TK-Infrastruktur für Schweiz und Österreich

Swisscom wappnet sich für die Euro 2008

30.04.2008 von Simon Hülsbömer
15 Kilometer Glasfaser, 100 Kilometer Datenkabel, 40 Kilometer Telefonleitungen - der Schweizer TK-Hersteller rüstet sich für den ersten Sporthöhepunkt des Jahres.

Die Swisscom stellt während der Fußball-Europameisterschaft die Netze für mobile Datenübertragungen (WLAN, Festnetz- und Handytelefonie, SMS- und MMS-Dienste) innerhalb der Veranstaltungsbereiche und auch die technische Infrastruktur für Handy-TV auf Basis von DVB-H zur Verfügung. Darüber hinaus gewährleistet der Konzern gemeinsam mit Telecom Austria die Übertragung der Fernsehbilder in HD aus allen acht Stadien (Genf, Basel, Bern, Zürich, Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg, Wien) in das internationale Übertragungszentrum nach Wien. Eine entsprechende Ausschreibung hatten Swisscom und Telecom Austria im Dezember 2006 gegen die Deutsche Telekom gewonnen, mit welcher das Unternehmen aber dennoch weiterhin eng zusammenarbeitet. Während der Fußball-WM vor zwei Jahren in Deutschland hatte die Telekom wertvolle Erfahrungen gesammelt, die die Schweizer nun gut gebrauchen können.

Urs Schaeppi von Swisscom präsentierte die Herausforderungen an die TK im Rahmen der Euro 2008.
Foto: Urs Schaeppi

Im Testlabor in Ostermundingen bei Bern hat die Swisscom derzeit alle Anlagen im Testbetrieb (siehe Bildergalerie). In wenigen Tagen werden sie verpackt und in die Stadien sowie Organisations- und Medien-Quartiere gebracht. Dort werden sie in den drei Wochen vor dem Turnier, das vom 7. bis zum 29. Juni stattfindet, erneut aufgebaut. Bislang befinde sich das Großprojekt im Zeitplan, so Urs Schaeppi, Mitglied der Swisscom-Konzernleitung: "Am 12. Mai bekommt die UEFA die Stadienschlüssel von den Städten, dann geht es für uns in die heiße Phase." 1300 Swisscom-Mitarbeiter waren und sind insgesamt beteiligt, 300 Techniker werden vor, während und nach dem Turnier rund um die Uhr im Einsatz sein.

Die Investitionskosten beziffert Schaeppi auf einige Millionen Schweizer Franken. "Wir als eines der größten Schweizer Unternehmen tragen unseren Teil zum größten Ereignis seit der Fußball-WM 1954 bei", verweist er auch auf die hohe Werbewirkung des Swisscom-Engagements. (sh)