Elf Tipps für die Implementierung

So wird Social Enterprise erfolgreich

14.04.2015 von Joachim Weiß
Wollen Anwender erfolgreich ins Social Enterprise starten, brauchen sie ein funktionierendes Intranet beziehungsweise eine bei den Mitarbeitern akzeptierte Social-Lösung. Unsere Tipps helfen auf dem Weg dorthin.

Viele Unternehmen träumen von einer eigenen Social-Networking-Suite für ihre Mitarbeiter - einer Facebook- oder Twitter-ähnliche Lösung mit Nutzerprofilen, Activity Streams, Teilen von Dokumenten, Diskussionsforen und Microblogging. Die Mitarbeiter treffen sich dort zu virtuellen Brainstormings und Fragerunden, arbeiten gemeinsam an Präsentationen und schaffen länderübergreifend mehr weg als auf klassisch-analogem Wege.

Eine funktionierende Social-Enterprise-Lösung verknüpft alle Mitarbeiter und ihre Expertise miteiandner - ganz im Sinne des Unternehmens.
Foto: Sergej Khakimullin/Shutterstock

In der Realität ist es bis zu diesem Szenario aber ein weiter Weg - häufig scheitern Social-Business-Projekte an der falschen Einführung: Die Mitarbeiter fühlen sich nicht mitgenommen, wichtige Features werden falsch oder gar nicht eingebaut, das Management hat eigene Vorstellungen und setzt sich über Wünsche hinweg. Im Ergebnis vegetieren die Social-Enterprise-Lösungen dann vor sich hin und kosten nur einen Haufen Geld und Zeit. Wie es anders geht, zeigen die folgenden elf Tipps...

1. Definieren Sie Nutzen und Business-Ziele

Damit Ihre Enterprise-Social-Software ein Erfolg wird, sollten Sie zunächst herausfinden, welche Anforderungen sie überhaupt erfüllen muss. Dafür gilt es, zunächst die folgenden Fragen zu beantworten: Welche Mitarbeiter möchten Sie mit Ihrer Enterprise-Social-Software ansprechen? Wer soll das Intranet konkret nutzen? Wie soll es im gesamten Unternehmen eingesetzt werden? Welchen Nutzen hat ein Mitarbeiter davon, wenn er die Applikationen benutzt - und warum wird er sie gerne freiwillig nutzen wollen? Welcher Geschäftsnutzen steht den Entwicklungskosten gegenüber - sind es Einsparungen und/oder Arbeitserleichterung? Aus den Antworten auf diese Fragen lassen sich dann die Anforderungen ableiten.

