SOA erweitert das Geschäftsmodell von Burda

06.12.2006
Mit Hilfe einer Service-orientierten Architektur offeriert Burda Digital Systems, der IT-Dienstleister des Burda-Medienkonzerns, künftig Kernprozesse der Medienbranche als Outsourcing-Dienste.

Die IT-Tochter stützt sich dabei auf das "Enterprise-SOA"-Angebot der SAP. Zusammen mit deren "Netweaver"-Plattform bildet sie die Integrationsschicht für die eingesetzten Mysap-ERP-Systeme, Open-Source-Software sowie Anwendungen von Drittanbietern. Burda Digital Systems nutzt Web-Services auf Basis von Netweaver, um Composite Applications zu entwickeln. Diese zusammengesetzten Anwendungen ziehen ihre Daten nicht nur aus SAPs ERP-Anwendungen, sondern auch aus Altsystemen oder eigenentwickelten Programmen, wie der Hersteller mitteilt. Anwender greifen über das Netweaver-Portral auf die Informationen zu.

Mit Hilfe der Enteprise SOA sehe sich der IT-Dienstleister in der Lage, Kernprozesse der Medienbranche wie Auflagen-Management, Vertrieb und Verkauf, als marktfähige Komponenten zu gestalten und diese als Outsourcing-Dienste feilzubieten. Intern handelten die Burda-Verantwortlichen das Vorhaben unter dem Namen "Projekt VIS/4" und definierten dafür drei strategische Ziele, die wiederum die Geschäftsziele des Konzerns unterstützen sollen: Einführung einer durchgängigen IT-Governance, maximale operative Leistungsfähigkeit und eine flexible Unterstützung neuer Geschäftsmodelle.

Im Rahmen des Governance-Ziels brach der Dienstleister unter anderem Informations-Silos auf und stellte prozessorientierte Funktionen auf Basis der SOA-Infrastruktur zur Verfügung. Durch automatisierte Prozesse und eine verbesserte Datenkonsistenz hätten sich die Betriebskosten um 20 Prozent reduziert, so die Angaben. "Entscheidend für den Erfolg unseres Projekts war ein ganzheitlicher Change-Management-Ansatz, der Prozesse, IT Systeme und Organisationsstrukturen einschloss", lässt sich Gerhard Thomas zitieren, CEO von Burda Digital Systems. Mit Enterprise SOA konzentriere sich sein Unternehmen nicht mehr auf Systemfunktionen sondern gemeinsam mit den Fachbereichen auf das Gestalten der Pozesse. Weitere Informationen zu Service-orientierten Architekturen finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)