Kein Nutzen, kein ROI

Social-Media-Aktivitäten verpuffen wirkungslos

14.11.2013 von Andreas Schaffry
Investitionen in Social Media zahlen sich für viele Unternehmen nicht aus. Es fehlt der Mehrwert für das Business, sagt eine Studie von Tata Consultancy Services.

Social Media liegt im Trend. Viele Unternehmen sind auf Plattformen wie Facebook, Linkedin, Twitter oder Xing aktiv und haben für Web-Videos einen eigenen Youtube-Kanal. 64 Prozent der Firmen beschäftigen mindestens eine Vollzeit-Kraft, die sich ausschließlich um Social-Media-Aktivitäten kümmert. Doch der Ertrag aus diesen Investitionen ist meist kümmerlich. Nur zehn Prozent der Betriebe erschließen die Nutzenpotenziale von Social Media und erzielen dadurch Vorteile im Business, etwa bei der Akquise neuer Kunden oder bei After-Sales-Services.

Das ist ein Kernergebnis der Studie "Mastering Digital Feedback: How the Best Consumer Companies use Social Media", für die der IT-Services-Anbieter Tata Consultancy Services (TCS) weltweit 655 Unternehmen aus elf Branchen befragte. Die Umfrageteilnehmer erzielten einen durchschnittlichen Jahresumsatz in Höhe von 15,6 Milliarden US-Dollar. Der Median liegt bei 4,9 Milliarden Dollar. Am häufigsten kommunizieren Unternehmen aus der Medien- und Unterhaltungsindustrie über Social Media mit Kunden, am wenigsten die Versicherungen.

