Anwender bemängeln

Standardsoftware hat noch SOA-Lücken

26.01.2010 von Karin Quack
Ein erster Wunschzettel des SOA Innovation Lab soll die Anbieter auf den Ergänzungsbedarf ihrer Produkte in Sachen Service-orientierte Architektur (SOA) aufmerksam machen.
Foto: Gernot Krautberger/Fotolia.com
Foto: Fotolia.com/CW

Wie gut passen SOA und Standardsoftware zusammen? Dieser Frage geht eine Arbeitsgruppe des SOA Innovation Lab e.V. nach. Eigenen Angaben zufolge will sie Anwendern und Anbietern helfen, SOA und Standardsoftware besser zu integrieren. Best-Practice-Beispiele sollen den Weg dahin aufzeigen.

Das SOA Innovation Lab sieht sich als Praxisforum, in dem Experten für SOA und EAM (Enterprise Architecture Management) anwendungsbezogenes Wissen auf Augenhöhe austauschen können. Die derzeitigen Mitglieder kommen von Bayer, Beiersdorf, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Commerzbank, Daimler, Deutsche Bahn, Deutsche Lufthansa, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Fiducia, Itergo, Wacker Chemie und Zürich Versicherungs-Gesellschaft.

Services lassen sich leichter verändern

Dort, wo IT- und Fachseite in den Unternehmen besonders eng zusammenarbeiten, verändern sich die Anforderungen oft sehr schnell. Hier ist es besser, statt monolithischer Systeme SOA-geeignete Standardsoftware zu nutzen. Denn damit lassen sich, so das SOA Innovation Lab, Services austauschen oder verändern beziehungsweise ganze Teilprozesse mit neuen Services orchestrieren, ohne dass die Gesamtarchitektur verändert werden muss. Wenn Hersteller von Standardsoftware auf die Eignung ihrer Suiten für SOA-Umgebungen verweisen, versprechen sie folglich mehr Flexibilität und Geschwindigkeit.

Ist die Software schon SOA-fähig?

Die Arbeitsgruppe "SOA und Standardsoftware" im SOA Innovation Lab untersucht zurzeit, ob Anbieter ihre Versprechen eigentlich schon einlösen beziehungsweise was sie noch verbessern können. "Wir versuchen, die SOA-Fähigkeit der Standardsoftware-Produkte zu beurteilen - und zwar auch im Hinblick auf die Integration in bestehende IT-Landschaften", erläutert Hans-Jürgen Groß, Leiter des Workstreams und hauptberuflich Leiter Enterprise Architecture Mangements und SOA bei der Daimler AG.

Insgesamt will die Arbeitsgruppe folgende Fragen beantworten:

Wunschzettel an die Softwareanbieter

Flexibilität und Agilität von Standardsoftware in SOA-dominierten Umgebungen sind auf jeden Fall verbesserungsfähig. Deshalb hat die Arbeitsgruppe eine Art Wunschzettel an die Hersteller geschrieben. Demnach sollten die Softwareanbieter

Die Arbeitsgruppe will aber nicht auf Konfrontationskurs gehen, sondern ist an einer engen Zusammenarbeit mit den Softwareanbieter interessiert. "Wir möchten einen eigenen Zugang zu den Herstellern etablieren", sagt der Gruppenleiter Groß, "so können wir den Stand ihrer Entwicklungen mit unseren Anforderungen abgleichen und ihnen Input geben." Mit einigen Anbietern habe die Gruppe bereits gesprochen. Darüber hinaus habe sie vereinbart, einen konkreten Anwendungsfall mit einem oder mehreren Herstellern umzusetzen: "Wenn das klappt, hätten wir auf Basis eines realen Use Case eine Beispielinstallation. So lassen sich Referenzfälle aufbauen, an denen sich Anwender und Anbieter orientieren können."