Telekom Speedport LTE Router am 10. Februar 2012 gerade in Neufinsing bei Markt Schwaben im Auto auf dem Armaturenbrett. Dort funkt bereits ein LTE-800-Netz der Telekom: Die SIM-Karte wurde vom Router als gültig validiert = GRÜN. Der Router findet auch ein passendes 4G-Netz = GRÜN. Auch die LTE-Signalstärke reicht bestens zum Surfen, was durch fünf grüne Balken rechts oben angezeigt wird.
AVM FRITZ!Box 6840 LTE
Die AVM FRITZ!Box 6840 LTE hat sich im Test mit einer LTE-SIM-Karte von Vodafone gut vertragen.
AVM FRITZ!Box 6840 LTE
Die Downloadwerte der AVM 6840 waren im LTE-800-Funknetz von Vodafone in München ganz okay. Die Upload-Werte schwächelten aber im Vergleich zu anderen LTE-Routern. Trotzdem können auch diese LTE-800-Durchsatzwerte der 4G-Fritzbox noch locker mit einem mittelprächtigen VDSL-50-Anschluss konkurrieren.
AVM FRITZ!Box 6840 LTE Vodafone
In diesem Screenshot war die FritzBox-LTE mit einer LTE-800-Funkzelle von Vodafone in Vierkirchen bei Dachau verbunden. In München sieht es derweil ähnlich aus.
AVM FRITZ!Box 6840 LTE
In diesem Fenster sieht man, ob die LTE-Antennen am Router einen guten Empfangspegel haben. Falls nicht, dreht man so lange an den Antennen herum, bis beide dBm-Werte möglichst hoch sind.
LANCOM 1781-4G-
Der LANCOM 1781-4G-LTE-Business-Router versteht LTE bei 800, 1800 und 2600 MHz. Findet er überhaupt kein LTE-Netz, dann schaltet er auf GPRS, EDGE, UMTS, HSPA oder HSPA+ zurück. Er brachte schöne Messwerte in allen getesteten LTE-Netzen von Telekom, O2 und Vodafone.
LANCOM 1781-4G Netzliste 1
Der LANCOM-Router zeigt den Modus (hier LTE), das Mobilfunkband (hier LTE 1800 MHz) und sogar die Kanalbandbreite (hier 20 MHz) in der Bediener-Software an. So differenziert hat das der Tester noch bei keinem anderen LTE-Router gesehen.
LANCOM 1781-4G Vodafone Netzliste 2
Netzliste: Hier steckte eine geeignete SIM-Karte von Vodafone im LANCOM 1781-4G-LTE-Business-Router. Damit ist der Zugriff auf die Vodafone-Netze per GPRS, UMTS und LTE gestattet. Außerdem funken noch LTE/UMTS/GPRS-Netze von der Telekom sowie LTE-lose UMTS/GPRS-Netze von E-Plus und O2 im Büro des Testers. Auf die drei Letztgenannten war der Zugriff mit der verwendeten LTE-SIM-Karte von Vodafone jedoch „verboten“.
LANCOM 1781-4G
VDSL-Feeling im Auto: So lange LTE-1800 noch nicht mit Bestwerten direkt ins Büro des Testers funkt, wird der LANCOM 1781-4G Router für die Speed-Messungen eben an den Messesee nach München-Riem gefahren. Über das blaue Ethernet-Kabel hängt der Laptop an einem Gigabit-Port des silbergrauen Routers. Das Router-Netzteil wird mit 230 Volt aus einem Spannungswandler versorgt.
LANCOM 1781-4G
Topwert: Eine Messung ergab im LTE-1800-Netz der Telekom in Riem einen DL von 42,40 und einen UL von 27,96 Mbps bei einer Pingzeit von 25 Millisekunden.
LANCOM 1781-4G T-SIM---LANCOM---Riem---Ping 25ms
Die Messung wurde gegen 00:23 Uhr nachts vorgenommen - der Tester hatte vermutlich "freie Bahn".
LANCOM 1781-4G
Bei über 40 Durchsatz-Messungen stellten sich am 26. März 2012 im LTE-1800-Netz der Telekom in Riem sehr schöne Mittelwerte von 42 Mbps im DL und 28 Mbps im UL bei einer mittleren Pingzeit von 31 Millisekunden ein.
Huawei E398u-15-Telekom Speedstick LTE
Im Juni 2011 verkündete die Telekom den Ausbau des Kölner LTE-Netzes bei 1800 MHz. Dabei hat sie auch gleich den Alles-Könner-LTE-Stick Huawei E398u-15 unter dem Namen Telekom Speedstick LTE kommuniziert. Er versteht LTE bei 2600, bei 1800 und seit 2012 nun endlich auch bei 800 MHz.
LTE T-SIM-T-Stick
Im Münchener LTE-1800-Funknetz war der „Telekom Speedstick LTE“ alias Huawei E398u-15 im Download so schnell wie ein sehr guter VDSL-50-Anschluss, knapp 50 Mbps. Im Upload war er sogar mehr als doppelt so schnell. VDSL-50 erreicht im Upload in der Praxis meist „nur“ 6 bis 9 Mbps.
HTC Velocity 4G
Dieser beste Messwert aus einem 2,6 km langen Fußmarsch in München hat große Ähnlichkeit mit typischen VDSL-50-Praxiswerten. Nur die Pings dauerten länger als bei VDSL üblich.

Genutzt werden kann der Highspeed-Übertragungsstandard per LTE-fähigem Surfstick, der am USB-Port des Rechners angeschlossen wird. Der Speedstick LTE der Telekom, der sich automatisch ins Mobilfunknetz der Telekom einbucht, kostet in den Datentarifen der Mobile-Data-Reihe ab einmalig 4,95 Euro. LTE-Smartphones will die Telekom erst im Sommer dieses Jahres anbieten. Erst kürzlich hatte der Mobilfunkbetreiber sein Tarifprogramm für Laptop- und Tablet-Nutzer überarbeitet.

Neben den im Vergleich zu UMTS höheren Datenraten bietet LTE (Long Term Evolution) auch eine höhere Kapazität für das stark wachsende Bedürfnis der Smartphone- und Laptop-Nutzer nach Datendiensten sowie schnellere Reaktionszeiten für den schnellen Aufbau von Web-Seiten. Die Telekom wird nach eigener Aussage noch in diesem Jahr rund einhundert deutsche Städte an den Start bringen.

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