Studie: E-Mail- und Suchmaschinenmarketing sind Top-Themen

19.06.2006 von Dorothea Friedrich
Die Stärke des Internet ist die direkte Kundenkommunikation. Das ist die Kernthese der neuen Studie „Online-Trends 2006“ des Dienstleisterportals Marketing-Börse.

Befragt wurden mehr als 1500 Online-Marketing-Spezialisten. Sie nannten mit 95 Prozent E-Mail-Marketing als wichtigstes Thema, gefolgt von Suchmaschinenoptimierung (94 Prozent) und Affiliate Marketing, also das Marketing mittels Partnerprogrammen im Internet (91 Prozent). Weitere Nennungen betrafen die Internettelefonie (88 Prozent) und Web-Controlling (82 Prozent). Offline-Online-Vernetzung, Social Networks und Mobile Marketing hielten jeweils rund drei Viertel der Befragten für Top-Themen. Am meisten an Bedeutung gewinnen Internettelefonie, Mobile Marketing und Barrierefreiheit.

Die Studie sieht im E-Mail-Marketing eines der effizientesten Kundenbindungsinstrumente, weshalb viele Unternehmen nun den Aufbau eines eigenen Verteilers vorantreiben. Dabei stehen sie vor der Herausforderung, das Leserinteresse durch „kontinuierlich releveante“ Informationen“ zu halten.

Suchmaschinenoptimierung ist der Studie zufolge das Gebot der Stunde, weil es die effizienteste Neukundengewinnungsmaßnahme im Internet ist. Bei der Wahl des Content-Management-Systems ist die Suchmaschinen-Fähigkeit ein entscheidendes Auswahlkriterium.

Affiliate Marketing bringt Besucher, indem die eigene Website mit Partnerseiten verknüpft wird. Webseiten, auf die viele andere Webseiten verweisen, erhalten mehr qualifizierte Besucher. Der systematische Linkaufbau ist auch ein wichtiges Instrument des Suchmaschinenmarketings. Der erfolgreichste Online-Händler Amazon zählt allein auf seine deutsche Website 23,6 Millionen Hyperlinks.

Internettelefonie bietet die Möglichkeit, ohne Medienbruch auf einer Webseite den direkten Kontakt aufzunehmen. Gibt es zu einem Produkt oder der Kaufabwicklung Fragen, kann ein Kunde bequem mit einem einzigen Mausklick anrufen und redet sofort mit einem richtigen Menschen anstatt mit einem Computer. Die Übernahme von Skype durch Ebay zeigt laut Marketing-Börse die Relevanz des Themas.

Web-Controlling ist die Stärke des Online-Marketing schlechthin: Automatisch wird registriert, welche Interessenten mit welchen Wünschen durch welche Werbemittel generiert wurden. Professionelle Web-Controlling-Software löst mittlerweile die Logfile-Analyse ab.

Der Offline-Online-Vernetzung spricht die Studie ebenfalls große Bedeutung zu. Wer reichweitenstark seine Zielgruppe ansprechen möchte, muss demnach Präsenz in klassischen Kommunikationskanälen zeigen. Dort jedoch, so die Empfehlung, sollte jede Chance genutzt werden, zum Dialog im Internet aufzurufen.

Social Networks gewinnen bei allen Zielgruppen an Bedeutung. Doch stellt sich wohl bei Business-Plattformen die Frage, ob es immer im Unternehmensinteresse ist, wenn diegesamte Mitarbeiterstruktur öffentlich sichtbar ist.

Zum Dauerbrenner hat sich Mobile Marketing entwickelt, allerdings mit einer Einschränkung: Alle glauben zu wissen, dass mobilen Endgeräten eine Zukunft blüht, wie dem computergestützten Internet in den vergangenen zehn Jahren. Nur weiß keiner, wie schnell sich Tarifstrukturen und technische Möglichkeiten ändern. Das seinerzeit hochgelobte UMTS hat sich jedenfalls bislang nicht als Wachstumsmotor erwiesen.

Was gewinnt in Zukunft an Bedeutung?

Auf die Frage, was am stärksten an Bedeutung gewinnt lauteten die Antworten Internet-Telefonie (50,9 Prozent), Mobile Marketing (47,1 Prozent), Barrierefreiheit (46,2 Prozent), Guided Search (44,5 Prozent), Geo-Marketing (42,9 Prozent), Corporate Weblogs (42,8 Prozent), Software on Demand (41,6 Prozent), Video (40,8 Prozent), Social Networks und User-Generated-Content (jeweils 39,8 Prozent).