Enterprise Mobility

Tablets bei Mittelständlern wenig gefragt

11.06.2013 von Andreas Schaffry
Anzeige  Mittelständische Firmen wickeln mobile IT-Prozesse mit Smartphones, Laptops oder Notebooks ab. Tablets werden kaum eingesetzt. Durch Bring your own Device (ByoD) soll sich dies ändern.
Mittelständische Firmen setzen Tablet-PCs bislang noch wenig zur Abwicklung mobiler Geschäftsprozesse ein.
Foto: Techconsult

Immer mehr Mitarbeiter in mittelständischen Unternehmen erledigen tägliche Aufgaben mit mobilen Endgeräten, über die sie Zugriff auf die Prozesse in den Backend-Lösungen haben. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Business Performance Index (BPI) Mittelstand 2013" von Techconsult. Für die Erhebung befragte das Marktforschungsunternehmen nahezu 1.500 mittelständische Firmen der Branchen Fertigung, Handel und Dienstleistung in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

ByoD soll Tablet-Einsatz pushen

Laut BPI setzen bereits 30 Prozent der Umfrageteilnehmer Smartphones ein, damit Mitarbeiter Arbeitsprozesse auch unterwegs durchführen können. Ebenso viele verwenden dafür einen Laptop oder Net- und Ultrabooks. Auffallend ist, dass erst wenige mittelständische Firmen Geschäftsprozesse mobil per Tablet-PC abbilden. Lediglich sieben Prozent setzen derzeit auf diese Gerätekategorie. Die Studienautoren rechnen aber damit, dass die Anzahl der Tablets in Unternehmen künftig steigt. Der Grund: Immer mehr Mitarbeiter würden private Mobilgeräte nach der Devise "Bring your own Device (ByoD)" auch für berufliche Aufgaben nutzen. Acht Prozent der befragten Mittelständler nutzen zudem Mobilgeräte wie Funkscanner.

Typische Anwendungsbereiche für mobile Geschäftsprozesse sind von Branche zu Branche unterschiedlich. Die Fertigungsindustrie bevorzuge mobile Prozesse vor allem in den Bereichen Kundenbeziehungsmanagement und Kundenservice. Für Dienstleister sei der mobile Zugriff auf die IT-Kernsysteme in Vertrieb und Marketing sowie bei der Produkt- und Serviceentwicklung relevant. Für den Handel stellte die Studie keine eindeutigen Präferenzen bei der Umsetzung mobiler Geschäftsprozesse in einzelnen Geschäftsbereichen fest. Insgesamt würden alle Bereiche als relativ gleich relevant angesehen.

Das zentrale Management von Mobilgeräten ist wichtig, denn auch im Mittelstand geht der Trend zu ByoD.
Foto: Techconsult

Dienstleister und Handel sind laut BPI in Sachen Enterprise Mobility bereits einen Schritt weiter als die Fertigungsunternehmen. Das liege jedoch weniger an der mangelnden Innovationsfreude in der Fertigungsindustrie, sondern an den unterschiedlichen Beschäftigungsstrukturen. Bei der Verwendung von Smartphones liegt die Dienstleistungsbranche mit mehr als 37 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Handel mit knapp einem Drittel. Dagegen nutzen lediglich ein Fünftel der Fertigungsunternehmen Smartphones für das Business. Und während zwölf Prozent der Handelsfirmen und sieben Prozent der Dienstleister bereits Tablets nutzten, seien es bei den Fertigungsbetrieben nur zwei Prozent.

Mobilgeräte zentral verwalten

Im Schnitt verwalten 56 Prozent aller Umfrageteilnehmer, die Geschäftsprozesse mobil abwickeln, die jeweils eingesetzten Endgeräte zentral im Rahmen eines Mobile Device Management.

Der BPI, der unter anderem von SAP und dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft unterstützt wird, überprüft jährlich die Prozessleistungsfähigkeit, die IT-Unterstützung und den Reifegrad innovativer IT-Lösungen in mittelständischen Firmen. Untersucht werden dabei auch die Outsourcing-Quoten und der Einsatzgrad von Software as a Service (SaaS) nach Geschäftsbereichen und Branchen.