IDC-Analyse

Stabile Nachfrage am WLAN-Markt

26.07.2010 von Werner Kurzlechner
Anzeige  Der Wunsch nach mehr Effizienz und Produktivität veranlasst Unternehmen derzeit flächendeckend in Wireless LAN zu investieren. Selbst die strukturellen Gründe der Rezession können das Wachstum dieses Marktsegments nicht bremsen, sagt Marktforscher IDC.
Kabellos jederzeit bereit zur Arbeit: Unternehmen setzen auf WLAN.
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Es gibt die wenigen Märkte, in denen die vorwärts treibenden Kräfte so stark und dauerhaft sind, dass selbst die Krise der Weltwirtschaft nicht mehr als eine leichte Erschütterung hervorrufen kann. Wireless LAN (WLAN) für Unternehmen ist so ein Beispiel, wie IDC in einer Marktanalyse herausarbeitet. Die Nachfrage zieht hier nicht nur deshalb an, weil konjunkturell ein milderer Wind weht. Sie scheint strukturell stabil, was die Anbieter für die Zukunft äußerst erwartungsfroh stimmen darf.

Sicher, es ging auch hier von 2008 auf 2009 bergab. Im vergangenen Jahr kauften die Firmen weltweit für 1,7 Milliarden US-Dollar WLAN-Equipment ein, 2008 betrug der Umsatz laut IDC noch 1,8 Milliarden US-Dollar. Eine denkbar sanfte Talfahrt, wie die Autoren Rohit Mehra und Petr Jirovský herausarbeiten. Schließlich brach der Weltmarkt für Netzwerk-Equipment für Geschäftskunden im gleichen Zeitraum um ein Fünftel ein.

Zu Gunsten des WLAN-Marktes wirkt sich nach Ansicht der Analysten der anhaltende Trend in Unternehmen aus, flächendeckend Wireless-Anschluss einzurichten, um effizientere Abläufe zu ermöglichen und die Produktivität der Nutzer zu steigern. Hinzu komme die endgültige Ratifizierung des High-Performance-Standards 802.11n im vergangenen Jahr.

"Die wirtschaftliche Unsicherheit und die strukturellen Gründe der Rezession tun den grundlegenden Treibern der Ausbreitung von Wireless in den Unternehmen keinen Abbruch", berichten Mehra und Jirovský.

Deshalb erwarten die Analysten bereits für dieses Jahr ein Wachstum von 23 Prozent. Wenn es so kommt, kaufen Firmen aus der ganzen Welt 2010 für 2,1 Milliarden US-Dollar WLAN-Equipment ein. Gesamtwirtschaftliche und andere Faktoren könnten den Zuwachs sogar zusätzlichen beschleunigen, so IDC.

802.11n-Standard verdrängt Ethernet Switchports

Zur positiven Entwicklung trage die ökonomische Erholung von Branchen wie Handel, Fertigung und Dienstleistungen bei, analysieren Mehra und Jirovský weiter. Schwierigkeiten in diesen Wirtschaftszweigen waren mitverantwortlich für den Abwärtstrend im vergangenen Jahr. Davon nicht betroffen waren die Sektoren Bildung, Healthcare sowie Politik und Verwaltung, deren Nachfrage nach WLAN weiterhin groß ist.

Hierbei setzt sich der Einsatz von 802.11n allmählich durch. 57,5 Prozent der in diesem Jahr installierten Zugangspunkte seien "n"-basiert, berichtet IDC. Das dämpft im Gegenzug die Nachfrage nach Ethernet-Switchports. Gleichwohl sehen die Analysten auch diesen Markt auf dem Weg der Erholung.

Im vergangenen Jahr entfielen lediglich 36,2 Prozent der Verkäufe auf den "n"-Standard. Aber dieses gute Drittel der verkauften Stückzahlen machte bereits 60 Prozent des Umsatzes mit Zugangspunkten aus.

Weitere Informationen enthält die IDC-Studie "Worldwide Enterprise Wireless LAN Equipment 2010-2014 Forecast".