Virtualisierung

Software-defined Datacenter und IT-Sicherheit

16.07.2020 von Hans-Peter Bauer
Software-definierte Rechenzentren können nicht nur die Hardware-Kosten von Unternehmen reduzieren, sie ermöglichen auch einige neue Sicherheitsansätze.

Unternehmen migrieren Anwendungen und Infrastrukturen heute vor allem in softwaredefinierten Umgebungen, um Kosten zu senken und die Skalierbarkeit zu erhöhen, aber auch die Sicherheit ist inzwischen zu einem Treiber dieser Migration geworden.

Das Software-defined Datacenter soll nicht nur Vorteile bezüglich Ressourcen- und Kosteneffizenz bieten, sondern auch im Bereich der IT-Sicherheit.
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Eine der größten Schwachstellen, die bösartige Hacker ausnutzen können, ist die wachsende Komplexität bei der Verwaltung starrer Netzwerkarchitekturen. Hinzu kommen veraltete Sicherheitsinfrastruktur sowie Inkonsistenzen bei Sicherheitsrichtlinien und Durchsetzungsmechanismen. Sicherheitsteams stehen unter enormem Druck, die Risiken zu minimieren, die sich aus der Hyper-Konnektivität, den verteilten Ressourcen und der sich schnell entwickelnden Technologie ergeben. Das Ergebnis ist eine geringere Transparenz, was Angreifern mehr Chancen eröffnet, kritische Daten zu stehlen. Durch das Software Defined Data Center (SDDC) soll hier mehr Übersicht geschaffen werden.

SDDC Im Kontext der IT-Sicherheit

Die Datenverarbeitung von der physischen Infrastruktur zu entkoppeln soll die Speicher- und Verarbeitungskapazitäten von vorhandenen Servern besser nutzbar machen. Das wiederum kann Ressourcenverbrauch und Kosten senken.

Virtualisierte Plattformen schaffen darüber hinaus einen Grad an Automatisierung, der es im Vergleich zu traditionellen IT-Umgebungen erlaubt, die Anwendungsbereitstellung zu beschleunigen. Außerdem begünstigt die Skalierbarkeit Software-definierter Infrastrukturen agile Arbeitsweisen.

Bezüglich der IT-Sicherheit können IT-Teams mit SDDC isolierte und redundante Sicherheitsinvestitionen eliminieren und einen konsistenten Satz von Data-Governance-Richtlinien und Durchsetzungsmechanismen etablieren. Die größten Vorteile liegen hier:

Hürden bei der Migration

Eine der größten Herausforderungen, die den schnellen Rollout von SDDC behindern, ist die Heterogenität der heutigen Software-Umgebungen. Ein reibungsloser Übergang zum SDDC erfordert sichere Konnektivität und nahtloses Management der Netzwerk- und Sicherheitsinfrastruktur, unabhängig davon, ob sie sich in einer Private Cloud, einer Public Cloud oder einer hybriden Architektur befindet. Vereinfachung ist hier der Schlüssel, um Störungen zu vermeiden und Risiken zu minimieren. Ziel ist es, die Bereitstellung und Verwaltung der Netzwerkinfrastruktur weniger komplex zu gestalten und eine intelligente Netzwerkautomatisierung zu erreichen.

Auch die verfügbaren Ressourcen und bestehenden Praktiken eines Unternehmens gilt es zu berücksichtigen. Eine SDDC-Strategie muss auf die jeweilige Branche und mit Software-Entwicklern sowie Sicherheitsexperten abgestimmt werden. Konsistente Management- und Sicherheits-Frameworks für alle Anwendungen helfen dabei, die Implementierung zu vereinfachen. Management-Lösungen, die über ein Technologie- und Servicepartner-Ökosystem verfügen, können unterstützen, eine nahtlose Verwaltungs- und Sicherheitsumgebung über öffentliche und private Cloud-Ressourcen hinweg aufzubauen.

Fazit

Software-definierte Rechenzentren können nicht nur die Agilität von Unternehmen fördern, sondern können auch für mehr Sicherheit sorgen. Dank des zentralisierten Managements über eine Konsole können Bedrohungen besser erkannt werden. Außerdem lassen sich Richtlinien rasch auf die gesamte Infrastruktur anwenden. Dennoch bleiben die Sicherheitsrichtlinien flexibel und skalierbar. Das fördert den Einsatz agiler Methoden, wie DevOps, und steigert die Transparenz für bessere Compliance. (jd)