Kabelwirrwarr ade

Stromverteilung per Schiene

17.11.2009 von Klaus Manhart
Ganz am Anfang bei Planung und Betrieb einer optimierten RZ-Umgebung steht die physische Stromverteilung. Mit Verteilern an der Decke ist sie besonders einfach, flexibel und - im Vergleich zu konventionellen kabelbasierten Systemen - kostensparend.
Aufgeräumt: Die Stromverteilung per Schiene an der Decke des Rechenzentrums ist effizient und flexibel.

Stromschienensysteme, im Rechenzentrum an der Decke angebracht, sind besonders wirtschaftlich. Verantwortlich dafür sind Funktion und technisches Design: Bei einem Schienensystem mit 100, 225 oder 400 Ampere erfordert das Hinzufügen oder Entfernen von Abgängen zur Stromversorgung von 19-Zoll-Racks nicht das Know-how eines Elektrikers - anders als bei herkömmlichen Kabel-Panel-Lösungen. Auch eine Unterbrechung der Stromversorgung in Form von geplanter Downtime ist nicht notwendig.

Die Abgangskästen können an beliebigen Stellen entlang der Stromschienenprofile an der Rechenzentrumsdecke einfach per Stick und 90 Grad-Dreh eingesetzt werden. Ebenso leicht lassen sie sich wieder entfernen und an anderer Stelle wiederverwenden. Der zeitliche Aufwand für die Montage beschränkt sich auf wenige Minuten und nimmt nicht Tage oder Wochen in Anspruch - so wie es bei den Kabel-Systemen der Fall ist. Entsprechend zeit- und kostensparend lassen sich auch Routineprüfungs- und Wartungsarbeiten am Stromschienensystem durchführen.

Kabel gehören an die Decke

Ein solches System stellt die Daxten GmbH zusammen mit Hersteller Universal Electric Corp auf der Datacenter Dynamics-Konferenz und -Expo am 30. November 2009 in Frankfurt vor. "Für uns gehört die Stromversorgung im Rechenzentrum per Schiene an die Decke und nicht wie bei vielen Kabel-Panel-Installationen in den Doppelboden," sagt David Skeans, International Sales Manager bei der Universal Electric.

Skeans führt weitere gute Gründe für die Kabel-Decken-Lösung an: Meterdicke Power-Kabelbündel im Doppelboden schaffen Unübersichtlichkeit, sind für Wartungsarbeiten oder bei Erweiterungen nur schwer zu erreichen und stellen daher potenzielle Gefahrenquellen für Betriebsstörungen oder Unterbrechungen der Stromversorgung dar. "Jeder RZ-Verantwortliche weiß nur zu gut, mit welchen Kosten die Unterhaltung einer solchen Power-Infrastruktur und die möglichen Risiken zu beziffern sind", so Skeans.

Hinzu kommt, dass die Kabelbündel den Kühlluftstrom im Doppelboden behindern und somit zu einem hohen Lastbetrieb und Energieverbrauch der Kühlungsanlagen beitragen. Deshalb lautet die Empfehlung des Herstellers: Raus mit den Kabeln aus dem Doppelboden, Schienen an die Decke und auf diese Weise auch noch den Energieverbrauch der Kühlsysteme senken.