Threema & Threema Work
Beim Messenger Threema steht das Thema Datenschutz im Fokus. Laut Hersteller ist die App so konzipiert, dass "möglichst keine Datenspur entsteht". In diesem Rahmen werden etwa Gruppen und Kontaktlisten nur auf dem Endgerät gespeichert, lokale Daten ausschließlich verschlüsselt vorgehalten. Dadurch, dass weder E-Mail-Adresse noch Telefonnummer zur Registrierung benötigt werden, soll die App auch völlig anonym nutzbar sein. Was die Funktionalitäten angeht, bietet Threema, was auch die Konkurrenz kann: Texte, Bilder, Videos und sonstige Dateien verschicken, Gruppen, Push-Benachrichtigungen. Speziell an Unternehmen richtet sich "Threema Work". Soviel Privatsphäre hat natürlich auch einen Preis - wenn auch nur einen kleinen. <br><br> Preis: Threema: ab 1,09 Euro; Threema Work: ab 4,50 Euro (einmalig) oder 1,30 Euro (monatlich);
Telegram
Auch beim Telegram Messenger handelt es sich um eine App, mit der man chatten, sowie Videos und andere Dateien austauschen kann. Die App unterstützt Gruppen mit bis zu 5000 Mitgliedern und setzt standardmäßig auf eine Kombination aus AES- und RSA-Verschlüsselung. Telegram ist dauerhaft kostenlos und auch werbefrei. Zudem besteht die Möglichkeit zu "geheimen" Chats, bei denen sich die Inhalte nach einer gerwissen Zeit selbst zerstören. <br><br> Preis: kostenlos
Kickstarter
Mit der Kickstarter-App behalten Sie interessante Projektideen (auch ihre eigenen) jederzeit und überall im Blick. Bekanntermaßen ist auf der Crowdfunding-Plattform zu nahezu jedem Thema eine interessante Geschäftsidee zu finden. Wer die iPhone-App installiert, kann sich zusätzlich mit Freunden und Bekannten vernetzen und bleibt so stets über deren Projekte auf dem Laufenden. Live-Streams von Lieblingsprojekten, Chat- und Kommentar-Funktionen runden diese Crowdfunding-Social-Media-App ab. <br><br> Preis: kostenlos
Google Allo
Mit Allo hat Google vor einiger Zeit seinen eigenen, KI-basierten Messaging-Dienst etabliert. Der bietet neben der gewöhnlichen Chat-Funktion auch die Einbindung von Stickern, Touchscreen-Malereien und des Google Assistant. Letzterer sorgt etwa dafür, dass Sie Antworten gar nicht mehr tippen müssen: Die KI merkt sich Ihre Antworten und erstellt entsprechende Vorschläge. Über die Speicherungsdauer der verschlüsselten Chats dürfen die Nutzer selbst entscheiden. <br><br> Preis: kostenlos
WhatsApp Messenger
Eine der bekanntesten Nachrichten-Apps ist der “WhatsApp Messenger”. Mit WhatsApp umgehen Sie teure Rechnungen für SMS-Dienste. Bei bestehender Datenverbindung über WLAN oder das Mobilfunknetz können Nachrichten an andere Smartphone-Nutzer verschickt werden. Außerdem lassen sich Videos, Bilder, Sprachnachrichten oder der Standort über die App versenden. Bei neuen Nachrichten informiert Sie die App per Push-Benachrichtigung. Achtung: Das erste Jahr ist kostenlos. Danach kostet WhatsApp 0,99 US-Dollar pro Jahr. <br><br> Preis: kostenlos
Vine
Mit 14 Millionen Nutzern gehört Vine zu bekanntesten Video-Apps. Mit Vine nehmen Sie Endlos-Videos von maximal sechs Sekunden Länge auf, die Sie bearbeiten und in der Vice-Community und auf Twitter oder Facebook teilen können. Über die Suche finden Sie aktuelle Trends, besondere Hashtags oder Personen. <br><br> Preis: kostenlos
LinkedIn
Mit der App „LinkedIn“ haben Sie Zugriff auf das gleichnamige Social Network und können Ihre Kontakte auch unterwegs pflegen. Sie können nach Personen, Stellen, Unternehmen und Gruppen suchen und aktuelle Branchennachrichten lesen. Zudem können Sie ihr Profil für andere Nutzer immer auf dem Laufenden halten und Meinungsbildnern folgen, um Einblicke und Inhalte von Branchenführern zu erhalten. <br><br> Preis: kostenlos
Flipboard
„Flipboard“ ist ein persönliches Magazin, das News und Informationen innovativ für Ihr iPhone aufbereitet. Beim Start der App wählen Sie bereits verschiedene Themenfelder, wie Nachrichten, Wirtschaft oder Reisen und mehr, aus. Danach blättern Sie wie durch eine klassische Zeitung und lassen sich den ganzen Inhalt einer Nachricht per Klick anzeigen. Flipboard unterstützt auch die Apple Watch. <br><br> Preis: kostenlos
Hangouts
Die Messanger-App „Hangouts“ ist Googles Messaging-Dienst, der neben dem Verschicken von Nachrichten und Fotos auch Videotelefonie sowie Video-Konferenzen mit mehreren Personen ermöglicht. Hangouts kann über alle genutzten Geräte synchronisiert werden. So lassen sich Gespräche, die auf einem Gerät gestartet wurden auf anderen Geräten weiterführen. <br><br>Preis:kostenlos
Skype