10 Thesen wie Social Media Unternehmen verändert
10 Thesen
In der Analyse: "Wer teilt, gewinnt - zehn Thesen, wie Digitalisierung und Social Media unsere Unternehmen verändern" schreiben die Consultants von Roland Berger über den Status von Social Media heute.
1. Social Media sind kein Hype, sondern sozioökonomische Realität
Social Media zeigt Kennzeichen einer reifenden Industrie, so Roland Berger. Diese Kennzeichen sind: Ausdifferenzierung (eine Visualisierung des aktuellen Spektrums an Web-2.0-Plattformen listet rund 30 verschiedene Anwendungsbereiche auf), Substituierung (immer mehr Produkte und Services aus der analogen Welt finden eine Entsprechung im Social Web), das Auftauchen neuer Player (inzwischen werden Videos auf Dutzenden von Plattformen geteilt und selbst ein Subsegment wie Live-Streaming unterteilt sich in zahlreiche Spezialangebote, etwa für Game-Watching oder Life-Sharing) und Best Practices (Erfolgsfaktoren in der unternehmensinternen wie -externen Nutzung von Social Media treten zutage, und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette).
2. Social Media ist ein Machtfaktor - und Nichtstun ist keine Option
"Definiert man Macht als die Fähigkeit, soziale Beziehungen zu kontrollieren, dann nimmt die Macht der Konsumenten im Web 2.0 tendenziell tatsächlich zu", schreiben die Consultants.
3. Social Media ist eine Schlüsselqualifikation
Vor allem im Hinblick auf Kundenorientierung und Wissensmanagement können sich Unternehmen verbessern. Social Media stellt neue Interaktionsmöglichkeiten mit den Kunden her. In punkto Wissensmanagement beschreibt Roland Berger den Nutzen, den Firmen durch die Kombination aus Partizipation und Vernetzung erzielen können. "Durch interdisziplinäre und crossfunktionale Zusammenarbeit in Verbindung mit neuen Customer Insights verbessert sich insbesondere das Innovationsmanagement", so die Analysten.
4. Social Media ermöglicht neue Formen der Kundeninteraktion
Zwei Punkte sind für eine CRM-Strategie (Customer Relationship Management) entscheidend: Der Grad des Kundenengagements und die Lebenszyklen von Kundenbeziehungen.
5. Social Media beeinflussen das Kaufverhalten – direkt und vor allem indirekt.
Markenwahrnehmung und Kaufentscheidungen lassen sich über Social Media und eine entsprechende Consumer Influence Metrics beeinflussen. Das zeigen empirische Studien.
6. Social Media verändern die Markenführung grundlegend
Eine wesentliche Veränderung beim Social-Media-Marketing sieht Roland Berger darin, dass die Markenmanager das Geschehen nicht mehr komplett allein bestimmen. Wie eine Marke wahrgenommen und eine sogenannte Brand Story weiterentwickelt wird, darüber entscheiden die Nutzer heute mit.
7. Social Media revolutionieren die Zusammenarbeit im Unternehmen
Ein großes Wertschöpfungspotenzial von Social Media liegt im innerbetrieblichen Einsatz: unternehmensweite Kollaboration, crossfunktionaler Wissensaustausch, interdisziplinäres Innovationsmanagement, präadaptive Agilitätssteigerung und aktivierendes Veränderungsmanagement.
8. Social Media ist kein Selbstläufer
Wer von Social Media profitieren will, muss die technologischen und organisatorischen Voraussetzungen schaffen. Das beinhaltet eine solide, skalierbare und universelle technische Plattform sowie materielle Anreizsysteme. Außerdem Ziele, Spielregeln und Vorbilder für eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
9. Social Media folgt eigenen Gesetzen
Weil Social Media dynamische, egalitäre und interaktive Organismen darstellen, gestaltet sich die Erfolgskontrolle schwierig. Roland Berger rät, vier Dimensionen zu untersuchen: Die Motive der Akteure sowie den intellektuellen, sozialen und kulturellen Wert, der generiert wird.
10. Social Media ist ein umfassendes Organisationsprinzip
Roland Berger versteht Social Media als eine Kultur des Teilens und Tauschens. Entscheider, die das umsetzen können, profitieren im Hinblick auf mehr Vielfalt, Dynamik, Führung und Identität in ihrem Unternehmen.

2. Priorisieren Sie Ihre Anforderungen

Haben Sie die Anforderungen an Ihre Enterprise-Social-Software definiert, gilt es nun, diese zu priorisieren. Welche der gewünschten Funktionalitäten sind unverzichtbar und welche fallen eher in die Kategorie "nice-to-have"? Bedenken Sie dabei auch das Verhältnis von Entwicklungskosten und erwartetem Nutzen. Speziell wenn es um die Migration von Inhalten oder Applikationen eines bereits vorhandenen Intranets geht, sollten Sie im Vorfeld überprüfen, was von den Mitarbeitern tatsächlich genutzt wurde. Entscheiden Sie dann, auf welche Inhalte und Anwendungen Sie verzichten können. Die Erfahrung zeigt, dass es meistens völlig ausreichend ist, 25 Prozent der Features und des Contents zu übernehmen, weitere 25 Prozent davon neu zu entwickeln und den Rest auf dem Datenfriedhof ruhen zu lassen.

3. Legen Sie Kennzahlen fest

Um beurteilen zu können, ob die Einführung Ihrer neuen Enterprise-Social-Software ein Erfolg ist, müssen Sie entsprechende Kriterien definieren, Kennzahlen festlegen und diese regelmäßig messen. Damit sich Veränderungen nachvollziehen lassen, sollten Sie, wo immer möglich, bereits vor der Einführung der neuen Software den "Ist"-Status erheben. Wenn es darum geht, dass Inhalte möglichst häufig aufgerufen, angesehen, heruntergeladen werden, nutzen Sie eine geeignete Analyse-Software. Versuchen Sie auch, Zeit- und Kostenersparnisse direkt zu messen - verzeichnet etwa die Buchhaltung aufgrund neugestalteter, interaktiver Formulare weniger Fehler und Nachfragen bei Reisekostenabrechnungen? Sparen Mitarbeiter Zeit, weil sie gesuchte Informationen schneller finden? Wenn Ihnen die Zufriedenheit der Mitarbeiter besonders wichtig ist, ermitteln Sie diese regelmäßig per Umfrage.

