T-Systems lässt im TK-Markt Federn

11.05.2006
Im ersten Geschäftsquartal 2006 sacken Umsatz und Ergebnis deutlich ab. Der Konzern kritisiert die Servicetochter wegen schwindender Marktanteile.

Die Einnahmen von T-Systems in den Monaten Januar bis März 2006 schrumpften um 3,1 Prozent auf 3,01 Milliarden Euro, im Vorjahr belief sich der Umsatz noch auf 3,1 Milliarden Euro. "Während die Umsätze bei großen und mittelständischen Kunden aufgrund des starken Wachstums beim IT-Umsatz leicht um 0,2 Prozent anstiegen, sanken die Umsätze bei

den Top 60-Kunden um 4,8 Prozent", sagte Telekom-Finanzchef Karl-Gerhard Eick anlässlich der Präsentation der aktuellen Quartalszahlen des TK-Konzerns. Die Ursache dafür sieht das Unternehmen in den stark sinkenden Preisen für Desktop- und TK-Services. Im nächsten Quartal dürfte der Umsatz wieder steigen, weil Gedas, die ehemalige IT-Tochter des Volkswagen-Konzerns, erstmals in der Gewinn- und Verlustrechnung konsolidiert wird.

Das bereinigte Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte) des ersten Quartals sackte um 13 Prozent auf rund 300 Millionen Euro ab. Der Rückgang des unbereinigten Ebitda um rund 20 Prozent hat seine Ursachen im schwindenden Umsatz und in gestiegenen Investitionen, die T-Systems künftig zum Wachstum verhelfen sollen.

Der Auftragseingang lag im ersten Quartal 2006 mit 2,9 Milliarden Euro leicht unter dem Wert des Vorjahresquartals von drei Milliarden Euro. Zu den wichtigen Abschlüssen der ersten drei Monate zählt T-Systems Vereinbarungen mit der Hypovereinsbank und DaimlerChrysler.

Der Quell der Hoffnung: Während die Gesamteinnahmen schrumpfen, wächst das Geschäft mit IT-Services für mittelständische Kunden um 67 Prozent auf 135 Millionen Euro. Der Wermutstropfen: Der Geschäftszweig steuert bislang lediglich 4,5 Prozent zum Quartalsumsatz bei, und kann die Ausfälle in anderen Bereich nicht kompensieren. Quelle: T-Systems

Erfolgreich verlief das Geschäft mit mittelständischen Kunden (siehe Grafik). Die für dieses Marktsegment zuständige Geschäftseinheit Business Services konnte die Umsätze mit IT-Diensten um mehr als zwei Drittel gegenüber dem Vorjahresquartal auf 135 Millionen Euro erhöhen. Damit, so das Unternehmen, konnten Verluste im klassischen TK-Geschäft kompensiert werden. T-Systems zeigt sich nun sehr zuversichtlich, bis Ende des Geschäftsjahres wie angekündigt einen IT-Umsatz von mehr als 700 Millionen Euro im Mittelstand zu erzielen. 2005 belief sich der Umsatz auf 405 Millionen Euro (siehe auch Interview mit Business-Services-Chef Ulrich Kemp vom März 2006).

Insgesamt, so merkte die Telekom kritisch an, sei es der Servicetochter noch nicht gelungen, im TK-Geschäft mit Groß- und Mittelstandskunden Marktanteile zurückzugewinnen. Der Verkauf von TK-Diensten auf Basis des Internet-Protokolls (IP) sei zwar gut angelaufen, könne aber den Rückgang bei traditionellen Datenkommunikationsdiensten noch nicht kompensieren. (jha)