Skype gibt es auch als mobile App für das iPhone. So können Sie von unterwegs aus kostenlose Videotelefonate mit Freunden, Kollegen oder Kunden tätigen und Nachrichten versenden. Mit etwas Skype-Guthaben versenden Sie SMS oder rufen auf Handy- oder Festnetznummern an. Skype unterstützt auch die Apple Watch; allerdings nur Textnachrichten und kein Video. <br><br> Preis: kostenlos
Xing
Mit der deutschen Business-Netzwerk-App Xing halten Sie zu Ihren Geschäftspartnern, Kunden und Kollegen auch unterwegs den Kontakt. In der App verschicken Sie Einladungen oder Nachrichten an andere Nutzer und können über den mobilen Handshake Kontaktdaten austauschen. <br><br> Preis: kostenlos
Echofon for Twitter
Das Twitter-Tool „Echofon for Twitter“ fungiert nicht nur zum Twittern, sondern Sie sehen auch immer, was die anderen gerade machen. Zudem laden Sie Videos und Fotos hoch und verbinden Sie direkt per Geotagging mit den dazugehörigen Orten. <br><br> Preis: kostenlos
Google+
Mit der offiziellen App Google+ versucht der Suchmaschinen-Gigant Facebook Konkurrenz zu machen. Die App bietet alle Funktionen, um mit Ihren Freunden, Kollegen und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Fotos können bearbeitet und sofort veröffentlicht werden. Per GPS orten Sie ihre Kontakte und teilen Ihren eigenen Standort. Außerdem können Sie einen Video-Live-Chat (Hangout) in der App starten. <br><br> Preis: kostenlos
Hike Messenger
Auch Hike ist eine Messaging-App, mit der Sie kostenlose Text- und Sprachnachrichten sowie Bilder und Videos über WLAN oder das Mobilfunknetz versenden können. Zudem findet sich in der App eine Walkie-Talkie-Funktion und die Möglichkeit den Online-Status für Freunde und Kollegen anzeigen zu lassen. Pluspunkt: Die SSL-Verschlüsselung macht es unmöglich über das WLAN Gespräche mitzulesen. <br><br> Preis: kostenlos
HootSuite für Twitter & Facebook
Wer beruflich mit Social Media konfrontiert ist, wird die App „HootSuite“ schätzen lernen. HootSuite ist ein Social-Media-Tool, indem Sie ihre Social-Media-Kanäle, wie Facebook, Twitter, Foursquare oder LinkedIn, verwalten und Statistiken, wie beispielsweise die Anzahl der Klicks, aufrufen können. Außerdem können Sie Nachrichten im Voraus terminieren und per E-Mail versenden. <br><br> Preis: kostenlos
KakaoTalk Messenger
KakaoTalk ist eine App wie WhatsApp, mit der Sie mit Freunden oder Kollegen kostenlos rund um die Welt kommunizieren sowie Fotos, Videos und Kontakte teilen können. In Chat Rooms können Sie mit mehreren Freunden gleichzeitig chatten und diesen sogar nach eigenen Wünschen gestalten. Die App funktioniert auch auf der Apple Watch in Verbindung mit einem iPhone. <br><br> Preis: kostenlos
Quora
„Quora“ ist eine Wissensdatenbank anderer Art, bei der ein gehobener oder besser informierter Nutzerkreis Rede und Antwort zu Fragen aus allen Bereichen stehen. Sie können Fragen in der Community stellen oder nach Fragen und Antworten in unterschiedlichen Themenbereichen suchen. Die Community besteht aus Nutzern, die in unterschiedlichen Bereichen über besonderes Wissen verfügen. Zum Beispiel ist der Mitbegründer von Facebook vertreten. <br><br> Preis: kostenlos
Twitter
Ein Dauerbrenner unter den Social Media Apps ist „Twitter“. Die Kurzmittelungs-App beherrscht die bekannten Funktionen wie Re-Tweets, Bildbetrachtung und Ortsangaben. Über Hashtags suchen Sie nach Themen die Sie besonders interessieren und spüren bisher unbekannte Personen auf, denen Sie anschließend folgen können. Twitter ist seit iOS 7 schon im System verankert lässt sich aus den Einstellungen heraus installieren. Auf der Apple Watch klinkt sich die App ebenfalls ein. <br><br> Preis: kostenlos
Viber
„Viber“ ist die direkte Konkurrenz zu WhatsApp. Mit Viber lassen sich kostenlose Anrufe tätigen und Textnachrichten über das WLAN oder das Mobilfunknetzwerk versenden. Zusätzlich können Sie auch Bilder und Videos mit Standortanzeige und Emoticons verschicken. Viber gibt es nicht nur für Ihr Smartphone, sondern seit kurzem auch für den Mac- oder Windows-Computer. <br><br> Preis: kostenlos
Facebook
Mit der offiziellen Facebook-App lässt sich das soziale Netzwerk auch unterwegs bequem nutzen. Die App ist auch in iOS 8 schon enthalten und lässt sich aus den Einstellungen heraus installieren. Sie haben direkten Zugriff auf das eigene Profil und Ihre Kontakte und können durch den aktuellen Nachrichten-Stream scrollen. Außerdem zeigt Ihnen die App Ihre persönlichen Nachrichten, Freundschaftseinladungen und Kommentare an. Fotos, die mit dem iPhone aufgenommen wurden, können sofort hochgeladen werden. <br><br> Preis: kostenlos

