Studie: Musik-Downloads aufs Handy steigen um 53 Prozent

17.04.2008
Ausgereifte MP3-Funktionen, ein großer Speicher und immer dabei - das Mobiltelefon macht dem MP3-Player zunehmend Konkurrenz. Wenn es dann auch noch über eine schnelle Internetverbindung verfügt, entscheiden sich immer mehr Handybesitzer dafür, ihre Musiksammlung durch Downloads direkt aufs Handy zu erweitern.

Die Musiksammlung im Handy wird zunehmend durch Direkt-Downloads erweitert. 2007 haben die Deutschen rund 5,2 Millionen Songs auf ihre Mobiltelefone geladen ? ein Plus von 53 Prozent zum Vorjahr. Das ergab eine Studie der GfK Panel Services im Auftrag des Bundesverbandes Informationswirtschaft Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM). Die Anbieter konnten ihre Umsätze um ein Drittel auf 8 Millionen Euro steigern. "Viele Handys haben heute einen großen Speicher für Dutzende, wenn nicht Hunderte Lieder", erklärte der BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. Dank schneller Datenübertragung per UMTS dauert der Download von Songs in Originallänge nur wenige Sekunden.

"Der Markt für Handy-Downloads von kompletten Songs wird weiter rasant wachsen", erwartet Berg. Nicht nur durch die technologische Weiterentwicklung der Mobiltelefone werde das Herunterladen ganzer Musikstücke zunehmend attraktiv, die Titel werden auch günstiger. So sank der Durchschnittspreis im vergangenen Jahr um 5 Prozent auf 1,42 Euro.

Verglichen mit der Anzahl der im Umlauf befindlichen Handys sehen die Zahlen jedoch immer noch bescheiden aus. Laut einer EU-Studie kamen bereits 2006 109 Mobiltelefone auf 100 Deutsche. Wie die Studie "Global Technology Insights 2007-08" der Firma TNS Infratest im März 2008 ergab, nutzen jedoch nur 38 Prozent davon die Musikfunktionen ihres Handy, sei es den Musikplayer oder das Radio. Ausgehend von den verkauften Handys wären das immer noch knapp 34 Millionen aktive Musiknutzer, von denen sich 15 Prozent durchschnittlich einen Song im Jahr heruntergeladen haben.

Während Lieder in Originallänge an Attraktivität gewinnen, entwickelt sich der Markt für Klingeltöne rückläufig. Mit 52 Millionen Euro ist er zwar noch mehr als sechs Mal so groß wie der Markt für komplette Songs, doch die Umsätze gingen 2007 um 26 Prozent zurück. "Ein Grund dafür ist, dass sich Lieder in Originallänge heute bei den meisten Handys auch als Klingeltöne nutzen lassen", kommentiert BITKOM-Vizepräsident Berg die Verschiebung im Markt. Insgesamt luden die Deutschen im vergangenen Jahr 23,2 Millionen Klingeltöne auf ihre Mobiltelefone. Darin sind unter anderem Freizeichen- und Videoklingeltöne enthalten. Im Jahr 2006 wurden noch 29,8 Millionen Klingeltöne heruntergeladen.

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