Telefongespräch

Telefongespräch

02.11.2000
Jedes telefonische Bewerbungsgespräch muss bis ins Detail gründlich vorbereitet werden. Doch auch während des Gesprächs gibt es Tipps und Tricks, auf die sie achten sollten.

Insbesondere die Hinweise, die auf den ersten Blick so banal erscheinen, sollten Sie einmal näher betrachten und beim nächsten Telefonat einfach versuchen, diese bewusst anzuwenden.

Atmen:
Was hat „Atmen“ mit einem Telefongespräch zu tun?! Natürlich dürfen Sie nicht vergessen zu atmen! Das ist an dieser Stelle aber nicht gemeint. Hatten Sie schon einmal einen Gesprächspartner am Telefon, der unaufhörlich in die Telefonmuschel geatmet hat?
Halten Sie die Muschel nicht zu dicht an den Mund und atmen Sie nicht direkt hinein. Achten Sie einfach bei Ihrem nächsten Telefongespräch bewusst darauf, den Hörer nicht zu dicht an den Mund zu nehmen. Dadurch vermeiden Sie automatisch, dass Ihr Gesprächspartner unangenehm gestört wird!

Ende eines Telefonats:
Noch wichtiger als der Anfang ist das Ende eines Telefonats. In der Gedächtnisforschung spricht man vom Receny-Effekt. Unter diesem Effekt versteht man, dass das menschliche Gehirn sich das Ende besser als den Anfang und alles Dazwischenliegende merken kann.
Das bedeutet konkret für Ihr Telefongespräch: Betonen Sie am Ende Ihres Telefonats noch einmal all das Positive und Angenehme sowie den Grund dieses Telefonats - so bleibt es auch in der Erinnerung Ihres Gesprächspartners haften!

Essen und Trinken:
Während des telefonischen Bewerbungsgesprächs, und dies gilt eigentlich auch bei allen anderen Telefongesprächen, sollten Sie niemals essen, trinken oder Kaugummi kauen. Ihr Gesprächspartner hört das! Es ist nicht nur unangenehm für die Person auf der anderen Seite, sondern auch sehr unhöflich.

Hintergrundgeräusche:
Staubsauger, bellende Hunde, schreiende Kinder, Geschirrklappern, Handys, Mikrowelle ... alle diese Geräusche können ein seriöses Telefonat stören.
Was sollten Sie also tun, damit das Telefongespräch ohne unerwartete Zwischenfälle erfolgreich geführt werden kann: Suchen Sie einen ruhigen Raum, schließen Sie Fenster und Türen, drehen Sie das Radio ab und schalten Sie natürlich den Fernseher aus.

Unerwarteter Anruf:
Neuerdings rufen auch verstärkt die potenziellen neuen Arbeitgeber spontan bei den Bewerbern zu Hause an - ohne jede Vorwarnung!
Auch hier sollten Sie gewappnet sein und sich in Ihrer Bewerbungsphase niemals nur mit einem gelangweilten „Hallo“ am Telefon melden und dabei den Fernseher derart laut eingeschaltet haben, dass Ihr eventueller Arbeitgeber die Fußballergebnisse des Spieltages über Ihre Leitung empfangen kann.
Bevor Sie also den Personalchef mit Ihrer Musik am Telefon begrüßen, lassen Sie lieber den Anrufbeantworter das Gespräch entgegen nehmen und rufen erst dann zurück, wenn alle Hintergrundgeräusche ausgeschaltet sind.

Konzentration:
Konzentration ist eine Erfolgsgarantie, weil nur durch vollkommene Ausrichtung aller Energien auf das Gespräch sämtliche Nuancen des Hörens und Sprechens ausgeschöpft werden.

Körperhaltung:
Auch wenn es ungewöhnlich klingt, am besten telefoniert man im Stehen. Sie verleihen Ihrer Stimme nicht nur mehr Kraft und Ausdruck, sondern vermitteln zusätzlich einen dynamischen und selbstbewussten Eindruck.

Kurze Sätze und keine Verschnörkelungen:
Kommen Sie gleich zum Punkt - dadurch wecken Sie bei Ihrem Gegenüber Interesse.

Lächeln:
Sie sollten nicht vergessen, dass am Telefon auch ein physisches Lächeln hörbar ist.
Zu dem physischen Lächeln können Sie darüber hinaus kleine Worte des Lächelns mit in ihr Gespräch einbauen. Benutzen Sie Wörtchen wie „gern“ oder „selbstverständlich“. Ihrem Gesprächspartner signalisieren Sie dadurch, dass Sie freudig an dem Telefonat beteiligt sind.

Sprechtempo:
Gegen ein flottes (oder auch langsames Sprechtempo) ist nichts einzuwenden, solange es Ihrem Stil entspricht. Resultiert jedoch eine hohe (zu langsame) Sprechgeschwindigkeit aus Ihrer Unsicherheit heraus, wird es Ihr Gesprächspartner schnell merken. Ein überhöhtes Sprechtempo aus Unsicherheit am Telefon wirkt gehetzt und Ihr Partner hat das Gefühl, Sie würden davonlaufen.
Auch ein zu langsames Sprechen wirkt am Telefon eher orientierungslos als selbstsicher und entschieden. Schließlich sollten Sie sich am Telefon verkaufen und zwar so, dass Ihr Gesprächspartner auf der anderen Seite Interesse an Ihnen findet.

Zuhören:
Agieren und reagieren Sie! Seien Sie am Telefon konzentriert und stellen Sie sich auf Ihren Gesprächspartner ein. So erhalten Sie beispielsweise durch geschicktes Nachfragen wertvolle Informationen.
Sie können das Gehörte u.a. mit einer Formulierung wie: „Wenn ich Sie richtig verstanden habe ...“ in leicht veränderter Form zurückgeben. Fragen Sie nach, das zeigt Interesse: „Mir ist noch unklar, wie ...“ (offene Frage).

Pausen:
Achten Sie darauf während Ihres Gesprächs Pausen einzulegen, denn die Wirkung solcher Pausen ist nicht zu unterschätzen.
Pausen erhöhen die Spannung und lassen das Gespräch interessanter und lebendiger wirken. Das Gespräch wirkt gut durchdacht und es hinterlässt einen positiven Eindruck bei dem Personalchef am anderen Ende der Leitung.
Ebenso sollten Sie nach den Worten Ihres Gesprächspartners eine kurze Pause einlegen, bevor Sie selbst anfangen zu reden. Sie zeigen durch diese Pause, dass Sie Ihren Gesprächspartner ausreden lassen und ihm nicht ins Wort fallen.