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Während sich Google Analytics auf Seitenabrufe, Besucherzahlen und ähnliche Statistiken fokussiert, zeigt Kissmetrics, welche Personen hinter den Klicks stehen. Der Clou: Durch ausgefeilte "User Tracking"-Methoden ist der 2008 in Kalifornien lancierte Service in der Lage, die Aktivitäten der Seitenbesucher über verschiedene Online-Kanäle zu erfassen.
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Professionelle Analytics-Tools müssen nicht unbedingt aus den USA stammen. Als Beweis dafür dient der in England beheimatete Softwareanbieter GoSquared. Seine gleichnamige Analytics-Plattform richtet sich in erster Linie an E-Commerce-Anbieter und punktet mit professionellen Features im Bereich Social, Echtzeit-Statistiken und Trends.
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4. Planen Sie ausreichend Mitarbeiter ein

Es mag banal klingen, ist aber ein entscheidender Aspekt: Wenn Sie nicht über ausreichende Kapazitäten für eine Projektumsetzung verfügen, gehen Sie das Projekt nicht an. Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass in einer solchen Situation die Vergabe des Projektes an einen externen Dienstleister erfolgreich sein kann, da auch dieser auf definierte Zielvorgaben und Entscheidungen angewiesen ist, die unternehmensintern getroffen werden müssen. Je nachdem, wie klar das Ziel umrissen ist und in welchem Umfang der Weg dorthin bereits definiert ist, sollten Sie kalkulieren, dass mindestens ein Mitarbeiter mindestens 50 Prozent seiner Arbeitszeit für das Projekt aufwenden muss. Meistens werden für die Implementierung einer Enterprise-Social-Software jedoch Kapazitäten von Kollegen aus allen beteiligten Abteilungen für einige Zeit benötigt.

5. Holen Sie externe Partner frühzeitig mit an Bord

Der Grundstein für den Erfolg eines IT-Projekts wird bereits in der Phase der Konzepterstellung gelegt. Hier können die Erfahrungen eines Partners, der bereits vergleichbare Projekte im Bereich Enterprise-Social-Software erfolgreich umgesetzt hat, Sie vor Irrwegen bewahren. Fragen Sie daher nach entsprechenden Referenzprojekten, wenn Sie externe Partner auswählen. Zum einen können Sie dann die Erfahrung des Partners besser beurteilen, zum anderen hilft Ihnen die Kenntnis eines vergleichbaren Projekts, Ihre eigenen Anforderungen zu reflektieren. Und ganz unter uns: Auch ein Anruf beim verantwortlichen Ansprechpartner eines Marktbegleiters kann nicht schaden!

6. Begleiten Sie alles mit einem internen Kommunikationskonzept

Ihre Mitarbeiter sind seit Jahren mit der bestehenden Software vertraut und haben sich daran gewöhnt - rechnen Sie daher mit Vorbehalten und Widerständen. Ein neues Intranet und neue Arbeitsabläufe werden schneller akzeptiert, wenn Sie Ihre Mitarbeiter frühzeitig aktiv mit einbeziehen. Sammeln Sie Wünsche und Anregungen, versuchen Sie, diese zu berücksichtigen und ermöglichen Sie das frühzeitige Testen neuer Features. Nutzen Sie die Chancen einer schrittweisen Einführung oder einer Betaphase. Finden Sie Early Adopters in Ihrem Unternehmen, die frühzeitig Inhalte bereitstellen möchten oder Spaß daran haben, neue Funktionen auszuprobieren.