Negativer ROI aus Social Media

Foto: alphaspirit, Fotolia.com

Durchschnittlich geben die befragten Firmen pro Jahr 19 Millionen Dollar für Social-Media-Aktionen aus und beschäftigen dafür 56 Personen. Doch bislang bleiben die erhofften nachhaltigen Vorteile für das Business aus, weil die jeweiligen Zielgruppen über die eingesetzten sozialen Medien nur schwer erreicht werden. "Obwohl digitalisierte Consumer-to-Consumer-Interaktionen über soziale Medien heute viel einfacher möglich sind, beschränken sich Unternehmen weitgehend auf Mechanismen für das Business-to-Consumer-Marketing", kommentiert Satya Ramaswamy, Vice President und Global Head of Digital Enterprise bei TCS, diesen Befund der Untersuchung. Kunden, die Rückmeldungen zu den Produkten und Dienstleistungen in sozialen Medien abgeben, können einem Unternehmen wertvolle Impulse für die Produktentwicklung geben.

Doch nur 27 Prozent der mit Forschung und Produktentwicklung befassten Abteilungen lesen regelmäßig Social-Media-Kommentare von Verbrauchern. Im Produkt-Management sind es immerhin 37 Prozent. Eine Ursache dafür liegt darin, dass Social-Media-Aktivitäten in den meisten Fällen vom Marketing, Kundenservice oder Vertrieb verantwortet werden. Solange Social-Media-Aktivitäten in dieser isolierten Organisationsstruktur verhaftet sind, halten 58 Prozent der Umfrageteilnehmer diese für wenig effektiv. Nur ein geringer Prozentsatz zieht laut Studie erhebliche geschäftliche Vorteile aus Social Media. Trotzdem verzichten 44 Prozent darauf, den Return on Investment (ROI) für ihre Social-Media-Ausgaben zu berechnen. Von den Firmen, die einen ROI messen, erzielen 18 Prozent ein negatives Ergebnis.

Nutzen hängt vom Reifegrad ab

Die Untersuchung unterscheidet zudem zwischen "Vorreiter"-Unternehmen, die bereits einen hohen Reifegrad bei der Umsetzung von Social-Media-Vorhaben erreicht haben, und "Nachzüglern", die keinen nennenswerten Nutzen aus dem Einsatz sozialer Medien ziehen. Den Vorreitern gelingt es zum Beispiel besonders gut, alle Fachbereiche in ihre Social-Media-Aktivitäten einzubeziehen und Abteilungssilos aufzubrechen. Die Vorreiter geben auch doppelt so viel Geld für Social-Media aus wie die Nachzügler. Im Schnitt sind es 28 Millionen Dollar. Zudem ziehen 62 Prozent der Vorreiterfirmen einen positiven ROI aus ihrem Social-Media-Invest; bei den Nachzüglern sind es nur 17 Prozent.

Darüber hinaus produzieren die Vorbilder digitale Social-Media-Inhalte häufig selbst. Der Studie zufolge betreiben 81 Prozent mindestens einen Corporate-Blog (Nachzügler: 50 Prozent). 77 Prozent stellen Kunden und Verbrauchern, die soziale Medien nutzen, mobile Apps zur Verfügung, 61 Prozent auch Online-Video-Kanäle (Nachzügler: 49 und 34 Prozent). Nicht zuletzt greifen die Vorreiter neue Trendthemen wie Social Games oder Gamification sehr frühzeitig auf und testen deren geschäftlichen Nutzen.