Ratgeber Laptop & Netbook

So reizen Sie Ihr Laptop-Touchpad voll aus

29.04.2011 von Benjamin Schischka
Photoshop, Call of Duty, oder Office – unsere Touchpad-Tipps lassen Sie jede Situation schnell & präzise meistern. Und wir verraten, wie Ihr Touchpad intelligent wird.
Foto: Acer

Das Touchpad ist der wohl am meisten unterforderte Part eines Notebooks. Viele bewegen damit lediglich den Mauszeiger und nutzen es per leichtem Fingerklopfen zum Klicken. Dabei können die allermeisten Touchpads noch viel mehr.

Manchmal bringt ein Update noch mehr Funktionen: Überprüfen Sie im Geräte-Manager in der Systemsteuerung also zuallererst, ob ein Update zur Verfügung steht. Das geht per Rechtsklick auf den Touchpad-Eintrag unter „Mäuse und andere Zeigegeräte“ und „Treibersoftware aktualisieren…“. Alternativ suchen Sie auf der Internetseite Ihres Notebook-Herstellers im Support-Bereich nach einem Update.

Ob Windows oder Browser: Der Bildlauf erlaubt bequemes Scrollen am rechten Touchpad-Rand, ohne dass Sie dafür die Scroll-Leiste am rechten Fensterrand bemühen müssen. In den Einstellungen unter „Systemsteuerung, Hardware und Sound, Maus“, meist im Tab „Geräteeinstellungen“, legen Sie die Bildlauf-Geschwindigkeit fest. Tipp: Hier können Sie gewöhnlich auch bestimmen, ob der Bildlauf im ausgewählten Fenster aktiv sein soll, oder dem Fenster, über dem gerade Ihr Mauszeiger schwebt. Wer den ChiralMotion-Bildlauf aktiviert, scrollt durch kreisförmige Bewegungen. Wichtig hierbei ist: Setzen Sie mit dem Finger am rechten Rand an, um nicht einfach nur den Mauszeiger kreiseln zu lassen. Mit etwas Glück finden Sie im Optionsmenü ein Demo-Video und ein Datei zum Üben.

Bildlauf individuell einstellen: Im Unterpunkt Bildlaufbereich können Sie den Rand vergrößern oder verkleinern und so den Bildlauf ganz Ihren Bedürfnissen anpassen. Oder Sie entscheiden sich gleich für den Zwei-Finger-Bildlauf: Dann scrollen Sie mit zwei Fingern gleichzeitig horizontal oder vertikal – egal wo auf dem Touchpad. Bei aktiviertem „EdgeMotion“ scrollt das Pad auch dann weiter, wenn Ihre Finger den Rand erreicht haben. Sie müssen das Scrollen sozusagen nur noch anschubsen.

Perfekt zum Fotos-Betrachten: Zoom und Drehen per Touchpad-Geste

Eine sehr intuitive Multitouch-Funktion ist Pinch-Zoom. Ziehen Sie auf dem Mauspad zwei Finger auseinander und der Laptop vergrößert das aktuell geöffnete Bild. Andersrum zoomt er heraus, wenn Sie die Finger zusammenführen. In den Optionen können Sie meist die Zoom-Geschwindigkeit bestimmen.

Sehr praktisch für die Bildbetrachtung ist die Drehen-Geste: Tippen Sie etwa mit dem Zeigefinger auf das Touchpad in die linke untere Ecke und beschreiben Sie dann mit dem Mittelfinger einen Viertelkreis auf dem Pad. Ja nach Bewegungsrichtung dreht der Laptop das Bild um 90 Grad. Tipp: In den Geräteoptionen in den Mauseigenschaften lässt sich oft auch die rechte Ecke auswählen. Das ist für Linkshänder praktisch. Oder alternativ ChiralRotate: Beginnen Sie mit einem Finger in der oberen linken Ecke eine Spirale zu zeichnen. Das Bild dreht sich in 90-Grad-Schritten mit.

Touchpad ausreizen beim Spielen und bei der Bildbearbeitung

Spieler halten nach einer Option namens Momentum Ausschau. Damit soll der Mauszeiger besonders schnell und gleichmäßig über den Bildschirm gleiten. Zwar sollten Shooter- und Strategie-Spieler keinen vollwertigen Maus-Ersatz erwarten. Für die schnelle Partie oder im Notfall kann Momentum aber eine verbesserte Alternative darstellen. Üblicherweise können Sie die Gleitentfernung individuell anpassen.

Ständiges Anheben, Zurücksetzen und Absetzen des Fingers beim Scrollen nervt. Im Touchpad-Treiber lässt sich einstellen, dass der Laptop automatisch weiterscrollt, wenn der Finger am Rand des Pads angekommen ist und man weiter draufdrückt. Die Funktion heißt oft EdgeMotion und erlaubt in Idealfall sogar die Definition des Kantenbereichs per Drop-and-Drag-Bildchen. Je nach Treiber und Touchpad dürfen Sie sogar die Scrollgeschwindigkeit per ausgeübtem Fingerdruck kontrollieren.

Vor allem in Photoshop und anderen Bildbearbeitern erweist sich eine Funktion namens Zeigeverbeserungen oder ähnlich als nützlich. Ist sie aktiviert, verlangsamt eine ausgesuchte gedrückt gehaltene Taste – etwa STRG – die Zeigerbewegung. Das macht bei feinen Arbeiten Sinn, bei denen es pixelgenau zugehen muss. Oder Sie lassen den Zeiger bei Tastendruck nur noch senkrecht oder horizontal gleiten. Eine Funktion namens „Klebrige Ränder“ hält den Cursor im aktuellen Fenster gefangen.

Profi-Tipps: Touchpad-Intelligenz und -Shortcuts aktivieren

Ein Blick in die Touchpad-Optionen unter „Systemsteuerung, Hardware und Sound, Maus“, meist im Tab „Geräteeinstellungen“, lohnt auch für Profi-Anwender. Denn hier können Sie je nach Notebook-Modell den oft „PalmCheck“ genannten Handflächen-Checkaktivieren. Letzterer soll ein versehentliches Berühren – etwa beim Tippen – erkennen und Cursor-Bewegungen dadurch verhindern. Ihr Touchpad bietet diese Option nicht an? Kein Problem: Mit der Freeware Touchpad Blocker rüsten Sie sie nach.

Sehr praktisch sind Touchpad-Shortcuts– etwa der Drei-Finger-Druck. Drücken Sie mit drei Fingern gleichzeitig, dann öffnet sich sofort das vorab festgelegte Programm. Komplexer: der Drei-Finger-Flick. Bewegen Sie drei Finger nach oben, startet das etwa in Powerpoint die Vorschau. Vertikal nach links oder rechts blättert durch die Folien oder Bilder. Auch im Browser blättert der Modus durch die Seiten.

Dieser Artikel basiert auf einem beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.