7. Führen Sie Ihre Enterprise-Social-Software schrittweise ein

Keiner liebt den Big Bang - weder die Nutzer noch die zuständigen IT-Mitarbeiter möchten, dass das alte System mit einem Schlag abgeschaltet und gleichzeitig das neue in Betrieb genommen wird. Denn sicher ist nur eines: Irgendetwas geht immer schief. Daten fehlen, Einstellungen stimmen nicht, etc. Definieren Sie daher zunächst einen eingeschränkten Funktionsumfang, mit dem die neue Software sinnvoll Nutzen stiften kann und schalten Sie parallel dazu lediglich einen Teil der Altsysteme ab. Durch diesen Parallelbetrieb führen Sie die neue Lösung Schritt für Schritt ein. Messen Sie regelmäßig Ihre zuvor festgelegten KPIs, damit Sie Schwachstellen frühzeitig erkennen und bei Bedarf nachjustieren können.

8. Sorgen Sie für interessanten Content

Nur gut geschriebene, regelmäßig gepflegte, relevante und aktuelle Inhalte bewirken, dass Mitarbeiter das Intranet gerne und häufig nutzen. Wenn einzelne Inhalte veraltet sind oder die Qualität nicht stimmt, kommt das gesamte Intranet in Verruf und die Akzeptanz schwindet. Klären Sie, wer für die Erstellung und Aktualisierung von Content zuständig ist und planen Sie hierfür entsprechende Zeitbudgets ein. Bieten Sie Ihren Mitarbeitern gegebenenfalls Workshops rund um die Erstellung unterschiedlicher Inhalte und die Nutzung bestimmter Funktionalitäten an.

9. Sorgen Sie dafür, dass alles gut gefunden wird

Der beste Content nützt nichts, wenn man ihn nicht findet. Definieren Sie ein eingängiges, gut durchdachtes Navigationskonzept und implementieren Sie unbedingt eine gut funktionierende Suchfunktion. Die Nutzer erwarten von der Suche im Unternehmensintranet die gleiche Leistung, die sie von den gängigen Internet-Suchmaschinen gewohnt sind.

10. Setzen Sie auf "Killer-Applikationen"

Ein erfolgreiches Intranet braucht eine - oder besser gleich mehrere - sogenannte Killer-Applikationen, die Mitarbeiter immer wieder dazu bewegen, sich ins Intranet einzuloggen. Klassiker sind hier der Kantinen-Speiseplan, die Arbeitszeiterfassung sowie nützliche Formulare, beispielsweise für Reisebuchung, Spesenabrechnung oder für die Bestellung von Büromaterial. Im besten Fall deckt sich die Nutzung der Killer-Applikationen mit der Erreichung Ihrer Ziele, etwa dass Sie Zeit und Kosten einsparen, indem bestimmte interne Prozesse schneller und einfacher werden und eine geringere Fehlerquote aufweisen.

11. Lassen Sie Raum für eigene Inhalte

Der große Erfolg von Enterprise-Social-Software liegt nicht zuletzt darin begründet, dass jeder Nutzer seine persönliche Einstiegsseite nach seinen Wünschen gestalten kann: die am häufigsten genutzten Applikationen sind mit einem Klick erreichbar, die Nachrichten des Tages laufen in der rechten Randspalte, die Kontaktdaten der Abteilungskollegen in der Fußzeile, als Hintergrund ist ein persönliches Foto ausgewählt. Mit einem Klick lassen sich der Gruppen-Chat aufrufen, Beiträge der Kollegen liken, kommentieren und weiterempfehlen. Und plötzlich ist man mittendrin in einer sozialen Enterprise-Software, die den Namen verdient: weil das ganze Unternehmen damit gerne und regelmäßig arbeitet. (sh)

