Bis 2011 hat sich die Wirtschaft erholt

So werden Sie fit für den Aufschwung

02.07.2009 von Helmut König
Sie können das Wort Krise nicht mehr hören? Wir haben vier Tipps für Sie, wie Sie sich und Ihr Unternehmen am besten auf die "Zeit danach" vorbereiten können.
Wer sich in schlechten Zeiten auf gute Zeiten vorbereitet, ist im Vorteil, denn bald geht es wieder aufwärts. (Foto: Klaus Rein/Fotolia.com).
Foto: Klaus Rein - Fotolia.com

Wir sind es heute nur nicht mehr gewohnt, freie Zeit zu haben, um neue Dinge zu entwickeln. Wer erstarrt in der Krise abwartet, wird auch nichts bewegen. Wer aber die Zeit für neue Ideen und Konzepte nutzt, wird dem Wettbewerb immer einen Schritt voraus sein.

Freie Zeit für sinnvolle Projekte

Bis es wirtschaftlich wieder aufwärts geht, kann noch ein wenig dauern: Die Optimisten reden vom zweiten Halbjahr 2009, die Pessimisten von 2011. Man kann in dieser Zeit die Konsolidierung der Wirtschaft verschlafen oder nutzen.

Betriebe tun sich in der Regel schwer, Zeit für Prozesse zur Verfügung zu stellen, die nichts mit dem Kerngeschäft zu tun haben. Jetzt aber, da Unternehmen, Mitarbeiter und Management nicht so stark durch das Tagesgeschäft ausgelastet sind, kann diese freie Zeit dazu genutzt werden, den Betrieb auf den nächsten Aufschwung vorzubereiten.

Stellen Sie interne Prozesse auf den Prüfstand! Überprüfen Sie Produktionsprozesse und Kostenstrukturen auf Effektivität, sorgen Sie für eine Qualifizierung Ihrer Mitarbeiter. Aber auch externe Prozesse wie die systematische Suche nach neuen Märkten oder Kunden sollten Sie angehen.

1. Energie sparen mit effektiveren Unternehmensprozessen

Bei den internen Prozessen steht besonders das Thema Energieeffizienz für Anlagen und Gebäude im Vordergrund. Während dabei die Produktionsprozesse naturgemäß immer im Focus des Unternehmers sind, stehen die begleitenden Prozesse zumeist im wahrsten Sinne des Wortes im Abseits. Aber die Möglichkeiten, Energie zu sparen, sind enorm.

Lesen Sie auch: "Wo und wie Sie Energie sparen".

2. Qualifikation ist der Vorsprung vorm Wettbewerb

Im Bereich der Weiterbildung steht den Unternehmen heute ein großes Angebot an Maßnahmen zur Verfügung. Gerade wenn Kurzarbeit angesagt ist, kann diese freie Zeit zur Qualifikation der Beschäftigten genutzt werden.

Die Förderprogramme der Agentur für Arbeit übernehmen zum Teil bis zu 100 Prozent dieser Weiterbildungskosten. Während die Agentur in früheren Zeiten in starken Maße darauf ausgerichtet war, Menschen durch Qualifizierung in Arbeit zu bringen, wird heute ein beträchtlicher Teil der zur Verfügung stehenden Mittel dafür verwandt, Mitarbeiter durch Qualifikation langfristig in Unternehmen zu behalten.

Hier bietet sich Weiterbildung in Produktionsprozessen wie auch in der Optimierung von Vertrieb, Organisation oder Marketing an. Ein Unternehmen sollte diese Chance, die die Wettbewerbsfähigkeit verbessert, nicht ungenutzt verstreichen lassen. Die Agentur für Arbeit stellt Unternehmen hierfür speziell ausgebildete Berater zur Verfügung.

3. Kunden und Märkte für morgen

Neben den internen Prozessen bieten sich aber auch Überlegungen an, die mit Kunden- oder Produktstruktur zusammenhängen. Die zunehmende Spezialisierung auf bestimmte Branchen oder Kunden zeigt in der Krise ihre Risiken. Wenn es der Branche schlecht geht, geht es auch dem Spezialisten schlecht.

Unternehmen, die ein breites Spektrum von Branchen oder Märkten beliefern, sind von Krisen immer weniger betroffen, weil nicht alle Märkte betroffen sind. Zu breit aufgestellt besteht aber auch die Gefahr, dass das Spezialwissen einer bestimmten Branche vernachlässigt wird.

Es ist das Gebot der Stunde, nicht alles zu machen, sondern weniges in Branchen, die weit voneinander entfernt sind.

Es ist jetzt eine gute Zeit, um zu überlegen, ob ein zweites oder drittes Standbein nicht hilfreich wäre. Die Produkte des eigenen Unternehmens zu analysieren, ihre Vorteile zu suchen und neue Branchen zu finden, die diese Vorteile gewinnbringend einsetzen können, ist dabei die eine Sache.

Die andere ist die Vorbereitung auf eine Markteinführung, die richtigen Marketing-Instrumente zu entwickeln und den ersten Kontakt in neue Märkte aufzubauen.

Jetzt ist Zeit zum Suchen, zum Ausprobieren und zum Entdecken. Dabei wird nicht alles gleich funktionieren, aber es entstehen neue Kontakte, Ideen und Möglichkeiten - und die führen vielfach in neue Märkte. Dadurch wird ein Unternehmen zukünftig weniger anfällig gegenüber dem auf und ab der Weltwirtschaft.

Lesen Sie auch:

4. Bestandskunden sichern

Nicht zuletzt sollten auch immer die Vertriebsmittel und Strukturen in bestehenden Märkten untersucht werden. Häufig sind durch Gewohnheit die Marktinstrumente etwas angestaubt, und die bestehenden Märkte werden in der Bearbeitung vernachlässigt. Jetzt Marketing-Ideen vorzubereiten, Konzepte zu planen und umzusetzen, wenn die Talsohle verlassen wird, schafft Vorsprung vor dem Wettbewerb.

Werbung ist nur ein Teil dieser Aufgabe, ungleich wichtiger ist ein Gesamt-Vertriebskonzept. Jetzt ist die Zeit dafür! Wenn der Laden erst wieder auf Touren läuft, sind die Prioritäten vorgegeben. Wenn aber die Aktionen schon fertig gestellt sind, genügt der berühmte Druck auf das Knöpfchen. Auch für die beiden letzten Punkte stehen mannigfache Unterstützungsprogramme, speziell für den Mittelstand zur Verfügung. (ka)

Was Arbeitnehmer tun können: