Speicherspezialist Kingston

So profitiert der CIO von SSD-Storage

28.06.2010 von Wolfgang Herrmann
Mit SSD-Upgrades können Unternehmen den Lebenszyklus von Notebooks und PCs verlängern und auf diese Weise Kosten sparen, wirbt der Storage-Anbieter Kingston Technology.

Solid State Disks (SSD) bieten im Vergleich zu herkömmlichen magnetischen Festplatten einige Vorteile. Sie sind schneller, nehmen weniger Platz in Anspruch und sind aufgrund fehlender beweglicher Teile deutlich robuster. Der Knackpunkt: Geht es um die Kosten in der Unternehmens-IT sind die Flash-Speicher noch immer deutlich teurer als klassische Hard Disks. Daran dürfte sich auch in Zukunft nur wenig ändern. Wo also liegt der berühmte Business Case für die schnellen SSDs?

Darwin Chen, Vice President Flash beim Storage-Spezialisten Kingston Technology, beantwortet die Frage so: Für den CIO könne der Nutzen in einem verlängerten Lebenszyklus der eingesetzten Client-Hardware liegen. Das gelte insbesondere für Notebooks. Chen macht eine einfache Rechnung auf, die in etwa so aussieht: Für ein typisches Business-Notebook geben Unternehmen zwischen 800 und 1000 Euro aus. Ist das reguläre Ende des Lebenszyklus nach fünf, in manchen Fällen auch drei Jahren erreicht, ständen IT-Verantwortliche gerade in Zeiten knapper Budgets vor der Entscheidung: Ersetzen oder Upgraden?

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Mit einem Kingston Upgrade-Kit für beispielsweise 250 Euro könnten Unternehmen ihre Notebooks aufgrund der damit gewonnenen Leistungssteigerung - die Rede ist von 30 bis 40 Prozent - noch mindestens zwei, in einigen Fallen sogar fünf Jahre länger nutzen, argumentiert der Manager. Unterm Strich bliebe eine theoretische Einsparung in Höhe der Differenz zwischen Ersatzrechner und Upgrade-Kit. Im Beispiel könnte der Betrag also mindestens 550 Euro ausmachen. Schon bei einer zweistelligen Anzahl genutzter Mobilrechner würde sich ein Upgrade also rechnen, so Chen, ganz zu schweigen von den vielen hundert oder gar tausend Notebooks die Großunternehmen wie Banken oder Versicherungen nutzen.

SSD-Vorteile - alles nur Theorie?

Soweit die Theorie. In der Praxis spielen freilich noch andere Argumente bei der Entscheidung über einen Notebook-Ersatz eine Rolle. Beispielsweise kann die eingesetzte CPU nach fünf Jahren durchaus an Leistungsgrenzen stoßen, auch das Display und die Mechanik der Eingabemedien dürften nach dieser Zeit gelitten haben oder einfach nicht mehr der Ansprüchen der Nutzer genügen. Wie groß das Marktpotenzial für SSD-Upgrades wirklich ist, lässt sich deshalb nur schwer beantworten. Zudem dürften auch viele Anwender kaum begeistert sein, wenn sie nach fünf Jahren mit einem SSD-Upgrade abgespeist werden, statt einen neuen Rechner zu bekommen.

Einschlägige Projekte mit deutschen Kunden kann Kingston noch nicht vorweisen. Immerhin wirbt der Anbieter mit einem Beispiel des kleinen britischen Energietechnik-Unternehmens Intelligent Energy. Die IT-Verantwortlichen ließen die Festplatten in Testing-PCs sowie in Notebooks von Vertriebs-Managern durch SSD-Upgrades vom Typ Kingston "SSDNow" ersetzen. Dadurch habe sich die Leistung der Rechner erheblich verbessert. Außerdem, so Kingston, reduzierte sich die Anzahl der Systemausfälle, die in der Vergangenheit durch Festplattenfehler in den stark beanspruchten Systemen auftraten. Last, but not least habe Intelligent Energy die Lebensdauer der mobil genutzten Notebooks um bis zu zwei Jahre verlängern können. Daraus resultierten beträchtliche Einsparungen und ein "eindrucksvoller Return on Investment (RoI)", zitiert der Speicherhersteller einen IT-Manager des Kunden.

Um den krisengeplagten CIOs in Sachen SSDs unter die Arme zu greifen, will Kingston in Kürze ein Online-Kalkulations-Tool bereitstellen, mit dem sich der ROI einer SSD-Investition berechnen lassen soll. (wh)