13 Tipps für Ihre Social-Media-Aktivitäten
Tipp 1: Nicht alles glauben
Glauben Sie nicht alle Erfolgsgeschichten, die die Propagandisten des "Viralen Marketing" und "Guerilla Marketing" sowie des "Social Media Marketing" und "Marketing 3.0" erzählen. Denn letztlich wollen sie etwas verkaufen.
Tipp 2: Hausaufgaben vorher erledigen
Prüfen Sie, bevor Sie sich für irgendwelche Social-Media-Aktivitäten entscheiden, zunächst: Habe ich meine Hausaufgaben im Bereich Marketing erledigt? Habe ich zum Beispiel eine Strategie, wie ich meine Zielkunden Schritt für Schritt zur Kaufentscheidung führe? Und habe ich meine Webseite für Suchmaschinen optimiert?
Tipp 3: die Kunden erkennen
Prüfen Sie insbesondere als Anbieter im B2B-Bereich, ob Sie über solche Kanäle wie Facebook, Google+ und Xing Ihre Zielkunden überhaupt erreichen.
Tipp 4: die Erwartungen kennen
Denken Sie dabei daran, dass Sie im Gegensatz zu solchen Marken wie Coca Cola oder Vereinen wie Bayern München als "Dienstleister für Unternehmen" keine Fans haben. Was Sie haben, sind Geschäftspartner, und diese haben andere Erwartungen an Sie als Fans.
Tipp 5: die Mehrarbeit hinterfragen
Prüfen Sie genau: Wie viel Mehrarbeit halse ich mir damit auf? Zum Beispiel für das Schreiben von Blog- oder Forumsbeiträgen? Oder für das Reagieren auf individuelle Fragen und Kommentare von "followers" und "friends"? Fragen Sie sich, ob und wie Sie diese Mehrarbeit neben Ihrer Alltagsarbeit stemmen können.
Tipp 6: von Illusionen lösen
Hegen Sie nie die Illusion, dass ein Blog von Ihnen zu einem Selbstläufer wird, der ohne weiteres Zutun (neue) Besucher und potenzielle Kunden anlockt. Dasselbe gilt für bei YouTube hochgeladene Videos. Sie werden von Ihren Zielkunden nur registriert, wenn diese von Ihnen über andere Marketingkanäle darauf hingewiesen werden.
Tipp 7: Bleiben Sie persönlich
Denken Sie speziell als Anbieter im B2B-Bereich stets daran: Die Fast-Food-Kommunikation über Social Media kann die persönliche Kommunikation mit den Entscheidern in den Unternehmen nie ersetzen. Sie kann sozusagen nur das "Sahnehäubchen" auf Ihrer Marketingkommunikation sein – mehr nicht.
Tipp 8: Kontakt halten
Sie können Social Media aber sehr wohl dafür nutzen, um den Kontakt zu Personen zu halten, bei denen sich aus betriebswirtschaftlicher Warte eine hohe Investition an Zeit und Geld nicht lohnt (zum Beispiel ehemalige Besucher offener Seminare. Oder Interessenten, deren Ertragspotenzial sehr niedrig ist).
Tipp 9: einen echten Mehrwert bieten
Um sich die Sympathien dieser Personen zu bewahren, müssen Sie ihnen aber einen echten Mehrwert bieten. Achten Sie deshalb bei Ihren Social-Media-Aktivitäten darauf, dass die Werbung für Ihre Leistungen und die nutzen-stiftende Information in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen.
Tipp 10: Kontakte umwandeln
Beachten Sie bei Ihren Social-Media-Aktivitäten: 100 virtuelle Kontakte sind (meist) weniger wert als ein persönlicher Kontakt. Versuchen Sie deshalb, vielversprechende Netz-Kontakte in reale Kontakte umzuwandeln.
Tipp 11: über eigene Videos nachdenken
Denken Sie als Dienstleister, der primär seine Person vermarktet, durchaus darüber nach, Videos von sich selbst ins Netz zu stellen. Diese müssen aber hochprofessionell gestaltet sein, denn Ihre Zielkunden haben in der Regel eine jahrzehntelange Fernseherfahrung. Und ihre Erwartungen sind von den Werbespots in der "Glotze" geprägt.
Tipp 12: Hinterfragen Sie alle Tipps
Nichts ändert sich zurzeit so schnell wie die Medienlandschaft und das Mediennutzungsverhalten Ihrer Zielkunden. Entsprechend kritisch sollten Sie auch die vorstehenden Tipps des Autors lesen, denn sie geben primär dessen persönliche Einschätzungen wider. Und selbst wenn diese heute noch zutreffen, können sie morgen überholt sein
Tipp 13: Grundwissen aneignen
Eignen Sie sich deshalb außer im Bereich Marketing auch im Bereich Neue Medien ein solides Grundwissen an, denn sie werden im Marketing von morgen eine immer größere Rolle spielen. Sonst können Sie die Empfehlungen von solchen Beratern wie dem Autor nicht bewerten. Also können sie Ihnen den größten Nonsens erzählen und aufschwatzen.