Softwareentwickler: Was im Arbeitszeugnis stehen muss

19.03.2008 von Bert Stach
Wer sich bewirbt, braucht aussagekräftige Unterlagen. Zeugnisse sind besonders wichtig. Sie geben oft den Ausschlag, ob ein Bewerber eine Absage erhält oder zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Lesen Sie hier zwei konkrete Beispiele für Softwareentwickler.

Arbeitszeugnisse sind vor allem dann aussagekräftig, wenn in ihnen die Besonderheiten des ausgeübten Berufes beschrieben und in der Bewertung berücksichtigt werden. Softwareentwickler zum Beispiel konzipieren und implementieren Software. Je nach Bedarf entwickeln sie auf Basis vorliegender System-, Datenbank- und GUI-Designs einzelne Bausteine bis hin zu vollständigen Applikationen.

Softwareentwickler sollten darauf achten, dass in ihrem Zeugnis sehr ausführlich ihre Tätigkeiten beschrieben werden.
Foto: Karen Funk

Heute verwenden Entwickler meist fertige Module, die sie den jeweiligen Aufgaben anpassen. Sie spezifizieren die technischen Details der Softwarebausteine und definieren Schnittstellen zu anderen Komponenten des Systems. In Abstimmung mit Anwendern programmieren sie Lösungen. Am Anfang steht die Analyse des Systems, am Ende die Schulung des Anwenders. Charakteristisch für Entwickler ist, dass sie Probleme im Team und in Zusammenarbeit mit Fachleuten aus dem Umfeld der Anwender lösen.

Diese Fach- und Sozialkompetenzen sind in Zeugnissen von Softwareentwicklern zu beschreiben und zu bewerten. Dazu zwei Beispiele aus der Praxis:

Beispiel 1: Entwicklerin bei einem Finanzdienstleister

Frau Schulz ist Softwareentwicklerin in einem Finanzdienstleistungsunternehmen. Sie erhielt folgendes Zeugnis (Ausschnitte):

Analyse: Zeugnis Schulz

Die Tätigkeiten sind gut und ausführlich beschrieben worden. Wichtiges für Softwareentwickler wurde erwähnt (Software, Arbeitsaufgabe etc.), Unwichtiges weggelassen. Die Beurteilung nimmt Bezug auf die Aufgaben und ist mit "gut" (gutes Analysevermögen gute Lösungen stets zu unserer vollen Zufriedenheit) zu bewerten. Dafür spricht die durchgängig einheitliche gute Benotung. Für eine "sehr gute" Benotung wären die Formulierungen "sehr gut" oder "stets zur vollsten Zufriedenheit" benutzt worden.

Beispiel 2: Entwickler in einem Softwarehaus

Herr Müller ist Softwareentwickler bei einem Marktführer in der Entwicklung digitaler Karten. Er erhielt das folgende Zwischenzeugnis (Ausschnitte):

Analyse: Zeugnis Müller

Auch dieses Zwischenzeugnis beschreibt gut und ausführlich die Arbeiten, die geleistet wurden. Es sind Anforderungen berücksichtigt und bewertet, die mit der Tätigkeit un-mittelbar zusammenhängen. So gibt es Aussagen zur verwendeten Software ebenso wie zum Unternehmenskontext. Die Bewertung bezieht sich unmittelbar darauf. Das ist gut so, weil das Zeugnis dadurch schlüssig ist. Auch die Benotung ist durch die Note "gut" erkennbar. (am)