IFA 2011

Super-scharfe Bilder und neue Allianzen

01.09.2011
Die IFA gibt Signale für die Zukunft des Fernsehens.

Der japanische Hersteller Sharp zeigte in Berlin den ersten Bildschirm mit der 16-fachen HD-Auflösung, mehrere führende Hersteller schlossen eine Allianz, um gemeinsam das Internet auf TV-Geräte zu bringen. Die Branche erhofft sich von der bisher größten IFA positive Impulse für ihr zuletzt schwächelndes Geschäft. Die Messe öffnet am Freitag für das Publikum.

Das unter dem Berliner Funkturm gezeigte Sharp-Display verfügt über eine Auflösung von rund 33 Millionen Bildpunkten. Der Prototyp hat 7680 mal 4320 Pixel und eine Bilddiagonale von 85 Zoll (2,16 Meter). Ein Vorgänger-Modell, das mit 8,8 Millionen Bildpunkten bereits die vierfache Auflösung heutiger Fernseher hat, sei inzwischen als Bauelement erhältlich, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Nach bisherigen Informationen könnten japanische Sender zum Jahr 2020 Übertragungen in dieser Bildschärfe beginnen.

IFA-Highlights
Samsung Galaxy Note
Das Samsung Galaxy Note mit 5,3 Zoll-Display ist formell noch ein Smartphone. Eines der Extras ist die Möglichkeit der Stifteingabe.
Toshiba AT200
Toshibas zweiter Tablet-Anlauf ist deutlich dünner und leichter als das iPad 2 und andere 10-Zoll-Tablets geraten...
Miss IFA und Sony Tablet S
Das Sony Tablet S hat einen 9,4 Zoll großen Bildschirm und ist vor allem für das Lesen von Internet-Inhalten und digitalen Büchern gedacht.
Sony Tablet P
Das kleinere Gerät Sony Tablet P wird wie ein Nintendo DS aufgeklappt und bietet dann zwei Bildschirme von jeweils 5,5 Zoll.
Medion Lifetab
Der "Aldi-iPad" wird Realität - Medion hat mit dem Lifetab sein erstes Android-Tablet vorgestellt. Preis und Erscheinungstermin noch unbekannt.
Huawei Mediapad
Konkurrenz droht Medion unter anderem von Huawei - das Mediapad weist ähnliche Spezifikationen auf und adressiert ebenfalls das Niedrigpreissegment.
Huawei Vision
Mit dem Smartphone Huawei Vision testen die Chinesen, ob sie auch im Highend-Bereich Chancen haben. Zumindest die technischen Daten klingen vielversprechend.
Toshiba Portege Z830
Toshibas erstes Ultrabook Portégé Z830
Acer Aspire S3
Kommt dem Macbook Air zumindest optisch gefährlich nahe: Das Acer Aspire S3
Full-HD-Projektor Epson EH-TW9000 Serie
Mit einer Serie von 3LCD-Full-HD-3D-Projektoren startet Epson in eine neue Dimension des Heimkinos. Verfügbar sind die Geräte ab Mitte Oktober.
Polaroid Z340
Polaroid, Erfinder der Sofortbild-Fotografie, stellt die Polaroid Z340 vor. Es handelt sich dabei um eine Digitalkamera mit integriertem Drucker.
Toshiba 3D-TV ohne Brille
Mit dem Modell 55ZL2G kommt 3D ohne Brille schon bald in die gute Stube.
Miss IFA und die weiße Ware
Neben TVs, PCs, Tablets, Smartphones und vielfältiger Unterhaltungselektronik gibt es natürlich noch jede Menge weiße Ware zu bestaunen...
Ford Sync
Demnächst im Ford Focus: Zusammen mit Microsoft entwickeltes In-Car-Entertainment mit Sprachsteuerung.
Telekom Move
Die Telekom-Vorstände Niek Jan van Damme und Dr. Christian P. Illek mit dem familienfreundlichen Android-Smartphone Telekom Move.

Der größte europäische Unterhaltungselektronik-Hersteller Philips schloss in Berlin eine Smart-TV-Allianz mit seinen asiatischen Konkurrenten Sharp und LG sowie dem deutschen TV-Produzenten Loewe . Die vier Unternehmen einigten sich auf eine gemeinsame Programmierumgebung für Fernseher mit Internetanschluss ("Smart TV"), teilte Robert Smits, Manager von Philips TV, am Donnerstag auf der IFA in Berlin mit. Die Unternehmen wollen damit die Erstellung von Internet-basierten Diensten auf dem Fernseher erleichtern.

Auf einem "Smart TV" kann nicht nur das laufende Fernsehprogramm empfangen werden - auch Inhalte aus dem Internet wie YouTube-Filme oder Mediatheken der verschiedenen Sender können abgespielt werden. Weiter lassen sich mit einem Smart TV auch Musik, Fotos und Videos von einem Tablet Computer, Smartphone oder Notebook streamen und TV-Sendungen auf einer externen Festplatte aufzeichnen.

"Derzeit müssen Entwickler viel Zeit und Aufwand darauf verwenden, ihre Applikation auf verschiedenen TV-Plattformen zu testen", sagte Smits. Werde dies vereinfacht, hätten Entwickler künftig mehr Zeit für neue Angebote wie Online-Videotheken, Mediatheken, Musik-Services, Spiele, Social Network-Dienste und Infotainment-Angebote.

Der direkte Zugang zum Internet vom Fernseher aus gilt als der große Trend der diesjährigen IFA und könnte das Geschäft von Geräteherstellern und Fernsehanbietern in den kommenden Jahren dramatisch verändern.

Der deutsche Premium-Hersteller Loewe stellt sich mit seinen neuen vernetzten Modellen unterdessen kurzfristigere Ziele. Der Konzern aus Kronach hofft nach zuletzt hohen Verlusten wieder auf besseres Geschäft. Preisnachlässe oder eine Verlagerung der Produktion aus Deutschland seien für Loewe dabei kein Thema, betonte Konzernchef Oliver Seidl in einem dpa-Gespräch.

Weiteres Zeichen für den Wandel des TV-Geschäfts: Die Online-Videothek Maxdome wird künftig auf deutlich mehr Fernsehern direkt erreichbar sein. Die großen Hersteller Philips, Toshiba , Panasonic und Loewe sind unter den neuen Kooperationspartnern, wie die Videoplattform aus der ProSiebenSat.1 Media-Gruppe am Donnerstag mitteilte. Bisher gab es einen direkten Zugang zum Maxdome-Angebot bereits auf Internet-fähigen Fernsehgeräten unter anderem von Samsung und LG. "Bis Jahresende erreichen drei Millionen Haushalte Maxdome direkt auf ihren hybriden TVs", sagte der zuständige ProSiebenSat.1-Manager Christoph Bellmer.

Samsung zeigte in Berlin ein mobiles Gerät, mit dem der südkoreanische Hersteller ein neues Geräte-Segment zwischen Smartphone und Tablet-Computer etablieren will. Das "Galaxy Note" hat einen 5,3 Zoll (13,5 cm) großen Display. Es soll sich vor allem als digitaler Notizblock eignen, ist aber gleichzeitig ein Telefon. Mit dem digitalen "S Pen" können Skizzen und Zeichnungen auf dem Display erstellt und gespeichert werden. (dpa/tc)